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Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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Reihe von Wohnhäusern, die alle derselben Person gehören. Er hatte vor ungefähr vier Wochen angefangen, die Mieten zu erhöhen und alles verkommen lassen, und dann ließ er die Ostländer verprügeln, die mit ihren Zahlungen nicht hinterherkamen.«
    »Verstehe. Wem gehörten die Häuser?«
    »Einem Jhereg, Lord. Sein Name ist -«
    »Laris.«
    »Ja, Mylord.«
    Ich seufzte. »Gehörten ihm die Häuser schon länger?«
    Eine Pause am anderen Ende. »Ich habe nicht daran gedacht, es zu überprüfen, Lord.«
    »Dann tu es jetzt. Und finde heraus, wem er sie abgekauft hat.«
    »Ja, Mylord.«
    »Gibt es sonst noch etwas?«
    »Noch nicht, Mylord, aber wir bleiben dran.«
    »Gut. Und noch was: Ich habe den Verdacht, daß jemand den Aufstand absichtlich ausgelöst hat. Forsche da mal nach.« »Ja, Mylord.«
    Wir brachen die Verbindung ab. Diese Unterhaltung rief mir neben anderen Dingen wieder ins Gedächtnis, daß ich erneut meine eigenen Angelegenheiten vernachlässigte. Ich meldete mich bei Kragar und sagte ihm, er solle in zwei Minuten mit meiner Ankunft rechnen. Dann nahm ich Verbindung zu Sethra auf, erklärte ihr, daß ich gehen müsse, und wäre sie wohl so freundlich, mich zu meinem Büro zu teleportieren? War sie und hat sie.
    Ich mußte ihr nicht einmal erklären, wo es ist. Manchmal mache ich mir echt Gedanken über sie.
    Kragar wartete auf mich, und bei ihm waren Glühkäfer und ein anderer, den ich nicht kannte. Wir gingen in das noch immer nicht reparierte Gebäude, und ich bat Kragar, mit in mein Büro zu kommen. Ich schloß die Tür hinter mir, sah mich um und fand ihn nicht. Also machte ich sie wieder auf und sagte: »Kragar, ich hatte dich gebeten - «
    »Boß?«
    Ich drehte mich um, und diesmal sah ich ihn.
    »Verdammt nochmal, Kragar, hör endlich damit auf.«
    »Womit denn, Vlad?«
    »Vergiß es. Laß das, Loiosh.«
    »Ich hab doch gar nichts gesagt, Boß.«
    »Du hast dir in den Flügel gelacht.«
    Ich setzte mich hin und legte die Füße auf den Tisch. »Wer ist der Neue?«
    »Ein Vollstrecker. Wir brauchen einen neuen, und wir können ihn uns sogar fast leisten. Er weiß, daß er bis zu deiner Zustimmung unter Vorbehalt hier ist.«
    »Wie heißt er?«
    »Stadol.« »Nie gehört.«
    »Man nennt ihn >Stock<.«
    »Ah. Das ist also Stock«, rief ich. »Melestav, schick mir Stock rein.«
    Die Tür ging auf und er kam herein.
    »Setz dich«, befahl ich.
    Er tat es.
    Stock mag seinen Namen bekommen haben, weil er wie einer aussieht, aber das kann man von fast allen Dragaeranern behaupten. Trotzdem war er noch größer und dünner als die meisten und hatte eine Haltung, als bestünden seine Knochen aus Gelee. Seine Arme schwangen leicht hin und her, wenn er ging, und die Knie gaben dabei ein wenig nach. Seine Haare waren sandfarben, glatt und mittellang. Eine Locke fiel ihm in die Stirn und sah immer aus, als würde sie ihm in den Augen hängen. In regelmäßigen Abständen warf er den Kopf nach hinten, um den Blick freizubekommen, aber meistens fiel sie direkt wieder nach unten.
    Sein Spitzname kam in Wirklichkeit daher, daß er bevorzugt zwei Schlagstöcke von einem Meter Länge verwendete. Damit schlug er Leute zusammen.
    Ich sagte: »Ich bin Vlad Taltos.« Er nickte. »Du willst für mich arbeiten?«
    »Klar«, erwiderte er. »Gibt gutes Geld.«
    »Das liegt daran, weil im Moment alles etwas hochkocht. Du weißt davon?«
    Er nickte wieder.
    »Schonmal >gearbeitet    »Nee. Das bringt einen nicht weiter.«
    »Darüber kann man streiten. Ich habe gehört, du hast vor ein paar Jahren eine Zeitlang als Schläger gedient. Was hast du seitdem gemacht?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe Verbindungen zu einigen Spielmännern und ein paar Tavernen. Ich stelle sie ihnen vor, und sie geben mir einen Prozentsatz ab. Man kann davon leben.«
    »Warum dann damit aufhören?«
    »Das bringt einen nicht weiter.«
    » .. A-ha. Du bist dabei.«
    »Danke.«
    »Das wäre es erstmal.«
    Langsam schälte er sich aus dem Sessel und spazierte nach draußen. Ich wandte mich wieder an Kragar. Es dauerte einen Moment, bis ich ihn wahrnahm, dann fragte ich ihn: »Irgendwelche Neuigkeiten?«
    »Nein. Ich gehe der Sache in bezug auf seinen Wohltäter nach, aber ich konnte noch nichts herausfinden.«
    »Bleib dran.«
    »Natürlich.«
    »Und hol mir Narvane und Shoen her.«
    »Jawoll.«
    Er nahm Verbindung zu ihnen auf, und wir lehnten uns wartend zurück. Währenddessen ...
    »Mylord?«
    »Ja, Fentor?«
    »Ihr hattet recht.

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