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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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Schuld. Wenigstens erzählt Roze mir das andauernd. Sie möchte, dass ich dich für die Dauer einer Jahreszeit zum Küchendienst abkommandiere – als Strafe dafür, dass du Tula gerettet hast.“
    „Sie sollte belohnt werden und nicht bestraft“, empörte sich Tula.
    Abwehrend hob Irys die Hand. „Ich brauche keine Ratschläge. Jedenfalls ist deine jetzige Lage so schlimm, dass du es dir beim nächsten Mal sehr gut überlegen solltest, mehr magische Energie zu benutzen, als du beherrschen kannst. Außerdem ist es Strafe genug, dass du hierbleiben musst, während Cahil, Leif und ich zum Avibian-Plateau reisen, um dem Sandseed-Clan einen Besuch abzustatten.“
    „Was ist geschehen?“, fragte ich.
    Als Irys weitersprach, war ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Gestern Abend haben Leif und ich Bavol, den Sippenältesten der Zaltanas, nach dem Curare befragt. Es stammt tatsächlich von deinen Eltern. Sie haben eine große Menge davon hergestellt und sie an den Sandseed-Clan geliefert.“
    Mein Herz setzte einen Schlag lang aus. „Warum?“
    „Bavol zufolge hatte Esau in einem Geschichtsbuch über die nomadischen Stämme des Avibian-Plateaus von einer Substanz gelesen, die die Muskeln lähmt. Also ist Esau zum Sandseed-Clan gefahren, wo er einen Heilkundigen namens Gede kennenlernte, der ein wenig über dieses Mittel Bescheid wusste. Innerhalb des Sandseed-Clans wird das Wissen von einem Mediziner zum nächsten mündlich weitergegeben, und manchmal geht dabei von diesem Wissen etwas verloren. Esau und Gede suchten im Dschungel nach der Curare-Kletterpflanze, und als sie sie endlich gefunden hatten, baten sie Perl, ihnen beim Extrahieren der Droge behilflich zu sein. Es ist ein sehr zeitaufwändiger Vorgang. Deshalb kehrte Gede auf das Plateau zurück, und Esau versprach, ihm zum Dank für seine Hilfe ein wenig Curare zu schicken.“ Irys erhob sich. „So, und jetzt wollen wir herausbekommen, was Gede mit seinem Curare gemacht hat, denn Ratgeber Harun Sandseed wusste davon nichts.“
    „Ich muss mitkommen.“ Ich versuchte mich aufzusetzen, aber mein Arm knickte ein, als mich darauf stützen wollte.
    Irys betrachtete mich ungerührt. Hilflos blieb ich liegen, und sie fragte: „Warum?“
    „Weil ich den Mörder kenne. Ich habe ihn in Tulas Gedanken gesehen. Er könnte sich beim Clan aufhalten.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Wir haben die Zeichnung von Dax, und Leif hat ihn auch flüchtig gesehen, als er geholfen hat, die Verbindung zwischen dir und Tula herzustellen.“ Irys strich mir das Haar aus dem Gesicht. Ihre Hand fühlte sich kühl auf meiner heißen Haut an. „Außerdem bist du noch nicht stark genug. Bleib hier. Ruh dich aus. Komm wieder zu Kräften. Ich habe dir eine Menge beizubringen, wenn ich zurückkomme.“ Sie zögerte kurz, dann beugte sie sich vor und küsste mich auf die Stirn.
    Mein Protest erstarb auf meinen Lippen. Ich war in den Bergfried gekommen, um zu lernen, und schon jetzt hatte ich das Gefühl, mein Ziel aus den Augen verloren zu haben. Ein Besuch beim Sandseed-Clan wäre jedoch eine wertvolle Erfahrung im Rahmen meines Unterrichts gewesen. Warum bloß musste alles so kompliziert sein?
    Irys war bereits an der Tür, als mir einfiel, sie nach der Delegation aus Ixia zu fragen.
    Auf der Schwelle blieb sie stehen und sagte: „Die Ratsversammlung hat einem Treffen zugestimmt. Der Kurier ist heute Morgen abgereist, um unsere Antwort nach Ixia zu bringen.“
    Sie schloss die Tür und ließ mich in Gedanken über das, was sie mir erzählt hatte, zurück.
    „Ixia“, sagte Tula erstaunt. „Glaubst du, dass Valek sich von den Lianen befreien kann und mit der Delegation kommt?“
    „Tula, das war bloß ein Albtraum.“
    „Aber er schien so real zu sein“, beharrte sie.
    „Schlechte Träume sind die Geister unserer Ängste und Sorgen, die uns im Schlaf heimsuchen. Ich glaube nicht, dass Valek in Schwierigkeiten steckt.“
    Doch in meinen Gedanken hielt sich hartnäckig das Bild von Valek, der von Lianen umschlungen war. Es hatte wirklich sehr lebensecht ausgesehen. Ich musste die Zähne zusammenbeißen, um vor Hilflosigkeit und Ungeduld nicht laut aufzuschreien. Irys hatte recht gehabt. Hier zu liegen, ohne etwas tun zu können, war tatsächlich schlimmer, als die Küche zu schrubben.
    Ich atmete ein paarmal tief ein und aus, um mich zu beruhigen und meine Ängste und meinen Ärger in den Griff zu bekommen. Erinnerungen an die letzte Nacht, die ich mit Valek in Ixia verbracht

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