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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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kann den Rat auch von meinen Fähigkeiten überzeugen, sodass sie mich schließlich doch unterstützen werden.“
    „Valek war schon einmal in deiner Gewalt und ist dir entkommen. Wieso glaubst du, dass du ihn dieses Mal umbringen kannst?“
    „Dein Geliebter wird sein Leben gegen deines tauschen.“
    „Um mich zu fangen, brauchst du mehr Männer.“
    „Tatsächlich? Dann schau dich doch mal um.“
    Ich blickte über meine Schulter. Cahils Leute hatten sich in gebührendem Abstand von Kikis Hinterbeinen aufgestellt, aber selbst im Dämmerlicht konnte ich erkennen, dass jeder ein Blasrohr am Mund hatte und auf mich zielte.
    „Die Pfeile sind mit Curare präpariert“, erklärte Cahil. „Eine ausgezeichnete Waffe aus Sitia. Du wirst nicht sehr weit kommen.“
    Mein Zorn wich der Furcht, und mein Herz begann wie wild zu schlagen. Ich hatte noch ein wenig Theobroma in meinem Rucksack, aber wenn ich versuchte, es herauszuholen, würden Cahils Männer sofort auf mich schießen.
    „Arbeitest du mit uns zusammen, oder muss ich dich unbeweglich machen lassen?“ Cahil klang, als fragte er mich, ob ich einen Becher Tee haben wollte.
    Geist , sagte Kiki.
    Ehe ich verstand, was sie meinte, schlenderte Valek aus dem hohen Gras, das die Ebene überwucherte, auf die Gruppe zu. Alle waren wie vom Donner gerührt. Cahil starrte ihn mit offenem Mund an.
    „Das ist eine interessante Wahl, Liebes“, sagte Valek. „Lass dir Zeit, darüber nachzudenken. Inzwischen …“ Valek streckte die Arme aus, während er auf Cahil zuging. Er hatte seine Bettlerverkleidung abgelegt und trug die braune Tunika und die braune Hose der Einheimischen. Es schien, als sei er unbewaffnet, aber ich wusste es besser, und Cahil wusste es offenbar auch. Er nahm Topaz’ Zügel in die linke Hand und zog sein Schwert.
    „Lass mich sehen, ob ich das richtig verstanden habe“, fuhr Valek fort, unbeeindruckt von Cahils Schwert, dessen Spitze nur wenige Zentimeter vor seiner Brust schwebte. „Du willst Rache für deine Familie. Das ist verständlich. Aber du solltest wissen, dass die königliche Familie nicht deine Familie ist. Eine Sache, die ich während all der Jahre gelernt habe, ist, genauestens über meine Feinde Bescheid zu wissen. Der königliche Stammbaum wurde an dem Tag entwurzelt, als der Commander die Herrschaft über Ixia übernahm. Dafür habe ich gesorgt.“
    „Du lügst.“ Cahil lenkte Topaz vorwärts und stieß mit seinem Schwert nach Valek.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung wich er der Waffe und dem Pferd aus.
    Als Cahil erneut angreifen wollte, schaltete ich mich ein. „Das ergibt durchaus Sinn. Valek hat nämlich noch nie halbe Sachen gemacht.“
    Er zog die Zügel an und schaute ungläubig von mir zu Valek. „Deine Liebe zu ihm hat dir den Verstand geraubt.“
    „Und deine Gier nach Macht hat dir deine Sinne vernebelt. Deine Männer benutzen dich doch nur, aber du weigerst dich, das zur Kenntnis zu nehmen.“
    Cahil schüttelte den Kopf. „Ich höre mir keine weiteren Lügen mehr an. Meine Männer sind loyal. Wenn sie mir nicht gehorchen, werden sie bestraft. Ihr habt doch selbst gesehen, wie es Goel ergangen ist.“
    Mit wilder Entschlossenheit schaute er in die Runde. „ Du hast Goel umgebracht“, sagte ich.
    Er grinste höhnisch. „Meine Männer haben mir ihr Leben verpfändet. Ich habe kein Verbrechen begangen.“ Wieder schwang er sein Schwert. „Aufgepasst!“, rief er seinen Soldaten zu. „Zielt und …“
    „Überleg doch mal, bevor du dich mit deinen Männern brüstest, Cahil. Hast du noch nie bemerkt, dass sie erst Captain Marroks Einverständnis suchen, ehe sie deinen Befehlen gehorchen? Sie haben dir ein Schwert gegeben, das viel zu schwer für dich ist, aber sie haben dir nicht beigebracht, wie man es benutzt. Man sagt, du seiest mit dem König verwandt, der ein einflussreicher Magier war. Aber warum hast du dann überhaupt keine magischen Kräfte?“
    „Ich …“ Cahil zögerte.
    Seine Männer schauten sich an. In ihren Blicken lagen Verblüffung und Verwirrung. Ihre Konzentration, mit der sie ihre Waffen auf uns richteten, ließ spürbar nach. Valek nutzte den Moment, um hinter mich auf Kikis Rücken zu springen. Sofort setzte sie sich in Bewegung, ohne dass ich es ihr befohlen hatte. Ich klammerte mich an ihrer Mähne fest, während Valek seine Arme um meine Hüften schlang und Kiki schnell wie der Wind über die Ebene galoppierte.
    Ich hörte Cahil „Feuer“ schreien und meinte, nahe an meinem Ohr

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