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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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verzehrte ebenfalls ihr Frühstück; es kursierte zuviel Adrenalin in ihrem Blut, als daß sie Appetit hätte haben können, ihr Magen war ein einziger Knoten, aber man aß, wenn man etwas bekam, und zur Hölle mit Lindy Hughes.
    Zwei Leute von der Haupttag-Technik waren hereingekommen, Waiden und Farley, vielleicht hatten sie den ganzen Aufstand miterlebt. Bet konnte Hughes nicht mehr entdekken.
    So eine Dummheit, dachte sie, den Mund voll Keks. Kleine tuschelnde Gruppen da und dort im Gemeinschaftsraum widmeten ihr mehr Aufmerksamkeit, als für alle gut war.
    – Yeager, das hast du wieder einmal gut gemacht. Du hast dich gerade in einen Kampf eingelassen, bei dem du sterben kannst.
    – Immer noch besser als manches andere…
    – Mein ganzes Leben als Erwachsene habe ich damit zugebracht, für die Erde zu kämpfen, und nun sehe einer an, wie es uns die Erde gelohnt hat. Es ist nicht das Schlimmste, wenn ich mich in einen Kampf stürze, den
ich
mir ausgesucht habe, nicht das Schlimmste, auf diese Weise abzutreten, wenn es sein muß.
    Ihr braucht mir nur Ziele zu geben, würde Teo sagen.
    Bet sah zu NG hinüber, der dastand und mit seinem wunden Mund Tee trank. Sie schenkte ihm so etwas wie ein Lächeln.
    Er sah sie finster an wie jemand, der sich in die Ecke getrieben fühlt.
    »Du hast eine schreckliche Einstellung.« Bet stieß ihm mit dem Elltbogen in die Rippen. »Kopf hoch, NG!«
    Er ging allein weg, warf den Becher in den Recycling-Behälter und machte sich auf den Weg zur Arbeit. Aber Bet blieb ihm auf den Fersen, und sie fing Musas Blick ein, und Musa kam, noch kauend.
    So marschierten sie zur Technik, NG ein halbes Dutzend Schritte voraus, Musa und Bet hinterher. Bet hatte die Hände in die Taschen gesteckt und war von unvernünftiger Fröhlichkeit, während NG fuchsteufelswild aussah.
    Aber sie machten es so, wie Bernstein gesagt hatte, und NG geriet ihnen niemals aus den Augen. Sie traten ein und lösten ihre Vorgänger ab. Bernstein übernahm von Smith – es ließ sich erraten, daß er von einem allgemeinen Briefing für die Offiziere kam.
    Bernstein und Smith sprachen kurz miteinander in der Abgeschlossenheit, die das Schiffsgeräusch ihnen gewährte. Die anderen nahmen währenddessen die beim Schichtwechsel üblichen Checks vor. Bet beobachtete die beiden Chefs aus dem Augenwinkel, und vor Nervosität brach ihr der Schweiß aus.
    Ruhig, ruhig, ermahnte sie sich andauernd selbst. Auf der anderen Seite wartet kein Feuergefecht auf uns, dort liegen wir nur von neuem still. So arbeitet dieses Schiff nun einmal, das ist alles, was es tut…
    Aber ihre Hände wollten zittern, und ihre Eingeweide verkrampften sich. Wenn sie es nur schon hinter sich hätten!
    Verdammt, ich bin dem nicht gewachsen, sie haben NG vor die Schirme gesetzt, und er ist verrückt, und dann haben sie noch mich, und ich bin keine Technikerin, und außer uns haben sie nur noch Musa und Bernstein, und was, zum Teufel, ist das für eine Art, ein Schiff zu führen?
    Es kann kein Feuergefecht sein, dachte sie, man würde doch bestimmt nicht die Schichttag-Crew Dienst tun lassen, wenn eine Schlacht bevorsteht!
    Bernstein beendete sein Gespräch mit Smith und kam herüber, um die Daten von NG in Empfang zu nehmen. Der Sicherungsalarm läutete, die Ankündigung des bevorstehenden Zündung der Triebwerke. »Wo sind wir nun?« fragte Bet neugierig.
    »Wohin gehen wir?«
    »Geheim«, antwortete Bernstein.
    Man konnte es ja versuchen.
    »Wir kämpfen nicht«, sagte Bernstein. »Wir halten uns nur bereit zum Abhauen. Das ist alles.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Bet.
    »Es geschieht nichts anderes als sonst auch«, fuhr Bernstein fort. »Wir haben eine halbe Stunde. Gleich wird die Zündung erfolgen. Nehmen Sie den Sessel Nummer drei. – Wie geht es Ihnen, NG?«
    »Kein Problem«, sagte NG kalt und geistesabwesend und legte Schalter um.
    Bet war diejenige, die es mit einem nervösen Magen zu tun hatte, als sie sich auf ihren Platz setzte und Beruhigungsmittel und c-Ration und Ohrstöpsel herrichtete. Sonst gab es nichts zu tun, denn der Haupttag war so nett gewesen, die Werkstatt gesichert und verschlossen zu hinterlassen.
    Die Zündung erfolgte, und der mächtige Schub der Triebwerke baute sich schnell und heftig auf. Das Deck bebte. Der ganze Schwingabschnitt der Technik-Abteilung rumpelte auf seinen Schienen und reorientierte sich. Die Vibrationen erfaßten Knochen und Nerven.
    Los
geht’s!
    »Sie beobachten diese Angaben«, erklang Bernsteins

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