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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Stimme über den Com-Stöpsel in Bets Ohr, und die Schirme von Platz drei erwachten zum Leben. »Sie haben da den Panik-Knopf, und den drücken Sie, wenn einer der Schirme anfängt zu blinken. Sie drücken den Panik-Knopf, und das System übergibt es mir und Musa. Haben Sie das verstanden, Yeager?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Sie kennen die Parameter für die Begrenzung?«
    Ihr Herz machte einen Satz. »Jawohl, Sir.«
    »Das ist Ihre Nummer eins, da. Zu Ihrer Rechten. Wenn plötzlich ein Trend in den Zahlen auftritt, der Ihnen nicht gefällt, drücken Sie den roten Knopf von Nummer eins und den Panikknopf gleichzeitig. Das schickt es zu mir, klar?«
    »Klar, Sir, aber sagen Sie mir um Gottes willen, daß ich nicht die einzige an dieser Arbeit bin.«
    »Das sind Sie nicht. Ich habe gern mehr als ein Paar Augen dabei. Beobachen Sie Ihre Schirme, Yeager, und stören Sie mich nicht, ich habe alle Hände voll zu tun. – Countdown läuft.
    Nehmen Sie Ihr Beruhigungsmittel.«
    Bet faßte nach dem Päckchen und drückte es, spürte den Stich in der Hand und die alte Spannung im Unterleib. Von da, wo sie saß, konnte sie NG’s Arbeitsplatz sehen, sie konnte sehen, wie NG sein Beruhigungsmittel nahm. Sein Gesicht war immer noch gelassen, aber sein Jumpsuit hatte Schweißflecken, und Schweißperlen standen ihm auf der Haut.
    Jetzt kam ein
heftiger
Schub.
    »Fünf Minuten«, sagte Bernstein.
    Bets Gedanken wollten zerflattern. Hughes und NG und Musa letzte Nacht und die Angaben für die Begrenzung und die Zahlen und die Möglichkeit, daß es noch von anderer Seite Ärger gab.
    Paß auf die verdammten Zahlen auf!
    Es ist keine Zeit für etwas anderes.
    Geht es NG gut?
    Wie lange ist es her, daß er bei einem Sprung Dienst gehabt hat?
    Ein Flackern des Raums hinter den Behältern im Laderaum, NG strauchelt, fällt schwer auf sie, seine Hand reißt ihre Lippe auf…
    Tut er das oft?
    Und sie dachte, gerade als der letzte Glockenton erklang und das Schiff zum Sprung ansetzte:
    Weiß Bernstein, was er NG aufbürdet? Erwartet er von ihm, daß, er während eines Sprungs arbeitet?
    Er könnte uns alle umbringen…
    Wieder unten. Bet hörte das elektronische Schnattern in ihrem Ohr.
    Sie versuchte sich zu konzentrieren, suchte in ihrem Gedächtnis nach den Zahlen, erinnerte sich, daß sie die Entwicklung auf Schirm Nummer eins im Auge behalten mußte. Sah die Werte fallen.
    Mein Gott.
    Sie drückte die Knöpfe. Ihr Herz hämmerte.
    »Habe es«, sagte Bernstein. »Habe es. Kein Problem für das Schiff.«
    Bet brach der Schweiß aus. Sie sackte zusammen. Ihre Muskeln flatterten von Kopf bis Fuß.
    NG sagte: »Das ist nichts Schlimmes, Bet. Ein kleines Abrutschen in einen der Arme.«
    Ihr war, als verlöre sie gleich das Bewußtsein. Für eine Weile ging ihr Atem kurz, und sie hatte einen Krampf im Unterleib wie seit Jahren nicht mehr. Vielleicht ließ die Wirkung der Behandlung nach.
    Oder vieleicht war es das sich nähernde Alter.
    Das Schiff bremste ab. Bet spürte den Puls durch das verebbende Beruhigungsmittel.
    Sie tastete nach der c-Ration, hielt die Augen auf die Schirme gerichtet, während sie die Tube hervorholte und einen Schluck nahm.
    Das zweite Bremsmanöver,
hart,
Gott – hart…
    Die Zahlen…
    »Da ist wieder diese Abtrift!« Sie hatte die Knöpfe gedrückt.
    »Habe es, habe es«, sagte Musa.
    Gott!
    Bet wischte sich den Schweiß ab, nahm noch einen Schluck und hielt sich vor Augen, daß die Crew gewohnt war, das mit einer Person weniger zu tun. Es war das alte Spiel, der Neuen sollte Angst eingejagt werden. In keinem Augenblick waren sie abgeschaltet gewesen. Aber,
verdammt!,
das waren alles Spezialisten-Probleme, für sie war es unverständliches Zeug, sie wußte nicht einmal, von welchem verdammten Arm NG sprach oder was es mit der Magnetik zu tun hatte oder was, zum Teufel, man machen mußte, um diese Zahlen wieder in den sicheren Bereich zu bringen.
    Das Schiff
funktionierte
einfach, die Spezialisten sorgten dafür, man dachte nie daran, daß das Schiff explodieren oder die Fähigkeit zum Abbremsen verlieren könne, nur weil irgendwelche verdammten Zahlen auf einem Schirm erschienen.
    Bet zitterte. Sie wollte einen Drink. Sie wollte duschen. Sie wollte zur Toilette. Aber sie saß da und betrachtete Zahlen, bis ihr die Augen weh taten. Und NG redete mit Musa und Bernstein hin und her, ruhig und kalt, bis Bernstein sagte: »Die Brücke gibt durch, wir können die Sicherheitsgurte lösen. Yeager, möchten Sie fünf Minuten

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