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Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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Jemand hat den Aufstand tatsächlich provoziert. Sieht aus, als wäre es absichtlich eskaliert.«
    »Schnapp ihn dir und halt ihn fest. Ich werde ein paar - «
    »Das können wir nicht, Mylord.«
    »Tot?«
    »So ist es, Mylord. Im Aufstand gefallen.«
    »Soso. Zufall oder war jemand hinter ihm her?«
    »Kann ich nicht sagen, Mylord.«
    »Na schön. Was ist mit dem vorherigen Eigentümer?«
    »Dem Jhereg Laris haben die Wohngebäude etwa neun Wochen gehört, Mylord. Wir wissen nicht, von wem er sie gekauft hat.
    Die Aufzeichnungen sind widersprüchlich, und anscheinend sind falsche Namen verwendet worden.«
    »Spür ihn auf.«
    »Ja, Mylord.«
    »Was war das?« wollte Kragar wissen, als ich die Verbindung unterbrach.
    Ich schüttelte den Kopf und antwortete nicht. Er stand auf, ging zu meinem Schrank und kam mit einer Kiste zurück. »Die hier wolltest du haben.«
    Die Kiste enthielt eine ziemlich ansehnliche Anzahl von Besteck diverser Macharten. Als ich es so auf einem Haufen vor mir sah, war ich ein wenig erstaunt, daß die alle an meinem Körper Platz fanden. Immerhin lagen dort - nein, ich glaube, ich möchte die Einzelheiten nicht verraten.
    Ich überlegte, ob ich Kragar nach draußen schicken sollte, während ich die Waffen austauschte, dann entschied ich mich dagegen. Ich nahm mir das erste, das mir in die Hand fiel, ein kleines Wurfmesser, prüfte seine Schärfe und das Gefühl in der Hand, dann steckte ich es an die entsprechende Stelle in meinem Umhang, wo vorher ein gleiches verborgen war.
    Es dauerte überraschend lange, alle Waffen, die ich bei mir trug, durchzugehen und zu ersetzen. Als ich diese Arbeit schließlich erledigt hatte, warteten Narvane und Shoen bereits. Ich trat aus dem Büro und fuhr mir dabei mit einer Hand durch die Haare, während ich mit der anderen den Umhang zurechtzog, was mir erlaubte, mit den Armen am Brustkorb entlangzustreichen und mich zu vergewissern, daß alle möglichen Gegenstände an Ort und Stelle saßen. Eine sehr nützliche nervöse Geste.
    Narvane nahm mich mit einem Flackern in den Augen zur Kenntnis. Shoen nickte heftig. Stock, der in einem Sessel fläzte, erhob eine Hand, und Glühkäfer sagte: »Gut, dich zu sehen, Boß. Ich hatte schon gedacht, du wärst nur eine Legende.«
    »Wenn du zu denken anfängst, Glühkäfer, ist es ja ein Fortschritt. Gehen wir, die Herren.«
    Diesmal war Loiosh als erster draußen, gefolgt von Glühkäfer und Narvane. Die beiden anderen gingen hinter mir und ließen Kragar zurück. Wir bogen nach links und gingen hinauf zum Malak-Kreisel. Ich begrüßte ein paar Kunden, die ich persönlich kannte, und ein paar meiner Leute. Am gestrigen Tag hatten die Geschäfte ein bißchen angezogen, war mein Eindruck. Das war eine beträchtliche Erleichterung. Noch immer lag eine gewisse Spannung in der Luft, jedoch eher im Hintergrund.
    Wir kamen an die Taverne Zum Springbrunnen und an die erste Tür auf der linken Seite. »Stock«, sagte ich.
    »Hm?«
    »Hier hat der ganze Ärger angefangen. Laris hat oben ein kleines Geschäft aufgemacht, ohne mir auch nur eine höfliche kleine Mitteilung darüber zu machen.«
    »Mm.«
    »Soweit ich weiß, läuft der Laden dort immer noch. Glühkäfer und Shoen werden hier mit mir warten.«
    »Geht klar.«
    Er wandte sich ab und ging die Treppe hoch. Narvane folgte ihm wortlos. Als sie eintraten, sah ich, wie Stock ein paar Schlagstöcke aus dem Umhang zog. Ich lehnte mich an die Mauer und wartete. Glühkäfer und Shoen standen vor mir, jeder an einer Seite, und waren beiläufig wachsam.
    »Paß oben auf, Loiosh.«
    »Mach ich doch schon, Boß.«
    Nur kurze Zeit später hörten wir von oben rechts ein Krachen. Wir schauten hoch, und ein Körper kam aus dem Fenster geflogen und landete zusammengekrümmt einige Meter neben mir. Etwa eine Minute darauf tauchten Stock und Narvane wieder auf. Stock hielt etwas in der linken Faust. Mit dem Schlagstock in seiner rechten zog er ein paar Quadrate in den Dreck der Straße. Ich schaute ihn fragend an, doch bevor ich etwas sagen konnte, fiel mir auf, daß sich um den Körper allmählich eine Menge Leute versammelten. Ich lächelte ihnen zu.
    Da öffnete Stock die linke Faust und ließ mehrere Steine, ein paar weiße, ein paar schwarze, in die Quadrate fallen, die er in den Dreck geritzt hatte.
    »Lust auf ein Spiel, Boß?«
    »Danke, nein«, erwiderte ich. »Ich spiele nicht.«
    Er nickte scharfsinnig. »Das bringt einen nicht weiter«, meinte er. Wir gingen um den

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