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Yoda - Pfad der Dunkelheit

Yoda - Pfad der Dunkelheit

Titel: Yoda - Pfad der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Stewart
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gegenüberstanden - das machte einen Ringkampf schrecklich peinlich für alle Beteiligten. Aber mit Whie hatte sie erst am Tag zuvor Armhebeltechniken geübt, und sie hätte bei allen Sternen der Republik geschworen, dass an seinem Verhalten nichts Ungewöhnliches gewesen war.
    Er drückte noch einmal gegen ihren Daumen, und sie ging auf die Zehenspitzen, als könnte sie dadurch dem Schmerz entkommen, der wie ein kleiner Nadelstich ihren Daumen durchzuckte. »Gib auf!«, flüsterte er.
    »Diesmal nicht«, sagte sie. Und dann biss sie die Zähne zusammen und ließ sich trotz des Schmerzes nach hinten fallen. Er musste sie nur weiter festhalten und ihr Daumen würde brechen wie ein trockener Zweig.
    Aber er ließ sie los, und damit hatte Scout gerechnet. Er war zu nett, zu anständig, um ihr ernsthaft wehzutun, und sie hatte die Macht und das Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Sie drehte sich herum und entriss ihm ihren Arm, als sein Griff sich lockerte. Noch bevor er von ihr wegspringen konnte, hatte sie seine Absicht bereits erkannt, packte seinen Arm wie die Speiche eines Rades, sodass sie ihn, als er hochsprang, in einem perfekten Schulterwurf zu Boden schleudern konnte.
    Drei Sekunden später war es vorbei. Whie lag flach auf dem Rücken und rang um Luft, während Scout grinsend auf seiner Brust saß. Ihre rechte Hand hatte sich im Kragen seines Gewandes festgekrallt, und als er sich bewegen wollte, packte sie noch fester zu. »N-Nh«. sagte sie und drehte die Hand nur ein wenig herum, um ihm zu zeigen, dass sie ihn im Würgegriff hatte, wenn sie wollte.
    Whie funkelte sie an, seufzte und gab auf. Scout ließ sein Gewand los und stand auf.
    Der kleine Servicedroide rollte aufgeregt hin und her. »Oje«, sagte er, »Ihr habt etwas verschüttet.«
    Irgendjemand lachte, und dann begann der Beifall. Meisterin Leem lief an Scout vorbei, um sich um Whie zu kümmern, aber Meisterin Xan schenkte dem Mädchen ein kleines frostiges Lächeln.
    Lena kam aus der Menge herbeigehüpft. »Scout! Das war unglaublich!«, rief sie und ergriff Scouts Hände, um sie in einem Freudentanz herumzuwirbeln. »Das war großartig! Wer hätte das gedacht - Scout?«
    »Meine Hand«, jammerte Scout. »Nicht die linke.«
    »Sie hat das mit Absicht gemacht, weißt du«, zischte Hanna. Das arkanianische Mädchen musterte Scout kühl. »Sie hat mit Whies Freundlichkeit gerechnet und vermutet, dass er aus Angst, sie ernsthaft zu verletzen, loslassen wurde und sie ihn dann überrumpeln könnte.«
    »Das war keine Vermutung«, sagte Scout.
    »Ich weiß nicht, warum du das so verächtlich sagst, Hanna«. sagte die Chagrianerin. »Es war eine kluge Idee, und es gehört jede Menge Mut dazu, sie auch in die Tat umzusetzen.«
    Hanna zuckte mit den Achseln. »Oh, natürlich! Wie kann ich nur Esterhazy ihren Augenblick des Triumphs missgönnen? Und wahrscheinlich ist das eine richtig nützliche Technik im wirklichen Leben, genauso, wie meine Lichtschwertklinge zu packen. Allerdings nur, solange sie gegen die nettesten Kampfdroiden der Handelsföderation kämpft, versteht sich -und so lange, bis ihr die Daumen ausgehen.«
    »Es tut mir leid«, sagte Scout leise. »Ich habe nur getan, was ich für notwendig hielt. Ich wollte nicht.« Aber Hanna hatte ihr schon den Rücken zugekehrt.
    »Entschuldige dich bloß nicht bei ihr!«, sagte Lena. »Diese gehässige, hochnäsige arkanianische Streberin. Sie ist bloß wütend, weil du sie im fairen Kampf besiegt hast.«
    »Ich habe sie besiegt«, sagte Scout erschöpft. Der kleine Droide zupfte immer noch Essensreste von ihrer Kleidung. Die Lichtschwertverbrennungen an ihrem Bein und ihrer Hand waren feuerrot und pochten vor Schmerz. »Ob es ein fairer Kampf war, weiß ich nicht so genau. Manchmal ist es schwer vorstellbar, dass aus mir jemals eine Jedi wird.«
    »He, Tallisibeth?«
    Scout drehte sich um und sah Pax Chizzik. den stämmigen elfjährigen Jungen, den sie in ihrem ersten Wettkampf besiegt hatte, vor sich stehen. »Tallisibeth«, sagte Pax energisch, »ein Jedi muss einfallsreich sein, stets die Augen offen halten und darf niemals aufgeben. Du hast mir heute eine Menge darüber beigebracht, was es heißt, ein Jedi zu sein.«
    Scout blickte ihn sprachlos an. »Oh, Oh, das ist so. so nett von dir«, sagte sie schniefend und brach in Tränen aus.

5.
    Yoda und Jai Maruk fanden Scout schließlich in der Krankenstation, wo ihr Meister Caudle Bacta-Pflaster auf die verbrannte Hand klebte. »Ich frage mich,

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