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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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ergriff sie. Ich zog ihn an mich, atmete seine Seele ein und sandte sie zum Himmel.
    Die wichtigste Aufgabe einer Seelenfinderin bestand nicht darin, Seelen zu retten und in die Körper zurückzubringen, sondern sie dorthin zu leiten, wo sie hingehörten. Endlich erschloss sich mir meine wahre Bestimmung. Stono und Gelsi hätten ebenfalls zum Himmel geschickt werden sollen. Ihre Persönlichkeit hatte sich verändert, weil sie unglücklich darüber waren, dass man ihnen ihren Frieden verwehrt hatte.
    Der Tod war nicht das Ende. Jetzt wusste ich, dass Valek auf mich warten würde, aber er wollte mich erst dann wiedersehen, wenn ich alle verlorenen und fehlgeleiteten Seelen wiedergefunden und sie an ihren Bestimmungsort geschickt hätte.
    Seit mehr als hundertfünfundzwanzig Jahren hatte es keinen Seelenfinder mehr gegeben. Warum war Sitia nicht voll mit verlorenen Seelen? Vielleicht, weil sie so selten waren?
    Auf einmal war ich fest entschlossen, den Flammenmenschen um jeden Preis zu besiegen. Ich trat aus dem Haus und blieb wie erstarrt stehen. Fünf Seelen hatten sich an verschiedenen Stellen entlang der Straße niedergelassen. Ein Flattern verkündete die Ankunft meiner Fledermaus. Sie faltete ihre lederartigen Flügel zusammen und ließ sich auf meiner Schulter nieder.
    „Hast du sie gerufen?“, fragte ich die Fledermaus. „Oder habe ich es selbst getan?“ Vielleicht hätte ich mich präziser ausdrücken müssen, als ich den Jungen ansprach. Vielleicht hatte ich aber auch einen Kunstgriff gelernt, den ich, einmal angewendet, nicht mehr unterdrücken konnte.
    Auf dem Rückweg zum „Kleeblatt“ sammelte ich zahlreiche Seelen und setzte sie frei. Die meisten schwebten in den Himmel. Eine war angefüllt mit Hass, und als sie in der Erde versank, zerbrach ich mir den Kopf darüber, ob ich dem Flammenmenschen möglicherweise neue Energie zugeführt hatte.
    Ich wollte gerade den Gasthof betreten, als ich hinter mir das Trappeln von Pferdehufen hörte. Als ich mich umdrehte, sah ich, wie Leif Rusalka bremste. Seine Panik spürte ich schon, noch ehe er ein Wort gesprochen hatte.
    „Mondmann“, keuchte er atemlos. „Sie haben Mondmann gefangen.“

31. KAPITEL
    I m Aufenthaltsraum der Herberge diskutierten wir fünf ausführlich über das, was geschehen war, seitdem sich unsere Wege getrennt hatten. Mondmann war am Nachmittag entführt worden.
    „In der Bibliothek der Versammlungshalle haben wir keinerlei Hinweise auf einen Tunnel gefunden“, berichtete Leif. „Einmal haben wir uns mit einem alten Magier getroffen, der sich vor den Würmern versteckte. Von einem anderen hatten wir gehört, dass er Kenntnisse über die Baupläne des Bergfrieds habe, aber als wir mit ihm redeten, konnte er nur vage Angaben machen. Wenigstens wusste er, wie man einen Leerschild herstellt und hat mir gezeigt, wie das geht. Ich hätte es jedoch besser nicht versucht, denn der Zauber rief die Würmer auf den Plan, und als wir sein Haus verließen, wurden wir angegriffen.“
    „Wie seid ihr denn davongekommen?“, wollte Janco wissen.
    Leif hob die Hände. „In dem Moment, als die Würmer uns umzingelten, tauchte eine Gruppe von wild durcheinander redenden Händlern und schreienden Kindern in der Straße auf und sorgte für ein heilloses Chaos. Ein Mann griff nach meiner Hand und zog mich fort. Ich habe mich versteckt, bis es dunkel wurde. Eines der Kinder von der Helfergilde erzählte mir später, dass es Mondmann nicht gelungen war, den Würmern zu entkommen.“
    „Sie werden herausfinden, dass wir hier sind“, meinte Ari. „Wir müssen sofort verschwinden. Ungefähr zwei Meilen nördlich von hier hat eine Händler-Karawane ihr Lager aufgeschlagen. Wir könnten uns unter sie mischen.“
    „In welche Richtung zieht die Karawane?“, fragte ich Ari.
    „Sie müssen morgen eine Lieferung in die Stadt bringen, und von da aus gehen sie weiter nach Süden in das Gebiet der Greenblades. Warum willst du das wissen?“
    „Oh nein“, stöhnte Leif. „Sie hat wieder diesen Blick in den Augen. Was geht in deinem Kopf vor, Schwesterherz?“
    „Wir müssen irgendwie in den Bergfried hineingelangen.“
    „Unmöglich. Er ist von einer magischen Schutzhülle umgeben. Und den Eingang zum Tunnel haben wir auch nicht gefunden. Einige Fälscher sind inzwischen so mächtig wie die Meister-Magier. Du hast zwar auch Macht, aber sie reicht nicht an ihre heran. Man würde dich sofort entdecken.“ Leif verschränkte die Arme. Offenbar glaubte er,

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