Yoda - Pfad der Dunkelheit
Grundsätzen der Gerechtigkeit, der Wahrheit und des Wissens gewidmet, hatte seinen Leib in eine Klinge verwandelt, in den Geist eines Schwertes, scharf und flink.
Und es genügte nicht.
Diese Frau, die fünf oder mehr Jahre jünger war als er, diese boshafte, spöttische Mörderin war schlicht und einfach besser als er, und das trieb ihn in den Wahnsinn, Mit grenzenloser Wut griff er an, schlug sie zurück, ließ sich dabei gehen wie nie zuvor im Leben und deckte sie mit Hieben ein. Halb blind und wahnsinnig vor Hass trieb er sie über den blutbefleckten Boden.
Es krachte ohrenbetäubend, die ganze Halle erbebte, und er sprang empor und jagte Ventress vor sich her zu jener Stelle, an der die arme Maks Leem, seine gute, freundliche, sterbende Partnerin, am Rand eines in den Boden geschnittenen Lochs saß und verblutete. Sie war schwach, und deshalb würde sie sterben, denn letzt-endlich gewannen die abgebrühtesten Mörder.
Ventress lächelte. Sie bewegte den Mund. Er konnte sie natürlich nicht hören, aber er las die Worte von ihren Lippen ab. Gut, sagte sie. Dann wären wir bei siebzehn.
Ventress wirbelte herum, beinahe beiläufig, und zog eine rauchende Linie über den Bauch von Meisterin Leem. Die Gran sank auf die Knie. Sie warf nicht einmal einen Blick auf die Wunde. Sie starrte zu Jai hinüber, und ihre drei Augen blickten sehr, sehr traurig. Ihre Lippen sagten: Tu's nicht, Jai.
Ein weiterer knirschender Aufprall - er konnte es nicht hören, spürte es aber durch die Schuhsohlen. Dann brach in der Halle ein Hurrikan los, ein gewaltiger Wind, mit dem die Luft durch das Loch im Boden fortgesogen wurde. Die Hülle der Raumstation hat einen Riss, dachte Jai.
Qualm stieg von Meisterin Leems Bauch auf, und immer noch starrte sie ihn an. Tu's nicht. Jai.
Völlige Stille. Nichts regte sich.
Und aus dem Herzen dieser Stille keimte in Jais Brust eine Wahrheit auf: Er würde sterben.
Er würde hier sterben. Und jetzt.
Es würde keine wundersame Rettung geben. Keine Flucht in letzter Sekunde. Sie würden beide hier sterben. Ventress würde sie töten, und die Frage auf Maks Leems Gesicht lautete: Würde er als Jedi sterben, oder würde er sich in den letzten Sekunden seines Lebens doch noch und für immer der Dunklen Seite ergeben?
Denn dort war er in diesem Moment. Am Rand dieser Stille in seinem Herzen spürte Jai seinen brodelnden Hass. Und seine Verzweiflung, ja, das auch. Was für eine sträfliche Verschwendung, was für eine grauenhafte Wendung des Schicksals es war, dass Ventress siegen würde: Alles war da, jeder Grund, dessen er nur bedurfte, um einzusehen, dass die Dunkle Seite stärker war. Und um sich ihr zu ergeben.
Ein winziges Zaudern bei seinen Schlägen. Maks Leem konnte Jai jetzt nicht mehr ansehen, denn mit letzter Kraft nutzte sie die Macht dazu, den Riss zu schließen, damit die Luft nicht mehr aus der Station entweichen konnte, »ich werde es nicht tun«, sagte Jai. Er konnte sich selbst nicht hören. »Ich werde es nicht tun!«, schrie er, und irgendwie wusste er, dass ihn die taube, sterbende Maks Leem gehört hatte.
Niemand würde je erfahren, wie nahe Jai dem Punkt gekommen war, an dem er sich der Dunklen Seite ergeben hätte. Niemand außer Maks würde je erfahren, dass er bis zum Ende widerstanden hatte. In wenigen Minuten würden sie beide tot sein, und dem Universum war seine Entscheidung gleichgültig.
Für Jai Maruk war es jedoch das Einzige, was zählte.
Die nächsten dreißig Sekunden lang kämpfte er virtuoser als je zuvor in seinem Leben, und als Asajj ihn schließlich niederstreckte, lächelte er.
Whie verfügte über eine derart unglaubliche Balance, dass es ihm gelungen war, auf den Beinen zu bleiben, obwohl er gerade die Treppe hinunterlief, als ihn der erste Windstoß traf. Scout hatte nicht so viel Glück. Der Sturm warf sie um, und sie stürzte die Treppe hinab. Sie musste einen Schlag gegen den Kopf einstecken, ehe sie wieder auf die Beine kam. Da hatte Meisterin Leem den Riss in der Hülle bereits weitgehend unter Kontrolle, und Whie war Scout weit voraus, schon halb bei Asajj Ventress angelangt.
Scout war gerade losgelaufen, als Ventress Jai den tödlichen Treffer versetzte. Meister Maruk hatte sein Lichtschwert hochgerissen, um einen herabsausenden Schlag einer ihrer Klingen abzufangen, und dabei war ihm die andere Klinge sauber durch die halbe Brust gedrungen - in einem gewaltigen Hieb, der ihn wie ein Bündel Hirsehalme niedermähte.
Scout verschlug es
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