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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Pause machen?«
    »Ja, Sir.« Sie kam nur mühsam aus dem Sessel hoch.
    Auf geradem Weg ging sie zu der Toilette im Abschnitt E, zwischen der Technik und dem Büro des Zahlmeisters. Sie hatte nur ein bißchen Angst, das Schiff werde seine Meinung ändern und sich bewegen und seine Wandplatten mit einer yeagerförmigen Delle versehen, sie hatte nicht halb soviel Angst davor wie vor diesen verdammten Zahlen, die wegflössen, als blute sich das Schiff durch ihre Finger zu Tode und sie habe nicht einmal ein Pflaster für es.
    Verdammt,
verdammt,
wenn jeder andere so kalt dasitzen konnte, wenn NG es konnte, ohne die Nerven zu verlieren…
    Verdammt wollte sie sein, wenn sie es nicht konnte.
    Siebenunddreißig Jahre war sie alt und mußte wieder als Neuling anfangen. Deshalb bekam sie den Tatterich.
    Das war nichts weiter als das Adrenalin, von dem man nicht wußte, was man damit anfangen sollte. Aber sie würde es lernen, jawohl, sie würde es lernen, was sie mit dieser Aufladung, die die Natur ihr gab, anfangen sollte, sie mußte eben ihren Kopf benutzen, das war alles. Bernstein würde ihr niemals eine echte Aufgabe zuweisen, ohne sie zu kontrollieren, und wenigstens schoß niemand auf sie, solange sie es lernte.
    Bitte, lieber Gott, laß nicht zu, daß er mich eine wirkliche Arbeit selbständig tun läßt.
    Was
soll ich sagen, wenn er es doch tut? Vielleicht: Ich weiß absolut nicht, wovon Sie reden!
    Fragen über ihre Papiere, bis hinauf zum Büro des Kapitäns, das war es, was Ehrlichkeit ihr einbringen würde. Sie mochten ihr Dummheit verzeihen, sie mochten sie dann einfach für eine Dreckarbeit einteilen. Aber dann wiederum könnte Bernstein dem Kapitän berichten, sie sei zu verdammt gut in einigen Dingen und zu verdammt ungeschickt in anderen, und das eine passe nicht zum anderen, dahin konnte es kommen, sobald die Fragen einmal anfingen.
    Sie konnte nur
lernen,
mehr nicht, und
nein
sagen, wenn es sein mußte, und sie durfte niemals eine Arbeit übernehmen, die über ihre Fähigkeiten hinausging.
    »Haben Sie das Zittern bekommen?« fragte Bernstein und blieb an ihrem Platz stehen.
    »Nein, Sir«, antwortete Bet.
    Er klopfte den Sesselrücken. »Das Schiff hat den Sprung gut geschafft. Wir haben nur ein bißchen Spiel in einem Servo, der wandert immer etwas, wenn wir herauskommen. Wissen Sie, warum?«
    Bet sah ihn mit einem verzweifelten Blick an.
    »Nein, Sir.«
    »Ich schlage vor, Sie fragen so bald wie möglich jemanden, Yeager.«
    »Jawohl, Sir. Ich danke Ihnen, Sir.«
    Bernstein klopfte den Sesselrücken noch einmal und ging zu seiner eigenen Arbeit davon, und Bet saß eine Sekunde lang ganz still da.
    Während ihr Herz sich beruhigte.

16. KAPITEL
    Es war ein ruhiger Abend im Gemeinschaftsraum. In der Unterkunft lief ein Film, viele Leute der Schicht waren einfach in ihren Kojen zusammengebrochen.
    Im Gemeinschaftsraum war ein großer Ansturm auf das Bier, aber es wurde still getrunken. Morgen würde es eine Menge Kopfweh geben.
    Ihre kleine Gruppe von drei Personen versammelte sich am Ende der Bank gleich neben der Kombüse. Niemand belästigte sie. Zwei gute System-Techniker zeichneten Diagramme auf eine Tafel und versuchten, das, was sie wußten, in den Kopf einer begriffsstutzigen Neuen zu bringen.
    Sie verstand es halb und halb. »Warum geschieht das?« fragte sie.
    »Gott tut es«, antwortete NG verzweifelt. »Glaube einfach daran, daß es geschieht.«
    »Nein, nein«, widersprach Musa, »gib ihr eine ordentliche Antwort.«
    NG löschte die Tafel und zeichnete seine schematische Darstellung von kleinen beschrifteten Kreisen von neuem, geduldig, peinlich genau.
    »Der Junge ist tatsächlich verdammt gescheit.« Musa rückte näher. »Diesen Teil habe ich selbst nie verstanden.«
    »Wer’s glaubt«, murmelte NG, warf Musa einen angewiderten Blick zu und begann von neuem zu erklären, wie und warum der Rückstoß funktionierte, wenn das Schiff abbremste.
    Bet drehte es den Magen um, als sie anfing, das mit Vorstellungen darüber zu verbinden, was alles schiefgehen konnte.
    Oder was dieses Fallen der Zahlen war und was passieren mochte, wenn nicht alles verlief, wie es sollte.
    »Werden wir das verdammte Ding denn nicht
reparieren?«
    »Sobald sich uns eine Gelegenheit bietet.«
    »Wir werden bald wieder auftanken müssen«, meinte Bet.
    »Da, wohin wir wollen, gibt es die entsprechenden Einrichtungen nicht«, antwortete Musa. »Und wir können uns den Aufenthalt nicht leisten.«
    »Erst recht können

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