Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Yoga Bitch

Titel: Yoga Bitch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danijela Pilic
Vom Netzwerk:
gleichzeitig Informationen über Behandlungen, Methoden, Diäten und Sportarten auf, die auch uns zur Verfügung stehen. Stars sind in puncto Schönheit unsere Versuchskaninchen und unsere Brieftauben. Sie können Inspiration, Abschreckung oder Messlatte sein. Sie sind aber auch zunehmend ein Hassobjekt: Es ist inzwischen unter modernen Frauen allen Alters eine Mode, Stars zu »hassen«; gemeinsam über sie zu lästern ist eine Art verbindendes Ritual. Wir reden hier nicht nur von zickenden Teenies, sondern von Frauen, die die Mutter des Stars sein könnten, über den sie verkünden: »Die blöde Kuh! Die sieht so hochnäsig aus, die Klapperstange. Und von wegen kein Botox, dass ich nicht lache.«
    Wen man hasst, ändert sich von einer Saison zur nächsten, doch im Moment sind es klapperdürre Stars wie Keira Knightley oder Victoria Beckham oder straff gezurrte Visagen wie die von Nicole Kidman. Der Hass kann sich gegen allzu große Präsenz richten (Heidi Klum, Christine Neubauer), gegen zu viel Erfolg (Heidi Klum) oder auch gegen Doofheit, vor allem wenn sie einem gespielt erscheint und in viel Geld umgewandelt wird (Verona Pooth oder Paris Hilton). Es ist seltsam: Warum lästern gestandene Frauen über Wildfremde? Weil sie natürlich nicht wildfremd sind: Man sieht sie ja jeden Tag. Sie sind in unseren Küchen und unseren Wohnzimmern und kommen manchmal auch zum Strand mit. Dass sie dabei so brutal auseinandergenommen werden und in teils sehr privaten Momenten gezeigt werden, macht es für uns umso einfacher: Wir bekommen den Hass häppchenweise serviert und müssen nur noch zugreifen. Das tun wir vor allem wegen der Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit und auch wegen des Drucks, den wir verspüren, unser eigenes Aussehen zu verbessern.
    Keira Knightley ist zum Beispiel sogar bekannt, dass man vor allem in Großbritannien über sie lästert. Sie kommentierte es so: »Dann tue ich wenigstens eine gute Sache für alle Frauen im ganzen Land. Ich finde, das ist etwas sehr Positives.«
    Prominente sind an der ganzen Situation nicht unschuldig: Sie liefern Informationen, Halbwahrheiten und immer wieder Dementis. Sie geben längst nicht alles zu, was ihnen nachgesagt wird. Manchmal setzen sie sich sogar zur Wehr, wenn etwas Falsches berichtet wird. Als in allen bunten Blättern zu lesen war, Jennifer Aniston würde die Babyfood-Diät machen – dafür sprach, dass diese von ihrer Trainerin Tracey Anderson entwickelt wurde –, sagte sie: »Das letzte Mal, als ich Baby Food aß, war ich ein Jahr alt.« Kate Winslet verklagte sogar eine englische Zeitung, die behauptet hatte, sie würde über ihre Diätgewohnheiten lügen – und gewann. Demi Moore, von der es seit dem Bikiniauftritt in Charlie’s Angels heißt, sie habe 250.000 Euro für eine Generalüberholung (inklusive Fettabsaugung, Knie- (!) und Facelift) ausgegeben, sagte zwar 2009: »Das ist absolut falsch. Ich habe nie etwas machen lassen. Durch ein Skalpell wird niemand glücklich.« 2010 gab sie dann zu, von ihrem Körper extrem besessen zu sein und sagte: »Ja, ich habe etwas machen lassen. Aber nicht im Gesicht.« Und dann ist da noch Liz Hurley, die vor 15 Jahren deutlich schmalere Lippen hatte und sagt: »Ich hätte zu viel Angst, mein Gesicht zu verändern. Was, wenn es danach schlimmer ist? Ich finde es so lächerlich, sich operieren zu lassen, nur um jünger auszusehen.« Nicole Kidman will uns weismachen, ihre glatt gebügelte, unbewegliche, wächserne Visage sei faltenfrei, weil sie viel Wasser trinke und auf Sonnenschutz achte. Ah ja, und Michael Jackson hat nie einen einzigen Eingriff zugegeben. Natürlich gibt es Ausnahmen, doch die meisten Prominenten lügen, wenn es darum geht, was sie tun, um jung, schlank, schön und faltenfrei zu bleiben.
Wenn sie sagen
meinen sie
– Viel Wasser und viiiiiel Schlaf
– Dauerdiät, Schlaftabletten, regelmäßiges Botox und Filler, Personal Trainer
– Ich achte auf gute Ernährung.
– Ich habe 1998 zum letzten Mal Kohlenhydrate zu mir genommen.
– Ich würde mir nie Botox spritzen lassen, aber ich verurteile niemanden, der es tut.
– Ich verachte die, die nicht clever genug sind und denen man es ansieht.
– Ich schließe nichts aus. Wenn es so weit ist, würde ich vielleicht was machen lassen.
– Haha! Habe ich längst.
    Trotz aller Dementis: Natürlich konnte die Yoga Bitch erst durch die Ausuferung der Celebrity-Kultur entstehen, wachsen und gedeihen. Wenn uns Prominente ihre Schönheit, Fitness und

Weitere Kostenlose Bücher