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Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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weitere Person war vom Haus der Athyra als Experte dabei sowie jemand aus dem Haus der Lyorn, damit auch alles sauber und anständig ablief. Das Komitee bestätigte das Ergebnis, und der Rat handelte, wie ihm geboten war.«
    Norathar fragte: »Wer sprach die Anschuldigung aus?«
    »Das war ich«, sagte Sethra Lavode.
    Norathar erhob sich, und ihre Augen brannten sich in die von Sethra. Fast konnte ich die Energie spüren, die zwischen ihnen strömte. Mit zusammengebissenen Zähnen sagte Nora-thar: »Dürfte ich mein Schwert wiederhaben, Mylady?«
    Sethra hatte sich nicht gerührt. »Wenn Ihr es wünscht«, sagte sie. »Allerdings möchte ich noch zwei Dinge sagen.«
    »Sagt sie.«
    »Erstens sprach ich diese Anschuldigung aus, weil ich es als meine Pflicht gegenüber dem Haus der Dragon ansah. Zweitens bin ich diesbezüglich zwar nicht so dogmatisch wie Lord Morrolan, doch ich töte ungern meine Gäste. Denkt daran, wer ich bin, Lady!«
    Als sie dies sagte, stand sie auf und zog Eisflamme - einen langen, geraden Dolch mit etwa dreißig Zentimeter langer Klinge. Das Metall war hellblau und strahlte ein schwaches Leuchten in der gleichen Farbe aus. Jeder, und hätte er die psionische Empfindsamkeit einer Planierraupe, würde es als Morgantiwaffe erkennen, eine, die ohne die Möglichkeit der Wiederbelebung tötet. Jeder, der auch nur entfernt mit den Legenden vertraut ist, die Sethra Lavode umgeben, hätte es als Eisflamme erkannt, eine Große Waffe, eine der Siebzehn. Welche Kräfte auch immer in, unter und um den Dzurberg verborgen waren, Eisflamme war mit ihnen verknüpft. Die einzigen bekannten Artefakte, die ihr gewachsen sind, sind das Schwert Gottschlächter und das Gestirn des Imperiums. Loiosh tauchte unter meinen Umhang. Ich hielt die Luft an.
    In jenem Moment spürte ich mehr als daß ich es sah ein Messer in Cawtis Hand fallen. Dazu gesellte sich ein Zerreißen meiner Loyalität, die ich beinahe körperlich fühlen konnte. Was sollte ich tun, wenn es zum Kampf käme? Könnte ich mich dazu bringen, Cawti aufzuhalten oder auch Sethra zu warnen? Könnte ich mich dazu bringen zu gestatten, daß Sethra in den Rücken gestochen würde? Dämonengöttin, hol mich hier raus!
    Norathar starrte auf Sethra und sagte: »Cawti, nicht.« Cawti seufzte leise, und ich hauchte ein Dankgebet an Verra. Dann sagte Norathar zu Sethra: »Ich hätte gerne mein Schwert, wenn Ihr so freundlich wärt.«
    »Also wollt Ihr meine Gründe nicht anhören?« fragte Sethra monoton.
    »Na schön«, meinte Norathar. »Sprecht.«
    »Danke.« Sethra steckte Eisflamme ein. Ich atmete aus. Sethra setzte sich wieder und Norathar nach einer Weile ebenfalls, doch wandte sie sich nie von ihr ab.
    »Man erzählte mir«, sprach die Dunkle Lady vom Dzur-berg, »daß Eure Abstammung fragwürdig sei. Um ganz offen zu sein, mir wurde gesagt, Ihr seid ein Bastard. Es tut mir leid, aber so lautete die Nachricht.«
    Ich hörte aufmerksam zu. Solche Unreinheit war unter Dragaeranern wesentlich seltener als unter Ostländern, weil eine Dragaeranerin nicht unabsichtlich schwanger werden kann - das hat man mir jedenfalls so erklärt. Generell sind nicht legitime Kinder diejenigen, welche ein unfruchtbares Elternteil haben (Unfruchtbarkeit ist fast unheilbar und unter Dragaeranern nicht ungewöhnlich). Das Wort Bastard ist als Beleidigung für einen Dragaeraner wesentlich tödlicher als für einen Ostländer.
    »Des weiteren wurde mir berichtet«, fuhr sie fort, »daß Euer wirklicher Vater kein Dragon war.« Noch immer bewegte Norathar sich nicht, aber ihre rechte Hand krampfte sich um die Tischplatte. »Ihr wart das älteste Kind des Erben der Dragon. Es war notwendig, den Rat darauf aufmerksam zu machen, wenn es denn stimmte.
    Ich hätte«, sprach sie weiter, »mit meiner Schülerin in das Haus Eurer Eltern schleichen können, denn sie ist auf dem Gebiet genetischer Prüfung fähig.« Hier schnaufte Aliera kaum hörbar verächtlich. Ich kann mir vorstellen, daß sie eine eigene Ansicht zu den Fähigkeiten Sethras der Jüngeren vertritt. »Ich entschied mich allerdings dagegen. Ich trat an Lord K'laiyer heran. Er wähnte sich beleidigt und weigerte sich, die Prüfung durchführen zu lassen. Er machte eine Kriegserklärung und schickte mir eine Armee hinterher.«
    Sie seufzte. »Ich zähle schon nicht mehr mit, wie viele Armeen versucht haben, den Dzurberg einzunehmen. Wenn es Euch ein Trost ist, er war ein meisterhafter Taktiker, ganz gewiß ein würdiger

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