Yoda - Pfad der Dunkelheit
sah sie sich einem Fremden gegenüber.«
»Genauso war es, als alle nach Geonosis geflogen sind«, sagte Scout unerwartet. »Der Tempel war vollkommen verlassen. Wir haben versucht, zu lernen und brav zu sein, aber eigentlich haben wir nur auf die Uhr geschaut und darauf gewartet, dass sie zurückkehren. Nur, dass sie nie wiedergekommen sind.« Sie nippte an ihrem Saft. »Ich meine nicht nur diejenigen, die gestorben sind. Selbst die, die überlebt haben, waren hinterher anders. Grimmiger.«
Whie schwenkte den Saft in seinem Glas. »Glaubst du, wir werden uns wieder. anpassen können, wenn wir zurückkehren? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, in dieselben Klassen zu gehen, mit denselben Leuten zu sprechen wie vorher, als sei nichts passiert. Alles fühlt sich anders an«, sagte er, und seine Stimme zitterte.
Er hat sich verändert, dachte Scout. Früher war er der Junge, der alles wusste. Jetzt klang er weniger sicher, aber er wirkte älter. Er war nicht mehr ein Junge, der vorgab, ein Jedi zu sein; er war ein junger Mann, der gerade erst begonnen hatte, die wechselhafte, unsichere Welt der Erwachsenen zu begreifen, in der ein wahrer Jedi-Ritter leben musste.
Whie warf ihr einen Blick zu. »Und - hast du immer noch Angst, dass man dich zum landwirtschaftlichen Korps schickt?«
Zu ihrer eigenen Überraschung stellte Scout fest, dass es sie nicht mehr kümmerte. »Nein«, sagte sie mit fester Stimme. »Ich glaube, die Jedi haben mich jetzt endgültig am Hals.«
»Ich nehme an, damit können wir leben.« Whie lächelte, doch seine Augen wirkten gehetzt. »Weißt du«, fügte er nach kurzem Schweigen hinzu, »ich habe mich dafür entschieden, Chateau Malreaux zu verlassen. Ich wollte nach Coruscant zurückkehren. Ich hatte gehofft, es würde sich wie mein Zuhause anfühlen - so wie Vjun, als ich zum ersten Mal einen Fuß auf den Planeten gesetzt habe. Aber das tut es nicht.«
Er betrachtete den Planeten, der auf dem Sichtschirm rasch größer wurde. »Ich fühle mich entwurzelt. Ich gehöre nicht nach Vjun, so viel weiß ich. Ich könnte nicht dorthin zurückkehren, ganz egal, wie sehr meine Mutter sich das wünscht. Ich bin nicht Viscount Malreaux, ich bin ich, Whie, ein Schüler des Tempels. Aber ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich nach Coruscant gehöre. Ist das das Schicksal eines Jedi?«, fragte er Yoda. »Ewig herumzuirren und nie zur Ruhe zu kommen? Wenn ja, dann bin ich bereit dafür. Ich habe dem Orden mein Leben gewidmet, und ich werde das nicht zurücknehmen, aber ich glaube. ich hatte nicht gewusst, dass es so schwer werden würde. Ich wusste nicht, dass ich niemals eine Heimat finden würde.«
Yoda füllte erneut Whies Glas und seufzte. »Niemals in den gleichen Fluss zweimal du treten kannst. Jedes Mal der Fluss eilt weiter. Jedes Mal der, der hineintritt, sich verändert hat.« Er ließ die Ohren sinken. »Auf viele lange Reisen ich bin gegangen. Gewartet habe ich, dass andere zurückkehren von ihren Reisen. Die Jedi zu den Sternen reisen und warten und hoffen, mit einer Kerze im Fenster. Manche kehren zurück; manche zerbrechen; manche sich so sehr verändern, dass nur noch bleibt ihr Name. Manche für die Dunkle Seite sich entscheiden und verloren sind bis zur letzten Reise, die alle zusammen wir müssen antreten. Manchmal an dunklen Tagen den Ruf der letzten Reise ich spüre.« Er stürzte das Glas Saft hinunter und blickte Whie an. »Die Dunkle Seite in dir ist, das weißt du.«
Whie wandte den Blick ab. »Ja.«
»Aber auch andere Dinge in dir sind.« Yoda tippte ihm sanft gegen die Brust. »Die Macht in dir ist. In der Macht ein wahrer Jedi lebt. Berührt die Macht. Sie ihn umgibt und sie aus ihm herausströmt und ihn mit dem verbindet, was ihn umgibt.« Yoda lächelte, und Scout spürte seine Gegenwart, warm und strahlend in der Macht, wie eine Laterne, die in der Mitte der Kabine leuchtete. »Nicht ein Haufen Permaton die Heimat ist«, sagte Yoda, »Nicht ein Palast oder eine Hütte, ein Schiff oder ein Schuppen. Wo immer ein Jedi ist, wird auch die Macht sein. Wo immer wir sind, unser Zuhause ist.«
Scout hob das Glas und stieß ernst mit den anderen an. »Auf unser Zuhause«, sagte sie, und sie tranken miteinander.
Weit weg auf einem kleinen Planeten in einem unbedeutenden System tief hinter den Linien der Handelsföderation wanderte Graf Dooku von Serenno allein am Ufer eines fremden Meeres entlang. Hier hatte er sein neues Hauptquartier aufgeschlagen, und in einer Stunde
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