Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
Vom Netzwerk:
Fledermäuse. Und was spürst du?“
    „Einfach nur arrogante Selbstgefälligkeit.“
    „Könnte das eine weitere falsche Spur sein?“, überlegte Marrok.
    „Oder eine Falle?“, fügte Tauno hinzu. Hastig warf er verstohlene Blicke um sich, als befürchtete er, dass jeden Moment zahlreiche Würmer aus dem Sand schießen würden.
    „Einer von uns muss hinuntersteigen und nachsehen“, beschloss Mondmann und schaute Tauno an. „Ich wusste doch, dass wir einen Spurensucher brauchen.“
    Tauno machte einen Satz zurück, als sei er auf glühende Kohlen getreten. Schweiß lief ihm übers Gesicht. Er schluckte. „Dafür brauche ich aber ein Licht.“
    Leif griff nach seinen Satteltaschen und holte einen seiner Kochstäbe hervor. „Der brennt allerdings nicht lange“, warnte er, während er den Stab entzündete und Tauno reichte.
    Mit dem brennenden Stab in der Hand kroch der Kundschafter der Sandseeds kopfüber in die Öffnung hinein. Ich war versucht, Kontakt zu seinem Bewusstsein aufzunehmen, um sehen zu können, was er entdeckte, aber ich zwang mich stattdessen, die Erde zu meinen Füßen zu betrachten, und versuchte, ein Lebenszeichen zu entdecken, das auf das Ende der Höhle hindeutete.
    Der Dschungel pulsierte in meiner Seele, aber ich konnte nicht feststellen, ob es von einer Öffnung in der Erde herrührte oder ob es daran lag, dass ich ihm hier auf dem Plateau so nahe war.
    Das Warten fiel mir schwer. Alle möglichen Gefahren, denen Tauno auf seinem Weg begegnen konnte, kamen mir in den Sinn. Ich war bereits fest davon überzeugt, dass er gestürzt war und sich ein Bein gebrochen hatte oder dass ihm gar noch Schlimmeres zugestoßen war, als sein Kopf wieder im Loch auftauchte.
    „Die Stufen führen zu einer großen Höhle mit vielen Tunneln und Felsenbänken. Ich habe ein paar Fußabdrücke im Schmutz entdeckt, musste aber umkehren, ehe das Licht erlosch“, erklärte Tauno. „Ganz in der Nähe habe ich auch Wasserrauschen gehört.“
    Jetzt wussten wir Bescheid. Die Würmer waren durch die Höhle gelaufen.
    „Leif, was brauchst du, um die Fackel länger brennen zu lassen?“, fragte ich ihn.
    „Du hast doch nicht etwa vor, selbst da hinunterzugehen?“ Marrok klang entsetzt.
    „Natürlich. Du willst Cahil doch finden, oder?“
    „Wieso bist du dir so sicher, dass er diesen Weg genommen hat?“
    Ich warf Leif einen Blick zu. Dann antworteten wir wie aus einem Mund: „Arrogante Selbstüberschätzung.“
    Während Leif und Tauno zum Lager der Daviianer zurückgingen, um Brennholz zu holen, diskutierten Mondmann und ich darüber, was wir mit den Pferden machen sollten. Wir würden Marroks Fähigkeiten, Spuren zu lesen, und Taunos Orientierungssinn brauchen, um den Weg durch die Höhle zu finden. Leif und ich mussten Cahil vor die Ratsversammlung bringen. Aber was geschah mit Mondmann?
    „Ich bleibe nicht hier“, verkündete Mondmann.
    „Jemand muss die Pferde füttern und tränken“, wandte ich ein.
    Kiki schnaubte mich an. Ich öffnete mein Bewusstsein für sie.
    Nicht nötig, sagte sie. Wir warten, dann gehen wir .
    Wohin ?
    Markt . Vor meinem geistigen Auge sah ich den Markt von Illiais, den wichtigsten Handelsplatz von Sitia. Er befand sich zwischen dem westlichen Zipfel des Dschungels von Illiais und dem Land der Cowan-Sippe.
    Woher kennst du den Markt ?
    Kenne das Land so gut wie Gras .
    Ich lächelte. Kikis präziser Blick auf das Leben und die unterschiedlichen Gefühle, die sie dabei erkennen ließ, überraschten mich immer wieder. Hätte ich die Welt auf die gleiche Weise betrachten können, wäre mein Leben sehr viel leichter gewesen.
    Mondmann hatte mich beobachtet. „Vielleicht sollte Kiki deine Ratgeberin werden.“
    „Wobei? Eine Seelenfinderin zu werden?“
    „Nein. Du bist eine Seelenfinderin. Aber sie kann dir dabei helfen, eine zu sein .“
    „Ist das wieder einer von diesen rätselhaften Geschichtenweber-Ratschlägen?“
    „Überhaupt nicht. Er ist glasklar.“ Mondmann holte tief Luft und grinste. „Kümmern wir uns um die Pferde.“
    Wir nahmen ihnen das Zaumzeug ab und verstauten es in den Satteltaschen. Als Leif und Tauno zurückkehrten, machten wir eine Aufstellung unserer Vorräte und verteilten sie auf unsere Rucksäcke. Was übrig blieb, steckten wir in unsere Satteltaschen. Die Pferde würden gesattelt bleiben, aber wir achteten darauf, dass weder Taschen noch Steigbügel hinunterhingen und sie in ihrer Bewegungsfreiheit einschränkten.
    Mein Rucksack war

Weitere Kostenlose Bücher