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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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Klatschgeschichten! Dann hätte ich kaum noch Probleme.“
    Mit einer eleganten Bewegung erhob Valek sich und kam mir mit der Geschmeidigkeit eines Panthers entgegen. Sein Körper strahlte Kraft und Energie aus. Er stützte sich auf die Armlehnen meines Stuhls und beugte sich zu mir hinunter, bis sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt war. Das schwarze Haar hing ihm über den Schultern, und sein Blick war unerbittlich. „Ich frage dich noch einmal: Komme ich ebenfalls in deinem Plan vor?“
    Ich rutschte tiefer in meinen Stuhl.
    „Yelena?“ Seine Stimme klang warnend.
    „Du hast gesagt, dass du eine solche Situation noch nie erlebt hast. Es ist eine völlig unbekannte Größe. Ich möchte nicht riskieren …“
    „Was?“
    „Dich zu verlieren. Bei deiner Unempfänglichkeit für Zauberei könnte ich dich nicht heilen.“
    „Ich bin bereit, das Risiko einzugehen.“
    „Aber ich will es nicht.“
    „Tut mir leid, Liebes, aber das ist nicht deine Entscheidung. Sondern meine.“
    Ich murrte. Die Ereignisse waren mir aus der Hand geglitten. Wieder einmal. Ich drehte mich tatsächlich immer nur im Kreis, ohne jemals mein Ziel zu erreichen.
    „Nun gut. Ich verspreche dir, nicht ohne dich nach Sitia zu gehen.“ Von meinem Treffen mit Porter an diesem Abend brauchte er ja nichts zu wissen.
    „Danke.“ Mit den Lippen fuhr Valek über meine Wange. Ein wohliger Schauer lief mir über den Rücken.
    „Wie sieht denn dein Plan aus?“, versuchte ich beim Thema zu bleiben, verlor aber schnell die Lust daran, als eine Wolke von Valeks moschusartigem Duft mich einhüllte.
    „ Das ist mein Plan.“
    Er kam näher und küsste mich. Eine warme Woge durchflutete meinen Körper. Die Panik, die mir die Kehle zugeschnürt hatte, ließ nach. Ich schob meine Sorgen beiseite, konzentrierte mich ganz auf Valek und schlang meine Arme um ihn. Es reichte mir jedoch nicht, seinen Körper nur durch sein Hemd zu spüren. Ich zerrte an dem Stoff, denn ich wollte seine Haut spüren, mich an sie schmiegen.
    Doch er zog sich zurück und richtete sich auf. „Hier im Besprechungsraum, Liebes? Stell dir vor, es kommt jemand herein1“
    Ich stand auf und richtete sein Hemd. „Dann haben sie was Interessantes zu erzählen.“
    „Etwas Interessantes?“ Er tat so, als sei er beleidigt.
    „Oder sollte es etwa mehr sein?“, fragte ich herausfordernd.
    Seine Augen blitzten unternehmungslustig.
    Unter dem runden Tisch im Besprechungsraum fanden Valek und ich uns schließlich wieder. Eng lagen wir nebeneinander, und zum ersten Mal seit Wochen fühlte ich mich wieder sicher. Wir sprachen über die Ereignisse in Sitia.
    „In der Zitadelle konnte ich mich kaum bewegen“, erzählte Valek. „Die Luft war so sehr getränkt von Magie, dass ich das Gefühl hatte, in Sirup zu schwimmen.“
    „Aber man hat dich nicht entdeckt.“
    Valeks Unempfänglichkeit für Zauberei war nach wie vor eine wirkungsvolle Waffe. Ohne sie hätte ich beispielsweise Ferde nicht besiegen können.
    „Nein. Obwohl es nur eine Frage der Zeit war. Bei diesen vielen – wie nennst du sie doch gleich? – Fälschern hätte meine Anwesenheit am Ende eine spürbare Todeszone verursacht.“
    Ich dachte darüber nach, wie schnell sich die Dinge in der Zitadelle geändert hatten. Vor zweiundzwanzig Tagen hatte Mondmann noch vermutet, dass sich unter den Daviianern acht Fälscher befanden. Aber nachdem er festgestellt hatte, dass sie Kirakawa ausübten, war uns klar geworden, dass ihre tatsächliche Zahl viel größer sein konnte – je nachdem, wie viele Opfer sie benutzt hatten und wie weit sie mit dem Ritual schon fortgeschritten waren. Hinzu kam, dass nur ein Opfer mit magischen Fähigkeiten einem Fälscher von Nutzen sein konnte.
    Wenn sie sich auf diesen Angriff eine Zeit lang vorbereitet hatten, wer waren dann die Opfer? Ihre eigenen Sippenmitglieder hätten sie nicht benutzt, und dem Sandseed-Clan wäre es aufgefallen, wenn einige ihrer Geschichtenweber verschwunden wären. Auch die anderen Clans hätten es bemerkt. Da ich mir keinen Reim darauf machen konnte, fragte ich Valek.
    „Sie haben es vermutlich auf die Heimatlosen abgezielt. Wer würde in einer großen Stadt schon ein paar Bettler vermissen? Niemand.“
    „Aber sie brauchen doch Magier?“
    „Im ersten Jahr nach der Pubertät ist die Situation für einen Magier besonders kritisch. Er – oder sie – ist angreifbar und verletzlich. Die meisten Betroffenen wissen nicht einmal, dass sie in der

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