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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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er das Gleichgewicht verlor.
    »Paß auf, wo du hingehst!« sagte Hughes.
    »Paß du auf, wo du hingehst, verdammt!« zischte Bet und packte eine Handvoll von Hughes’ Ärmel. »Wenn du Streit suchst, Mister, dann hast du jetzt einen.«
    Hughes faßte nach ihrem Handgelenk und endete mit nichts – es war nicht wahrscheinlich, daß es hier zu einer regelrechten Schlägerei kam, aber der ganze Gemeinschaftsraum wurde still.
    »Bist du eine Freundin von ihm?« fragte Hughes, und es waren in der Halle nur die Schiffsgeräusche zu hören.
    »Mag sein«, antwortete Bet. »Ich zanke mich nicht mit ihm, und es interessiert mich nicht, Mister, aber ich sitze ihm auf den Fersen, und das ist Befehl vom Chef, der nicht will, daß jemand von seiner Crew gegen eine Schranktür rennt. Nichts Persönliches.«
    »Du
fickst
auch mit ihm auf Befehl des Chefs.«
    »Das
ist
persönlich, und das ist Scheiße. Komm mir nicht mit Scheiße, Mister. Ich werfe sie zurück.«
    Absolute Stille.
    »Keine Schlägerei«, sagte NG.
    »Das geht in Ordnung«, erklärte Bet. »Ich schlage mich nicht.
    Der Mann hat nur ein kleines Problem, wahrscheinlich sind es die Drüsen. Willst du mit mir bumsen, Mister? Ich nehme dich mit hinunter zu diesem Schrank, sobald das Schiff den Sprung hinter sich hat. Dich
und
deine beiden Bettgenossen da. Dann können wir alles regeln.«
    »Hallo, Lindy…« Musa tauchte auf, kam mitten durch die Zuschauermenge, Gott sei Dank, noch feucht vom Duschen, ruhig wie immer. »Wir haben ein kleines Problem?«
    »Das Problem ist dein neues Mädchen«, sagte Hughes. »Das Problem ist dieses Stück Abfall auf unserem Deck.«
    »Das
Problem
ist«, erklärte Bet laut und scharf, »daß heute dasselbe Arschloch wie gestern, als unsere Schicht friedlich bei einem Bier saß, Stunk macht, und darüber hinaus interessiert es mich einen Dreck, was für ein Problem er hat. Irgendwer hat heftigen Anstoß an diesem Bier genommen, im Dunkeln und von hinten, so wie ich es sehe. Deshalb frage ich dich: Warst du das, Lindy Hughes?«
    Es war sehr ruhig. Noch ein paar Leute vom Haupttag waren nach dem Dienst hereingekommen, und auch ihre Stimmen verstummten, und sie wurden zu weiteren Zuschauern.
    »Jemand hat diesem Schiff einen Gefallen getan«, behauptete Hughes.
    »Den Teufel hat er!« gab Bet zurück. »Ich höre bis zum Überdruß davon, was NG getan hat, aber ich sehe nichts weiter als einen verdammt guten Techniker an seinem Posten, der jeden Tag seine Arbeit tut und die von mehreren anderen noch dazu, und das einzige Mal, als er fehlte, lag er halb totgeschlagen in der Gerätekammer. Deshalb rede zu mir nicht von Verantwortung, Mister! Ich habe davon mehr an NG Ramey gesehen als an dem Idioten, wer es auch sein mag, der unseren System-Mann in dem Augenblick zusammenschlägt, wo dieses Schiff jede Minute springen kann.«
    Langsames, abgemessenes Händeklatschen von irgendwo am Rand der Menge. Das ärgerte Hughes. »Du willst mit ihm fikken?« fragte Hughes, sich vor den Versammelten produzierend.
    Er machte eine ausholende Geste. »Die Neue kommt her und erzählt uns, was für ein feiner, tüchtiger Mann NG Ramey ist.
    Scheiße!«
    »Hör auf, Lindy«, sagte Musa.
    »Verdammte Neue.«
    »Hör auf, hab’ ich gesagt! Befehl von Bernstein. Irgendwer hat unseren System-Mann zusammengeschlagen, und wir haben Befehl, dafür zu sorgen, daß er in einem Stück bleibt. Es geht nicht darum, was de oder ich gern täte.«
    »Ich lasse mir von ihr nichts gefallen!«
    »Halt den Mund, Lindy!«
    Ein langes Schweigen. Dann schob sich Hughes vorbei, und seine Freunde taten desgleichen.
    »Tut mir leid«, murmelte Bet. »Er hat NG in der Schlange gestoßen.«
    Musa legte ihr die Hand auf die Schulter und schob sie in Richtung Theke weiter. NG stand immer noch da, in welcher seelischen Verfassung, wagte Bet sich im Augenblick nicht auszumalen. Sie nahm ihre Medikamente und ihr Frühstück in Empfang. Johnson, der Koch, war da; der Kombüsenstab arbeitete schnell, um nach dem Sprung alles bereit zu haben.
    Johnson schoß ihr unter den Brauen hervor einen Blick zu.
    »Du bist verrückt«, stellte Johnson fest, was Bet als freundliche Warnung auffaßte.
    »Mag sein«, antwortete sie. »Aber ich richte mich nach dem, was ich sehe.«
    Sie ließ sich auch NG’s beide Päckchen und ein zweites Frühstück geben und brachte es ihm.
    NG nahm es ausdruckslos, ohne Bet gerade anzusehen. Er steckte die Päckchen unter den Arm und aß den Keks und trank den Tee. Bet

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