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Yoga Bitch

Titel: Yoga Bitch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danijela Pilic
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»ausgebrannt und einen Touch gemobbt«, wie sie es selbst definierte.
    »Das Einzige, was mir tatsächlich hilft runterzukommen und mal abzuschalten, ist Yoga«, sagte sie.
    »Wie oft machst du denn Yoga inzwischen?«
    »So vier- bis fünfmal die Woche.«
    »Ist das denn noch gesund?
    »Klar«, sagte Polly. »Schau dir Christy Turlington an. Die macht jeden Tag Yoga.«
    Na klar: Wenn uns die Celebrity-Kultur etwas wirklich nähergebracht hat, dann ist es Yoga.

6
    »Nichts schmeckt so gut,
wie sich dünn anfühlt.«
    Kate Moss
    Wie bereits erwähnt, hatte ich der sportlichen Untätigkeit in meinem Leben immer ein Essensverhalten entgegengesetzt, das sich als Dauer-Diät bezeichnen ließe. Das hatte sich bisher als ziemlich effektiv erwiesen, denn so gesund Sport auch sein mag: Wenn man 20 Minuten joggt, verbrennt man nur 120 Kalorien, also ungefähr eine große Banane. Da habe ich lieber die Banane nicht gegessen, ist doch klar.
    Das half zwar, das Gewicht im Zaum zu halten, bedeutete aber, dass ich mich ständig mit Essen, Kaloriengehalten, Glykämischer-Index-Tabellen und Extra-Bestellungen beschäftigte. Mein ganzes Leben war davon bestimmt, aufs Essen zu achten, über Essen nachzudenken, über Essen zu reden, neue Informationen über Essen zu verschlingen – das Essen selbst natürlich nicht. Ich denke, das ist ziemlich normal: Essen ist nun einmal elementar. Warum sollte man sich dann nicht damit beschäftigen? Sogar der anstehende Besuch von Sophies Schwester Marie blieb davon nicht ausgenommen.
    Marie kam für ein paar Tage nach Berlin, »Urlaub von den Bälgern machen«, wie Sophie es nannte. Ich liebte Marie: Sie war etwas jünger als Sophie, verheiratet, hatte drei Kinder, lebte auf einem Schloss in Österreich, und immer wenn sie zu Besuch kam, dampfte in Sophies Küche etwas Schmackhaftes. Auch vom Aussehen her hätten Sophie und Marie nicht unterschiedlicher sein können. Marie war mollig, brünett, hatte immer rote Bäckchen und lachte laut, erfüllte also das Klischee der dicken Fröhlichen. Sophie freute sich auf ihre Schwester, maulte aber am Abend vor ihrer Ankunft: »Marie füllt mir den Kühlschrank wieder mit vollfetter Milch und backt jeden Tag einen Kuchen.«
    »Ruf mich an, wenn sie loslegt, dann komm’ ich rüber«, sagte ich.
    »Was machen eigentlich deine 17 Pfund?«, fragte Sophie themenbezogen.
    »Denen geht’s gut«, antwortete ich und wunderte mich über meine Lässigkeit.
    »Trotz Yoga?«
    »Na ja, Muskeln wiegen mehr als Fett.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Sophie.
    »Wenn ich überhaupt schon Muskeln ansetze …, aber ich bild’s mir zumindest ein. Ich esse eben immer noch zu viel und zu ungesund. Das ist falsch, aber irgendwie liegt darin ein Trost. Trost im Toast! Ich glaube nicht, dass ich mich gerade auf eine Diät einlassen könnte. Außer natürlich, du weißt von einer neuen Wunderdiät, die ich unbedingt ausprobieren sollte?«, fragte ich, halb zynisch, halb hoffnungsvoll. Egal, wie viele Diäten man in seinem Leben auch gemacht hat, man hofft doch immer auf die eine, neue, die erstens funktioniert und zweitens keinen Jojo-Effekt auslöst. Sophie war beispielsweise immer auf Diät – nur nannte sie es Ernährungsphilosophie oder Ernährungsumstellung.
    »Die Dukan-Diät«, sagte sie sofort. » Le dernier cri in Frankreich.
1,5 Millionen Frauen machen es dort, und jetzt schwappt es gerade nach England über. Ich erklär’s dir. Ach, was, ich schreib’s dir auf.«
    Sophie war sehr gut im Diäten-auf-Zettel-schreiben. Zu Hause studierte ich das DIN-A4-Blatt:
    Du machst eine Kickstart-Phase, in der Du nur Proteine isst. (Ich weiß, es hört sich an wie Atkins, aber hier gibt’s keine Butter, kein Öl, keine Sahne!) Zwischen einem und zehn Tagen. Du wirst sehr viel Gewicht verlieren. Proteine haben weniger Kalorien, und der Körper muss härter arbeiten, um sie zu verdauen …
    Dann kommt die Cruise-Phase: Du wechselst Proteintage mit anderen Tagen ab, an denen du auch Obst essen darfst (anders als Atkins, siehste?). Ach ja, und Haferkleie ist auch erlaubt.
    Dann, wenn sich das Gewicht eingepegelt hat – aber dazwischen werden wir uns sicher noch mal sehen, höhö – soll man einmal in der Woche einen Proteintag machen. Dr. Dukan, der Typ, der die Diät erfunden hat, nennt es Protein-Donnerstag. Der ist in Frankreich wohl schon so üblich, dass in französischen Restaurants Donnerstags nur noch Fisch und Fleisch ohne Gemüse und andere Beilagen bestellt wird.
    Ach ja:

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