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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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treffen, um sie daran zu hindern.“
    „Wenn du uns hilfst, wirst du auch deinem Land helfen“, meinte Valek.
    „Das können wir allein. Wir brauchen weder dich noch Yelena.“ Leif wandte sich an mich. „Du wirst niemals eine wirkliche Vermittlerin, Schwesterherz. Seitdem wir in Ixia sind, machst du kein Hehl daraus, auf welcher Seite du stehst.“
    Ich wurde wütend. „Glaubst du das wirklich?“
    „Schau den Tatsachen ins Gesicht. Beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten läufst du nach Ixia. Wir hätten ja auch in die Zitadelle zurückkehren und den Ratsmitgliedern alles erklären können.“
    Seine vorwurfsvollen Worte trafen mich wie Messerstiche.
    „Der Rat wird uns keinen Glauben schenken. Ich habe dir doch erzählt, was Irys gesagt hat.“
    „Und wenn du mich belogen hast? Du weißt, dass ich selbst keine Möglichkeit habe, eine mentale Verbindung herzustellen. Du vertraust uns nicht; warum also sollten wir dir vertrauen?“
    Jetzt hatte ich nicht nur die Ratsversammlung gegen mich, sondern auch noch meinen eigenen Bruder. „Glaub doch, was du willst. Valek, kommen wir ohne ihn zurecht?“
    „Ja.“
    Der Commander schaute Valek an. „Bevor du wieder abreist, will ich genau wissen, was du vorhast.“
    „Jawohl, Sir.“
    „Gut. Dann seid ihr jetzt alle entlassen.“ Der Commander erhob sich.
    „Und was ist mit uns?“ Leif zeigte auf Mondmann und Tauno. „Können wir zurück nach Sitia?“
    „Betrachtet euch als Gäste von Ixia, bis dieser unglückselige Zwischenfall geklärt ist“, antwortete Valek.
    „Und wenn wir nicht länger Gäste sein wollen?“, hakte Mondmann nach.
    „Dann werdet ihr unsere ersten Kriegsgefangenen, und eure Unterkunft wird bei Weitem nicht mehr so komfortabel sein. Es ist eure Entscheidung.“ Der Commander verließ den Raum.
    Leif starrte mich an. Beinahe hätte ich laut gelacht. Genauso hatte er reagiert, als ich ihn nach vierzehn Jahren zum ersten Mal wiedergesehen hatte. Noch ein Kreis, der sich geschlossen hatte. Mir war schwindlig. Vielleicht war es ein Zeichen, dass ich hierbleiben sollte und nicht noch mehr Zeit und Kraft damit vergeuden, mich weiter im Kreis zu drehen.
    Valek wandte sich an Ari und gab ihm ein Zeichen mit der Hand.
    Ari nickte und stand auf. Seine blonden Locken wippten auf und ab. „Wir begleiten euch gerne zu euren Zimmern.“
    Auf den Gesichtern meiner ehemaligen Begleiter spiegelten sich die unterschiedlichsten Gefühle, als sie Ari aus dem Raum folgten. Leif gab sich keine Mühe, seine Wut zu verbergen. Tauno sah besorgt aus, und Mondmann war tief in Gedanken versunken.
    Janco bildete das Schlusslicht der Prozession. Er warf mir ein spitzbübisches Grinsen zu. „Übungsplatz, vier Uhr.“
    „Brauchst du noch ein paar Unterrichtsstunden?“
    „Das hättest du wohl gern, was?“
    Mein Lächeln verschwand, als die Tür ins Schloss fiel. Valek blieb am entgegengesetzten Ende des Tisches stehen. Seine Miene war ernst. Ich fühlte mich unbehaglich und unsicher.
    „Ist es so schlimm?“, wollte ich wissen.
    „Eine solche Situation habe ich noch nie zuvor erlebt. Ich mache mir ernsthaft Sorgen.“
    „Über Ixia?“
    „Über dich, Liebes.“
    „Über mich?“
    „Es hat mich stets überrascht, wie du es schaffst, ungewollt die Aufmerksamkeit und den Zorn mächtiger Leute auf dich zu ziehen. Dieses Mal hast du allerdings ein ganzes Land gegen dich aufgebracht. Wäre ich anstelle des Commanders, würde ich das Ende der Auseinandersetzungen in Sitia abwarten und dich den Siegern ausliefern – unter der Bedingung, dass sie Ixia in Ruhe lassen.“
    „Gut, dass du nicht der Commander bist.“
    „In der Tat. Und wir sollten Ixia verlassen, ehe der Commander auf diese Idee kommt. Was hattest du vor?“
    Ich bemühte mich, unschuldig auszusehen. „Ich? Du bist doch derjenige mit einem Plan.“
    „Und was ist mit der Ratgeber-Uniform, die Dilana für dich anfertigen soll? Du hast doch nicht etwa daran gedacht, heimlich ohne mich nach Sitia aufzubrechen?“
    Noch ein Verrat. „Hat sie es dir erzählt?“
    „Ich hatte mir ein Loch in meine Lieblingshose gerissen. Als ich sie bei ihr vorbeibrachte, hat sie mich gebeten, deine Uniform mitzunehmen und dabei vielsagend gegrinst. Wahrscheinlich haben die Dienstboten schon Wetten abgeschlossen, wann sie uns das nächste Mal zusammen antreffen würden.“ Er stieß einen Seufzer aus. „Wenn meine Truppe doch nur ebenso leicht an geheime Informationen gelangen könnte wie die Dienerschaft an neue

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