Yeager
übergeben, damit er Sie in die Dienstleistung steckt.«
»Jawohl, Sir.«
›»Jawohl, Sir.‹ ›Nein, Sir.‹ – Haben Sie eine eigene Meinung, Yeager?«
»Ich möchte lieber in der Technik bleiben, Sir.«
»Sagen Sie mir die Wahrheit, Yeager. Haben Sie jemals Papiere gehabt?«
»Habe sie im Krieg verloren, Sir.«
»Lügen Sie mich nicht an.«
»Nein, Sir.«
Ein weiteres langes Schweigen. »Lückenhafteste Ausbildung, die mir je vorgekommen ist«, wiederholte Bernstein. »Aber Sie haben geschickte Hände, und sie haben Nerven. Verstehen Sie sich auf irgend etwas, worauf ich mich verlassen kann, Yeager?«
»Hydraulische Systeme, Sir. Elektronische.«
»Sonst noch etwas?«
Bet dachte schnell und heftig nach. »Kleine Kommunikationssysteme. Alle kleinen Systeme. Motoren. Pumpen.«
Bernstein runzelte die Stirn. »Eine echte Spezialistin. Auf Frachtern welcher Klasse haben Sie gearbeitet?«
»Auf kleinen, Sir. Auch auf Stationen.« Sie holte Atem, wagte den Absprung, weil sie ihre Alibis untermauern wollte.
»Davor war ich kurze Zeit bei der Miliz.«
»Wo?« fragte Bernstein scharf.
»Pan-paris.« Die dortigen Aufzeichnungen waren vernichtet.
Das war jetzt Unionsterritorium. Nichts war mehr nachzuprüfen. Sie konnte dort gewesen sein, was sie wollte.
»Haben Sie jemals mit Waffensystemen gearbeitet?«
»Ein bißchen.« Die Luft schien dünner zu werden.
Bet räusperte sich. »Was ein Handelsschiff so hat, Sir. Und was Stationen so haben. Kleine Sachen.«
Bernstein saß da und sah sie an. Musterte sie von oben bis unten. Nickte langsam. »Ich will Ihnen sagen, was ich tun werde, Yeager. Ich werde das alles im Gedächtnis behalten. Sie brauchen kein verdammtes Bravourstück mehr zu vollführen.«
»Jawohl, Sir.«
»Tragen Sie sich ein.«
»Jawohl, Sir.« Ihre Hand zuckte. Bet bewegte sie nicht. Ihre Schultern waren ganz steif. Sie holte Luft und entspannte sich, ging hin und trug sich als Ablösung von Jim Merrill ein. Dieser wartete zusammen mit Ernst Freeman. Sehr fröhlich war er nicht.
»Nimm dir Zeit«, sagte Merrill.
»Entschuldige«, sagte Bet.
»Ich habe dir nichts übriggelassen als das Aufräumen in der Werkstatt.«
»Gut«, sagte Bet. »Danke, Merrill.«
»Wo ist NG?« erkundigte sich Freeman.
»Das weiß ich nicht.« Bet blickte ringsum. Freeman hatte haupttags NG’s Posten. Freeman war immer noch hier. Er wartete nicht auf Merrill, Merrill war mittlerweile gegangen.
»Ich werde es herausfinden.«
Ihr Blick wanderte zur Uhr. Fünfzehn Minuten über der Zeit.
Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Sie ging zu Musa, der einen Gang weiter hinten am Zählwerk war. »Musa«, flüsterte sie, »wo ist NG?«
Bernstein kam von der anderen Richtung heran. »Hat einer von euch beiden heute morgen NG gesehen?«
»Nein, Sir«, antwortete Bet.
»Ich habe ihn in der Unterkunft gesehen«, berichtete Musa stirnrunzelnd.
»Scheiße«, kommentierte Bernstein und rief Freeman zu:
»Sie können gehen, sie sind abgelöst. Ich übernehme selbst.«
Freeman ging.
»Scheiße«, sagte Bernstein noch einmal. »Musai sehen Sie in der Werkstatt nach.«
»Ja, Sir.« Musa ging.
Das hatte noch gefehlt, dachte Bet. Eine kurze Schicht, Arbeitsplätze, die besetzt werden mußten, NG nicht da und Musa auf der Suche nach ihm – da blieben nur sie und Bernstein.
Also nahm sie sich das Keyboard und ließ NG’s Checks durchlaufen, notierte Zahlen und rief Bernstein, damit er sich eine Schwankung ansehe. »Innerhalb der Parameter«, stellte Bernstein fest.
Da kam Musa zurück. »Nicht in der Werkstatt«, meldete er.
»Ich sehe in der Unterkunft nach«, erbot sich Bet.
»Da ist er nicht«, wehrte Bernstein ab. »Ich habe dort bereits angerufen. Der Mann versteckt sich in irgendeinem Loch, das ist es.
Scheiße!«
»Lassen Sie mich versuchen, ihn zu finden«, bat Musa. »Sir.«
»Diese Abteilung hat Arbeit zu tun, verdammt noch mal! Machen Sie sich an diesen Check, oder Orsini wird persönlich hier auftauchen! –
Verdammt
sei dieser Hurensohn!«
»Lassen Sie mich nachsehen«, sagte Bet.
»Sie wissen nicht,
wo
Sie nachsehen sollen.«
»Ich kenne ein paar Stellen. Ich habe ein bißchen auf diesem Schiff gesehen, Sir. Bitte.«
»Wenn Sie ihn finden…«
»Wenn ich ihn herholen kann…«
»Ich gebe Ihnen eine Stunde«, sagte Bernstein. »Versuchen Sie es im Zugang zum Kern, in den Schränken, den Laderäumen…«
Bernstein zählte die Stellen an den Fingern ab, und es waren ein paar mehr als die, die NG
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