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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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noch etwas zu erledigen. Aber ich komme zurück“, sagte ich, doch meine lahme Antwort schien sie nicht zu überzeugen.
    „Lüg mich nicht an.“
    „Ich habe nicht gelogen.“
    „Nun gut. Dann belüg dich nicht selbst.“ Misstrauisch betrachtete sie meinen prall gefüllten Rucksack, den sie auf den Boden gelegt hatte. „Schick uns eine Nachricht, wenn du dich in Ixia niedergelassen hast, und wir kommen dich besuchen“, sagte sie beiläufig. „Obwohl das wahrscheinlich erst in der heißen Jahreszeit der Fall sein wird. Ich mag die Kälte nicht.“
    „Mutter!“ Abrupt stand ich auf. Fast hätte ich meinen Tee vergossen.
    Esau nickte. Er schien etwas verblüfft über unser Thema. „Ich möchte zu gerne den Berglorbeer finden. Er wächst in der Nähe des Packeises. Irgendwo habe ich gelesen, dass diese Pflanze den Kronikhusten heilen kann. Wäre interessant, das herauszufinden.“
    „Ihr hättet nichts dagegen, wenn ich nach Ixia zurückginge?“, fragte ich meine Eltern.
    „Nach dem, was du in dieser Woche durchgemacht hast, sind wir froh, dass du überhaupt noch lebst“, entgegnete mein Vater. „Außerdem vertrauen wir dir, dass du die richtige Entscheidung triffst.“
    „Falls ich nach Ixia gehe, versprecht ihr mir, mich oft zu besuchen?“
    Sie versprachen es. Da ich die Abschiedszeremonie nicht unnötig in die Länge ziehen wollte, nahm ich meinen Rucksack und ging.
    Apfel? , fragte Kiki hoffnungsvoll.
    Nein, aber ich hole dir ein paar Pfefferminz. In der Sattelkammer des Stalls suchte ich nach dem Beutel mit den Süßigkeiten. Mit zwei Stücken Pfefferminz kehrte ich zu Kiki zurück.
    Nachdem sie die Süßigkeiten gegessen hatte, fragte ich sie: Bereit zum Aufbruch?
    Ja. Sattel?
    Diesmal nicht. Im Bergfried gab es Zaumzeug für die Schüler, aber sobald sie die Prüfung abgelegt hatten, wurde von ihnen erwartet, dass sie sich eine eigene Ausrüstung zulegten.
    Als ich den Schemel holte, schnaubte Kiki. Ich weiß, ich weiß , sagte ich. In der Wildnis gibt es keine Schemel. Aber ich bin müde.
    Tatsächlich nahm das wenige, das mir an Energie geblieben war, mit beängstigender Geschwindigkeit ab. Weder am Tor des Bergfrieds noch am Ausgang zur Zitadelle bekamen Kiki und ich Probleme. Wir wählten den Weg durch das Tal, und ich drehte mich kein einziges Mal zur Zitadelle um. Ich würde doch ohnehin zurückzukehren, oder? Heute wäre nicht der letzte Tag, an dem ich die im Licht der untergehenden Sonne pastellfarbenen Marmorwände bewundern könnte, redete ich mir ein.
    Als der Himmel allmählich dunkler wurde, hörte ich hinter mir auf dem Weg das Stampfen von Hufen. Kiki blieb stehen und machte eine Kehrtwendung, um den Neuankömmling zu begutachten.
    Topaz , sagte sie erfreut.
    Beim Anblick von Cahils wütender, mordlüsterner Miene wurde mir jedoch sofort klar, dass dieses Treffen für mich alles andere als erfreulich werden würde.
    „Wohin zum Teufel gehst du?“, fragte er barsch.
    „Das geht dich nichts an.“
    Cahil wurde puterrot im Gesicht. Vor lauter Verblüffung begann er zu stottern. „Es g… geht mich n… nichts an? Was soll das heißen?“
    Ungerührt sah ich ihm zu, wie er nach Fassung rang. Dann verkündete er mit unheilvoller Stimme: „Du bist die Geliebte des meistgesuchten Verbrechers von Sitia. Deshalb habe ich ein Recht darauf zu erfahren, wo du dich herumtreibst. Und deshalb werde ich dafür sorgen, dass ich zu jeder Tages- und Nachtzeit weiß, wo du dich aufhältst.“ Er stieß einen schrillen Pfiff aus.
    Ich hörte Lärm hinter mir. Als ich mich umdrehte, sah ich Cahils Männer, die sich vor mir aufgebaut hatten. Da ich meine Kräfte schonen wollte, hatte ich die Straße nicht mithilfe meiner magischen Fähigkeiten abgesucht. Ich war naiv genug zu glauben, dass das nicht nötig sei.
    Hast du sie gerochen, Kiki? , fragte ich.
    Nein. Gegenwind. Wollen wir an ihnen vorbeilaufen?
    Noch nicht.
    Ich drehte mich zu Cahil um und fragte ihn ungehalten: „Was willst du?“
    „Spielst du die Ahnungslose, um das Unvermeidliche hinauszuschieben, Yelena? In der Vergangenheit bist du damit ja ganz gut gefahren. Mich jedenfalls hast du für dumm verkauft“, sagte er mit unheilvoller Ruhe. „Mithilfe deiner Zauberkraft hast du mich und die Erste Magierin davon überzeugen können, dass du keine Spionin bist. Ich bin darauf reingefallen und habe dir sogar vertraut.“
    „Cahil, ich …“
    „Und jetzt will ich Valek töten. Damit übe ich nicht nur Rache für meine Familie, sondern

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