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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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Bergfried ist von einem Energiering umgeben. Versucht ein Magier, innerhalb der Zelle Magie zu benutzen, wird sie von dem Ring absorbiert und so lange in die Zelle zurückgelenkt, bis der Zauberer erschöpft ist.
    Fisk hatte uns fasziniert beobachtet. Jetzt räusperte er sich. „Glaubt Ihr, dass derjenige, den Ihr sucht, hier wohnt?“
    „Hat das junge Mädchen, das dein Bruder gesehen hat, vielleicht ein Baby?“, wollte Irys von Fisk wissen.
    Er schüttelte den Kopf. „Das ist Ruby. Manchmal gibt sie mir Geld dafür, dass ich auf Jatee aufpasse.“
    Ich schmunzelte. „Du entwickelst dich ja zu einem regelrechten Geschäftsmann.“
    „Ich habe meiner Mutter ein neues Kleid gekauft“, erzählte er stolz.
    Auf dem Rückweg zum Markt begann es zu regnen. Fisk winkte uns zum Abschied kurz zu und verschwand mit seinen Freunden. Der Marktplatz leerte sich, und die Händler packten ihre Waren zusammen. Eine Frau, die so schnell wie möglich dem strömenden Regen entkommen wollte, rempelte mich an. Sie rief mir eine Entschuldigung zu und hastete weiter. Donnergrollen hallte von den Marmorwänden der Zitadelle wider.
    Ich hole Roze und Bain. Du gehst in den Bergfried zurück , wies Irys mich an.
    Aber ich möchte dabei sein, wenn ihr das Haus durchsucht.
    Nein. Bleib im Bergfried, Yelena. Er will dich haben. Falls etwas schiefgeht und er droht, Opal etwas anzutun, wirst du sofort klein beigeben. Es ist zu gefährlich.
    Ich hätte ihr gerne widersprochen, aber Irys hatte recht. Und wenn ich ihr entgegen ihren Anweisungen folgte, hätte ich ihr Vertrauen endgültig verspielt.
    Irys eilte zum Versammlungsgebäude, um Roze zu holen, die ein Treffen mit der Botschafterin aus Ixia hatte. Bei diesem Gespräch hätte ich zu gerne gelauscht. Die arrogante Meister-Magierin gegen den mächtigen Commander.
    Inzwischen regnete es in Strömen, und mein Umhang war klatschnass. Als ich meine kalten, feuchten Finger in die Tasche steckte, berührten sie ein Stück Papier. Ich konnte mich nicht erinnern, etwas in meine Tasche gesteckt zu haben. Den Umhang hatte ich seit meiner Ankunft in Sitia nicht mehr angezogen, sondern nur als Unterlage zum Schlafen benutzt, als wir in der Avibian-Ebene übernachtet hatten. Vielleicht hatte mir der Geschichtenweber eine rätselhafte Botschaft zugesteckt. Ich musste schmunzeln. Das sah ihm ähnlich. Bestimmt hatte es ihm eine diebische Freude bereitet. Aber ehe ich sie lesen konnte, musste ich Schutz vor dem Regen suchen.
    Meine Wächter warteten am Eingang des Bergfrieds und blieben mir dicht auf den Fersen, als ich in meine Wohnung lief. Nachdem sie die Zimmer durchsucht hatten, lud ich sie ein, bei mir zu bleiben, aber sie lehnten ab, weil es gegen ihre Vorschriften verstieß.
    Nachdem ich ein Feuer im Kamin entzündet und meinen feuchten Umhang aufgehängt hatte, nahm ich mir das Blatt Papier in die Hand. Es war tatsächlich eine Nachricht für mich. Meine Hände wurden eiskalt, als ich die Worte las, und selbst die Flammen im Kamin konnten mich nicht wärmen.
    „Was steht denn auf dem Papier?“, fragte Valek, als er aus dem Schlafzimmer trat.
    Seine Fähigkeiten erstaunten mich schon lange nicht mehr. Da er tropfnass war, musste er, unbemerkt von meinem Wächter, durchs Schlafzimmerfenster gekommen sein.
    Er nahm mir das Blatt aus der Hand. „Nun, gänzlich untalentiert scheint sie nicht gewesen zu sein. Vielleicht ein Taschendieb, der damit beauftragt wurde, dir diese Nachricht zukommen zu lassen. Hast du ihr Gesicht sehen können?“
    Jetzt erst wurde mir der Zusammenhang zwischen der Botschaft und der Frau, die mich auf dem Markt angerempelt hatte, klar. „Nein. Sie hatte eine Haube auf. Ich konnte nichts erkennen.“
    Stirnrunzelnd las Valek die Nachricht, ehe er mich durchdringend musterte. „Eine interessante Entwicklung.“
    Das war mal wieder typisch Valek. Für ihn war die ganze Angelegenheit einfach nur interessant. Ich dagegen steckte in einer Zwickmühle.
    „Sieht ganz so aus, als sei der Mörder den Magiern einen Schritt voraus“, sagte er. „Er weiß, dass sie dich nicht gegen Opal austauschen werden. Deshalb hat er die Sache selbst in die Hand genommen. Wie wichtig ist dir Opals Leben?“
    Wie immer legte Valek sofort den Finger in die Wunde. In seiner Botschaft nannte Ferde einen Ort und einen neuen Zeitpunkt für den Austausch. Drei Nächte vor Vollmond, also noch vier Tage von jetzt an. Vermutlich brauchte er einige Zeit, um mich für das Efe-Ritual vorzubereiten. Ich

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