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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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nach Osten wiesen. Ich bat Kiki und die anderen Pferde, zu uns zu kommen. Während wir auf sie warteten, teilten Mondmann und die anderen Geschichtenweber die Krieger in zwei Gruppen auf und schickten zwei Spurensucher los, den einen nach Westen und den anderen nach Osten.
    Doch was war mit denen, die sich in den Dschungel abgeseilt hatten? Was war mit Cahil und Ferde? Hatten sie sich den Daviianern angeschlossen? Und wenn ja, in welche Richtung waren sie gegangen?
    Als die Pferde eintrafen, nahm ich meinen Rucksack von Kikis Sattel. Ich holte mein Seil heraus und trat an den Rand des Plateaus. Dort entdeckte ich einen der Eisenhaken, von denen Marrok gesprochen hatte, und band das Ende des Seils daran fest. Auf dem Bauch liegend robbte ich näher an die Felskante, bis ich in den Dschungel hinunterschauen konnte.
    Die Felswände sahen glatt aus. Nirgendwo eine Möglichkeit, sich festzuhalten. Ich warf das Seil über die Kante, wohl wissend, dass es nicht bis zum Boden reichte, der weit unten lag. Das Seil endete nach etwa drei Vierteln der Strecke. Sogar mit einem längeren Seil wäre der Abstieg gefährlich gewesen. Ungefähr ab der Hälfte der Strecke sprudelte Wasser aus Felsspalten, unterhalb derer die Steine feucht glänzten.
    Ich dachte über die Möglichkeiten eines Abstiegs nach. Ein Mensch in einer ausweglosen Situation würde ihn gewiss riskieren, aber in Leifs Beurteilung über die Verfassung der Würmer war von Verzweiflung nicht die Rede gewesen.
    Mondmann wartete bei den Pferden auf mich.
    „Wenn die Spurensucher zurückkehren, ziehen wir weiter“, erklärte er.
    Eine Ahnung, die mir die ganze Zeit schon zu schaffen gemacht hatte, formte sich plötzlich zu einem konkreten Gedanken. „Deine Leute haben das Plateau abgesucht und das Lager beobachtet. Wieso konnten die Würmer verschwinden, ohne dass du es wusstest?“
    „Einige ihrer Fälscher sind Geschichtenweber gewesen. Wahrscheinlich haben sie gelernt, wie man einen Leerschild herstellt.“
    „Das würde sie nur vor einer magischen Suche schützen. Sehen könnte man sie doch trotzdem, oder?“
    Ehe Mondmann antworten konnte, hörten wir lautes Rufen. Leif, Marrok und der Spurensucher liefen uns entgegen.
    „Wir haben einen Graben gefunden“, keuchte Marrok.
    „Er führt nach Osten und dann weiter nach Norden.“ Der Fährtensucher deutete in die entsprechende Richtung.
    „Böse Absichten“, kommentierte Leif.
    Nach Norden in Richtung Avibian-Ebene – dort, wo das ungesicherte Land der Sandseeds lag, denn all ihre Krieger befanden sich hier auf dem Plateau.
    Mondmann bedeckte das Gesicht mit den Händen, als wollte er jede Ablenkung ausblenden, und dachte nach.
    Der zweite Spurensucher kam aus dem Westen zurück. Sandwolken kündigten seine Ankunft an, ehe wir ihn selbst sahen.
    „Noch ein Schützengraben?“, fragte Marrok.
    „Die Spur verliert sich. Sie haben kehrtgemacht“, berichtete der Fährtensucher.
    Mondmann ließ die Hände sinken und begann, Befehle zu erteilen. Er schickte Krieger im Laufschritt nach Nordosten und wies die Geschichtenweber an, Kontakt zu den Menschen aufzunehmen, die in der Ebene zurückgeblieben waren.
    „Komm“, forderte er mich auf, während er sich zu den anderen umdrehte.
    „Nein“, widersprach ich.
    Er blieb stehen und schaute zurück. „Wie bitte?“
    „Es ist zu offensichtlich. Ich glaube nicht, dass Cahil das gemacht hat.“
    „Wo ist er denn dann hingegangen?“, wollte Mondmann wissen.
    „Der Großteil der Daviianer ist nach Osten gelaufen, aber ich glaube, die kleinere Gruppe ist entweder nach Westen oder Süden gegangen.“
    „Meine Leute sind in Schwierigkeiten“, erklärte Mondmann.
    „Genau wie meine“, entgegnete ich. „Geh du nur mit deinen Kriegern. Sollte ich mich irren, werde ich euch schon wieder einholen.“
    „Und wenn du dich nicht irrst – was ist dann?“
    Ja, was war dann? Wir waren nur zu dritt.
    „Ich begleite dich“, entschied Mondmann. Er rief einen der Geschichtenweber zu sich, und ein Hauch von Zauber prickelte auf meiner Haut, als sie in Gedanken Kontakt aufnahmen.
    Da ich ihre mentale Unterhaltung nicht belauschen wollte, konzentrierte ich mich darauf, Cahil zu finden. Ich ließ meine Blicke über das Ende des Plateaus schweifen. Ein Ast von einem der hochgewachsenen Dschungelbäume ragte bis nahe an den Felsvorsprung heran. Ich könnte meinen Haken und mein Seil benutzen, um mich daran festzuhalten …
    Nein , schaltete Leif sich in meine Gedanken ein, das

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