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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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benutzen kann, über weite Entfernungen mit anderen Zauberern zu kommunizieren, ohne dass ich meine Magie anwenden muss. Ich möchte so viele wie möglich kaufen.“
    „Toll! Das wusste ich ja gar nicht.“
    „Wie viele hast du?“
    „Sechs. Sie stehen in der Werkstatt.“
    Rasch überquerte sie den Hof, und ich lief hinter ihr her. Die Hitze der Brennöfen ließ meinen Mund austrocknen. Ich folgte ihr durch die stickige Luft und vorbei an den tosenden Feuern. Auf einem Tisch an der Rückwand waren ein halbes Dutzend Tiere aufgereiht. In allen glühte ein inneres Feuer.
    Opal wickelte die Statuen ein, und ich zählte die Münzen ab. Ein weiterer Gedanke kam mir, als sie mir das Paket überreichte.
    „Kannst du mir zeigen, wie du sie herstellst?“, bat ich sie.
    „Es dauert lange, bis man es kann.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich will nur zuschauen, wie du es machst.“
    Sie erklärte sich einverstanden, griff nach einem hohlen Stahlrohr, das etwa ein Meter fünfzig lang war, und öffnete eine kleine Tür am Brennofen. Orangefarbenes Licht und gleißende Hitze schlug uns entgegen. Ungerührt tauchte sie das Ende des Rohrs in einen großen Keramiktopf im Inneren des Ofens, der mit flüssigem Glas gefüllt war. Sie drehte das Rohr, an dem ein Klumpen von der Größe eines Eies hängen blieb, und warf die Tür mit einem geschickten Hüftschwung ins Schloss. Der rot glühende Klumpen pulsierte wie ein lebendiges Wesen.
    „Du musst das Metallrohr permanent drehen, damit die Masse sich nicht verformt“, erklärte Opal über den Lärm hinweg. Geschickt rollte sie den Klumpen auf einem Metalltisch hin und her, um das Glas vom Rohr zu lösen, das sich mittlerweile zu einem glasklaren Ball geformt hatte.
    Opal legte das Rohr auf den Tisch und blies ins andere Ende. Als ihre Backen sich blähten, spürte ich ein magisches Prickeln auf meinem Arm. Das Glas am anderen Ende wurde nicht mit Luft gefüllt. In seinem Kern wurde ein magischer Faden eingefangen.
    „Eigentlich sollte es größer werden, aber mir gelingt das nie“, entschuldigte sie sich, während sie zum Brennofen zurückging und einen neuen Klumpen herausfischte, den sie über den ersten stülpte. Anschließend befestigte sie das Rohr auf einer Werkbank, auf der weitere Werkzeuge lagen, die sie benötigte, um das Glas in Form zu bringen. Volle Wassereimer standen in Reichweite.
    Opal griff nach einer Stahlpinzette und bearbeitete den Klumpen mit der rechten Hand, während sie das Rohr mit der Linken unentwegt hin und her rollte. „Man muss schnell sein, denn es kühlt rasch ab.“
    Innerhalb von wenigen Sekunden war aus dem Ball eine Katze geworden, die auf den Hinterbeinen saß. Opal hielt die Katze erneut in den Ofen, tauchte das Rohr dieses Mal allerdings nicht in die Schüssel. „Das Glas muss sehr heiß bleiben, sonst kann man nicht mehr damit arbeiten.“
    Zurück an der Bank, griff sie zu einer größeren Pinzette, die so lang war wie ihr Unterarm. „Eine Zwillingsklinge. Ein äußerst praktisches Universalwerkzeug. Damit kerbe ich das Glas ein, damit ich es vom Blasrohr abbrechen kann.“
    Als sie mit der Rille zufrieden war, nahm sie die Pinzette erneut zur Hand, tauchte das Werkzeug in den Wassereimer, hielt es über die Kerbe und ließ ein paar Tropfen darüberfließen. „Das Wasser darf nicht mit der Statue in Berührung kommen. Deshalb hält man das Rohr nach unten.“ Es zischte und dampfte, und spinnwebfeine Risse zeigten sich auf dem Glas am Blasrohr.
    Anschließend trug sie das Rohr zu einem anderen Ofen, der neben den Brennöfen stand. In seinem Inneren waren Ablagekörbe übereinandergestapelt. Mit dem Ende der Pinzette klopfte Opal gegen das Rohr. Die Katze fiel in einen Korb, und Opal schloss die Tür.
    „Wenn das Glas zu schnell kalt wird, zerbricht es. Das hier ist ein Ausglühofen.“ Sie deutete auf die Spurrillen unter dem Ofen. „Damit das Teil langsam abkühlen kann, wird der Ofen in den nächsten zwölf Stunden immer ein Stück weiter von den Brennöfen weggezogen.“
    „Warum bläst du in das Rohr, wenn sich das Glas doch nicht bei dir dehnt?“, wollte ich wissen.
    „Dieser Arbeitsvorgang ist notwendig.“ Vage gestikulierte sie mit der Hand, als wollte sie die Worte einfangen, die sie für ihre Erklärung brauchte. „Wenn Mara das macht, kriegt sie wunderschöne Vasen und Flaschen hin. Bei mir sieht immer alles aus wie ein Tier, und wenn ich nicht in das Rohr blase, dann wird überhaupt nichts daraus.“
    Sie

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