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Yoda - Pfad der Dunkelheit

Yoda - Pfad der Dunkelheit

Titel: Yoda - Pfad der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Stewart
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Zehenspitzen. Sie gab auf.
    Er lächelte, ließ sie los und nahm ihre Kapitulation mit einer ernsthaften Verbeugung entgegen. Sie antwortete mit einem Knicks und einem Lachen, inmitten des Beifalls der Zuschauer.
    Nun gut. dachte Scout. So viel zu der Idee, zu zweit gegen Whie zu kämpfen. Sie hatte einen Plan, aber sie hatte wirklich gehofft, dass sie ihn nicht zum Einsatz bringen musste. Sie seufzte und wechselte das Lichtschwert in die linke Hand. Sie trainierte oft genug mit der Linken: es war also nicht vollkommen unglaubwürdig, dass sie die linke Hand benutzen würde, um Whie aus der Fassung zu bringen. Vielleicht hielt er sie sogar für eine Linkshänderin. In Wahrheit hatte sie sich wahrscheinlich viel mehr den Kopf über ihn zerbrochen als er über sie.
    Sie drückte auf den Einschaltknopf, und das Lichtschwert erwachte zum Leben. Bei den Sternen, wie sehr sie dieses Geräusch liebte - das Gewicht des Griffs in ihrer Hand und die blassblaue leuchtende Klinge, so klar wie der Himmel am Morgen. Sie war vielleicht nicht die beste Jedi-Schülerin, die es jemals gegeben hatte, aber sie liebte den Tempel und ihre Waffe und dieses Leben, und selbst wenn Yoda persönlich ihr all das wegnehmen wollte, würde sie sich nicht kampflos geschlagen geben.
    Ein kleiner Servicedroide rollte durch die Pendeltür aus der Küche herein, betrachtete den Speisesaal und stieß eine Reihe bestürzter Pieps- und Pfeiflaute aus, als er das zerbrochene Geschirr und die Essensreste bemerkte, die über den halben Boden und einige Wände verspritzt waren. Mehrere Tische wiesen dort Brandflecken auf, wo sie von Lichtschwertklingen gestreift worden waren.
    Tallisibeth Enwandung-Esterhazy - Scout für ihre Freunde -zeichnete mit dem Lichtschwert eine kleine Figur in die Luft, um Whies Aufmerksamkeit zu erregen. »Das heißt dann wohl, dass nur noch du und ich übrig sind. Sportsfreund.«
    Whie drehte sich um. Ihm klappte die Kinnlade herunter.
    »Du bist immer noch -- ich meine, ich dachte, ich wäre fertig.«
    Die Art, wie er sie anschaute und dann den Blick abwandte, hatte etwas Beleidigendes. »He, wir müssen nicht gegeneinander kämpfen«, sagte sie.
    Er ließ erleichtert die Schultern sinken. »Das wäre mir lieber. Es ist nur.«
    »... du kannst dich jederzeit ergeben«, schloss sie liebenswürdig.
    Im Saal erklang vereinzeltes Gelächter. Der Servicedroide rollte nach vorn, während sich sein runder Kopf besorgt hin und her drehte.
    »Ich? Soll mich dir ergeben?« Whie kämpfte darum, die Fassung zu bewahren. »Wohl kaum.« Mit kühler Förmlichkeit richtete er sich auf, zog sein Lichtschwert und verbeugte sich vor ihr. Meisterin Xan und Meister Yoda.
    Scout straffte ebenfalls die Schultern und wollte es ihm gleichtun, doch als sie sich in Whies Richtung verneigte, kam der kleine Servicedroide auf sie zugerollt. »Oje, Ihr habt etwas verschüttet«, sagte er und sammelte ein Stück zermatschtes Dru'un in Fischsauce von ihrer Hüfte. »Lasst mich das sauber machen.«
    Der ganze Saal brüllte vor Lachen. Scout wurde rot bis in die Spitzen ihrer Ohren. So viel zu ihrem würdevollen Auftritt. »Los geht's«, sagte sie und stürzte sich in den Kampf.
    Mit dem Lichtschwert in der linken Hand machte sie einen harten, geraden Ausfall und versuchte dabei, Whies Abwehr zu umgehen, doch er parierte mühelos mit einem zweiten Schlag. Er lenkte ihre Lichtschwertklinge genauso ab, wie er es bei Lena getan hatte. seine freie Hand packte ihre Schwerthand, drehte sie herum und benutzte dabei den Griff des Lichtschwerts als Hebel, um ihren Daumen einzuklemmen. Seine Bewegungen waren unglaublich elegant, und die Kämpferin in Scout konnte nicht umhin, ihn für seine Balance, Präzision und sein Körpergefühl zu bewundern. Sie hätte seiner Technik nur schwerlich etwas entgegenzusetzen gehabt, wenn sie es denn darauf angelegt hatte.
    Sie kämpften erst seit drei Sekunden, und schon sah es so aus, als wäre alles vorbei. Er stand hinter ihr wie bei Lena. Ein leichter Stupser an der richtigen Stelle und Schmerz durchzuckte ihren Daumen und ihr Handgelenk. Mit einem Klirren fiel ihr Lichtschwert zu Boden. »Lass uns aufhören«, sagte er. Bittend.
    Es war äußerst merkwürdig - er war nicht annähernd so nervös gewesen, als er gegen Lena gekämpft hatte, und sie wurde von allen als deutlich gefährlicherer Gegner eingeschätzt. Scout hatte eine ähnliche Nervosität bisher nur bei verliebten Jungen gesehen, die dem Mädchen ihrer Träume

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