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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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wenn mich die Droge kampfunfähig gemacht hatte. Unter diesen Umständen musste ich natürlich unbedingt vermeiden, mit Curare in Kontakt zu kommen.
    Meinem Vater entging das Entsetzen in meinem Blick nicht. „Es gibt allerdings ein Gegenmittel“, sagte er.
    „Gegenmittel?“
    „Es hebt die Wirkung nicht komplett auf, aber es setzt die magischen Kräfte frei, und auch die Gefühle kehren teilweise in den Körper zurück. Allerdings verursacht es ein paar neue Probleme.“ Frustriert schüttelte Esau den Kopf. „Leider habe ich die Versuche noch nicht ganz bis zum Ende durchführen können.“
    „Was ist es denn?“
    „Theobroma.“
    Das also war das andere Problem. Der Genuss der braunen Süßigkeit machte mein Bewusstsein für magische Einflüsse erreichbar. Meine mentale Abwehr würde gegenüber einem anderen Magier, sogar wenn er schwächer war als ich, nicht mehr funktionieren.
    „Wie viel Theobroma würde ich denn benötigen?“, fragte ich meinen Vater.
    „Eine Menge. Obwohl ich es konzentrieren könnte“, überlegte er.
    Eine kühle Brise blies mir ins Gesicht, und fröstelnd zog ich den Umhang enger um mich, während wir weitergingen.
    „Es würde nicht so gut schmecken, aber es wäre auch nur eine kleine Menge“, sagte Esau.
    „Kannst du es bis morgen Nachmittag herstellen?“, fragte ich.
    Wortlos sah er mich an. Seine gütigen Augen blickten besorgt.
    „Hast du etwas vor, von dem ich deiner Mutter besser nichts erzähle?“
    „Ja.“
    „Etwas Wichtiges?“
    „Sehr.“
    Mein Vater dachte über meine Bitte nach. Als wir meine Wohnung erreichten, umarmte er mich. „Weißt du auch, was du tust?“
    „Ich habe einen Plan.“
    „Yelena, trotz aller Schwierigkeiten hast du es geschafft, nach Hause zu finden. Ich vertraue darauf, dass du wieder siegen wirst. Morgen Mittag hast du das Gegenmittel.“
    Während ich in jeden Raum spähte, stand er wie ein mächtiger Bär im Türrahmen, und erst, nachdem ich ihm versichern konnte, dass alles in Ordnung war, wünschte er mir eine gute Nacht und ging zum Gästeflügel zurück.
    Im Bett grübelte ich über Esaus Worte nach. Plötzlich schwangen die Fensterläden auf. Ich fuhr hoch und griff nach meinem Schnappmesser, das unter dem Kissen lag. Mit der Geschmeidigkeit eines Panthers stieg Valek zum Fenster herein, schloss die Läden geräuschlos und legte sich neben mich.
    „Du musst verschwinden“, sagte ich. „Zu viele Menschen wissen, dass du hier bist.“
    „Erst, wenn wir den Mörder gefunden haben. Außerdem hat der Commander mir befohlen, die Botschafterin zu beschützen. Ich würde meine Pflichten verletzen, wenn ich jetzt ginge.“
    „Und wenn sie dir befiehlt, zurückzugehen?“ Ich drehte mich um, damit ich ihm ins Gesicht sehen konnte.
    „Die Befehle des Commanders haben oberste Priorität.“
    „Valek, hast du …“
    Mit einem Kuss brachte er mich zum Schweigen. Dabei hätte ich so viel mit ihm besprechen müssen. Goels Tod und das Angebot des Commanders. Aber als sein Körper sich an meinen schmiegte und der Duft von Moschus in meine Nase stieg, verschwammen sämtliche Gedanken an Mord und Intrigen. Ich zupfte an seinem Hemd, und er lächelte selig. Uns blieb nicht mehr allzu viel Zeit, und ich wollte die Nacht nicht zerreden.
    Als ich bei Sonnenaufgang erwachte, war Valek bereits verschwunden. Trotzdem fühlte ich mich wie neugeboren. Mein Treffen mit Ferde war für Mitternacht vorgesehen; deshalb ging ich während des Tages wieder und wieder meinen Plan durch.
    Vormittags im Unterricht wollte Irys eigentlich mit mir trainieren, mithilfe meiner magischen Kräfte Gegenstände von einem Ort zum anderen zu bewegen. Darin fehlte es mir nämlich noch an Übung. Stattdessen bat ich sie, mit mir an meiner mentalen Abwehr zu arbeiten. Falls ich Esaus Gegenmittel benutzen musste, wollte ich in der Lage sein, eine Schutzwand zu errichten, die Ferdes magischen Einfluss abwehren konnte, selbst wenn ich unter dem Einfluss von Theobroma stand.
    Am Ende der Unterrichtsstunde fragte Irys mich: „Macht dir die Begegnung mit Goel eigentlich immer noch stark zu schaffen?“
    „Ein wenig. Warum?“
    Ein ironisches Lächeln umspielte ihre Lippen. „Vergangene Woche hast du mich jeden Tag mit Fragen gelöchert, wie es um die Suche nach Opal steht. Aber heute hast du sie nicht mit einem einzigen Wort erwähnt.“
    „Wenn es Neuigkeiten gäbe, hättest du sie mir doch bestimmt erzählt.“
    „Das nenne ich Fortschritt!“, rief Irys aus.

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