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Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Titel: Yoga ist auch keine Lösung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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zwischen die Hände stellen. Das andere Bein ebenfalls nach vorn, die Handflächen wieder neben den Füßen ablegen und ausatmen. Beim Einatmen wieder die Arme seitlich in den Himmel hochnehmen, die Schulterblätter zusammenziehen und dann ausatmen und die Hände seitlich wieder in die Grundstellung zurück.« Maureen sah sie an und lächelte. »Ist doch gar nicht so schwer, oder?«
    Lena lächelte tapfer, wenn sie auch jetzt schon wusste, dass sie bei den Übungen hinterherhecheln würde und sich mit Sicherheit nicht auf das richtige Atmen konzentrieren könnte.
    Anna und Maureen setzten wie auf Kommando gleichzeitig ein und Lena machte ihnen die Übungen nach. Bei der fünften Wiederholung fragte sie sich, wann die Stunde endlich vorüber wäre, denn ihr Körper verlangte nach einer Pause. Nach der achten Runde brach Lena ab und setzte sich auf die Matte. Sie hatte für diesen Tag genug.
    Maureen und Anna führten ihre Stunde fort, machten Übungen, die sie Krieger, seitliche Planke, Standwaage oder Baum nannten. Was Lena am meisten faszinierte, war jedoch der Kranich. Es sah ähnlich aus, wie Lena momentan auf ihrer Matte saß; die angewinkelten Beine eng am Körper, die Knie leicht zur Seite gekippt und die Arme zwischen den Knien. Maureen und Anna sahen jedoch aus, als hätte man sie einfach auf die Arme gekippt. Das Einzige, was den Boden berührte waren die Handflächen. Die Schienbeine lagen auf den Oberarmen oberhalb der Ellbogen auf und der zusammengekauerte Körper schwebte dabei frei in der Luft. Ohne zu wackeln, hielten sie diese Position für mehrere Sekunden, bevor sie die Beine zurück auf den Boden brachten und sich gemächlich erhoben.
    Lena blieb die Spucke weg. Beeindruckt beobachtete sie, wie die beiden Frauen die unglaublichsten Stellungen einnahmen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Lenas Ehrgeiz war geweckt.
    Was bei Maureen und Anna so leicht und geschmeidig aussah, würde Lena sich hart erarbeiten müssen. Sie musste sich eingestehen, dass sie Yoga unterschätzt hatte, und schwor sich, von nun an jeden Morgen bei dieser Stunde mitzumachen. Während der Übungen hatte sie nicht einen Moment an Ron gedacht, sondern nur auf ihre Atmung geachtet und versucht, die ersten Übungen mitzumachen. Im Grunde hatte sie über gar nichts nachgegrübelt, sondern sich nur mit sich selbst beschäftigt.
    Anna stand auf, schaltete die Musik ab und klatschte in die Hände. »Das war gar nicht übel für den Anfang. Während ihr nun schwimmen geht, bereite ich das Frühstück vor.« Im nächsten Moment war sie im Haus verschwunden.
    »Von wegen nicht übel für den Anfang. Ich habe gerade mal euer Aufwärmtraining überlebt.«
    »Das ist normal. Und jetzt geh los, umziehen«, forderte Maureen sie auf. »Wir sehen uns in fünf Minuten im Pool.«
    Eine Abkühlung hatte Lena bitter nötig. Ihre Beine fühlten sich leicht wackelig an, auch ihre Oberarmmuskeln zuckten hin und wieder. Sie ging in ihr Apartment und schlüpfte in ihren Bikini. Nachdem sie sich mit der Außendusche abgebraust hatte, sprang sie mit angezogenen Beinen in den Pool, dass es nur so spritzte.
    Maureen trat auf die Terrasse, als Lena sich gerade auf dem Rücken liegend im Wasser treiben ließ. In ihrem dunkelblauen Einteiler gab Maureen für ihr Alter eine beachtliche Figur ab. Von einem Bauchansatz war nichts zu sehen, und auch ihre Arme und Beine waren noch fest. Lena konnte nicht umhin, ihr ein Kompliment zu machen. »Wenn ich in deinem Alter nur halb so knackig bin, wäre ich vollauf zufrieden. Wie machst du das nur?«
    »Naja, ich habe mein halbes Leben lang gehungert, damit ich wenigstens meine Cocktails schlürfen konnte, und mit den Jahren musste ich auch immer mehr Sport treiben, weil das Gewebe nachlässt.« Maureen stieg die Treppe im Pool hinab und ließ sich ins Wasser gleiten. »Wenn du in dem Job nicht auf dich achtest, bist du schnell weg vom roten Teppich und die Presse zerreist sich das Maul. Entweder bist du fresssüchtig, schwanger oder eine Trinkerin, die sich gehen lässt. Und das ist heute noch extremer als früher.«
    »Deswegen warst du wegen deiner Frisur gestern so durch den Wind«, meinte Lena.
    Maureen nickte. »Stell dir vor, man hätte von mir in dieser Aufmachung ein Foto geschossen. Die Haare wirr, das Kostüm verdreckt ... die Schlagzeile mag ich mir gar nicht vorstellen.«
    »Im Ernst?«, hakte Lena nach.
    »Oh ja, im Ernst.« Maureen schwamm auf sie zu. »Die berühmte Maureen Walter in verwirrtem und

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