Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)
zuckte nur kurz, als die Infusionsnadel in ihre Pfote gestochen wurde. Die Flüssigkeit würde ihnen guttun, wenn die große Nadel mit Sicherheit auch sehr unangenehm war.
Aus dem Nebenzimmer brachte der Arzt einen Korb mit hohem Rand. »Ich muss sie heute Nacht hierbehalten.« Er nahm die Welpen hoch und legte sie auf die weiche Unterlage, die sich in dem Körbchen befand.« Dann gähnte er. »Es ist besser, wenn sie jetzt gehen und sich überlegen, was sie mit den Tieren anstellen wollen. Ich werde noch versuchen, sie etwas zu füttern, um zu testen, ob sie fressen und dann werden sie schlafen. Der Tropf enthält ein leichtes Beruhigungsmittel.«
Marcel strich beiden zum Abschied über das Fell. Lena verabschiedete sich mit der gleichen Geste von den Hündchen. »Wann sollen wir morgen kommen?«, fragte Lena.
»Die Praxis schließt um zwanzig Uhr. Anschließend habe ich für Sie Zeit.«
Lena zog die Augenbrauen zusammen.
»Keine Sorge. Die Kerlchen werden bei mir gut versorgt«, sagte der Arzt mit einem Lächeln. »Überlegen Sie bis dahin, wie Sie mit den Hunden weitermachen wollen.«
»Die Rechnung übernehme ich. Soll ich gleich zahlen?«, fragte Marcel.
»Dazu müsste ich jetzt den Computer hochfahren. Sie kommen doch morgen wieder, oder?«
Marcel nickte, bedankte sich und zog Lena mit sich, die sich nur widerwillig von den Hunden trennen konnte.
Vor der Praxistür blieben sie unschlüssig stehen. »Hast du eine Idee?«, fragte Marcel.
Lena schüttelte den Kopf. »Ich kenne hier auch niemanden, der einen Hund haben möchte, aber mir wird schon was einfallen.«
»Wäre ich nicht so viel geschäftlich unterwegs, würde ich einen behalten.«
Lena blickte zu ihm auf und sah in seinem Blick, dass er es ernst meinte. Vielleicht könnte sie Maureen zu neuen Mitbewohnern überreden. Sie musste darüber nachdenken.
»Komm«, er nahm ihren Arm und führte sie zur Beifahrertür. »Ich fahre dich nach Hause.«
Lena versteifte sich. »Das ist nett gemeint, aber zwei Mal an einem Abend will ich mein Glück nicht herausfordern. Besser du rufst mir von der Hotelrezeption ein Taxi.«
»Ich habe eine bessere Idee«, erwiderte Marcel und grinste. »Geh du doch schon mal vor zum Hotel. Ich parke den Wagen und komme gleich nach.«
Lena überquerte die Straße und hörte, wie der Motor aufheulte. Dieses Fahrzeug machte einen Höllenlärm. Wie konnte man nur auf so etwas stehen?
Lena ging durch die hell erleuchtete Einfahrt und betrachtete das Gebäude. Vier niedere Steinstufen führten zu einem Eingangsportal, das von Säulen umrahmt war. Darüber befand sich ein französischer Balkon mit gedrechselten Säulen, wie sie es schon bei vielen mediterranen Häusern gesehen hatte. Das dreistöckige Natursteingebäude wirkte edel, wenn sie auch fand, dass die Fenster etwas zu klein waren.
Der Ferrari fuhr mit seinem typischen Geblubber an ihr vorüber und parkte seitlich des Gebäudes, wo noch andere Luxuskarossen standen. Marcel sprang aus dem Auto, eilte auf Lena zu und grinste sie an. »Willst du in der Lobby warten? Ich brauche nur einen Moment.«
Lena verneinte. In ihrem Aufzug würde sie sich in einem solchen Hotel, und sei auch nur in der Eingangshalle, nicht wohlfühlen.
Marcel nickte und verschwand durch den Eingang.
Keine fünf Minuten später tauchte er vor ihr auf und schüttelte einen Schlüssel vor ihrer Nase. »Komm mit. In einen weißen Jeep steigst du doch ein, oder?«
»Gehört dir der halbe Fuhrpark hier?«, fragte Lena mit einer Spur Sarkasmus in der Stimme.
Marcel verdrehte die Augen und stöhnte auf. »Der Ferrari ist gemietet und der Jeep gehört meinem Freund. Er war zwar nicht begeistert davon, von mir geweckt zu werden, aber das ist mir egal. Er wird´s überleben.«
Lena stieg in den Wranglerjeep ein, schnallte sich an und fühlte sich plötzlich todmüde.
Die Fahrt verlief schweigend, und Lena wies ihm nur den Weg. Als Marcel vor Maureens Haus hielt, sah er überrascht zu Lena. »Hier wohnst du?«
Lena nickte und gähnte. »Treffen wir uns morgen beim Tierarzt?«
Marcel nickte, doch das freche Grinsen, das er die letzten Minuten auf den Lippen gehabt hatte, war verschwunden.
»Bis morgen!«, verabschiedete sie sich, stieg aus und warf die Tür zu.
Marcel stieg ebenfalls aus und blickte sie forschend an. »Soll ich dich abholen?«
Lena legte den Kopf schräg. »Wenn es dir nichts ausmacht?«
»Überhaupt nicht. Dann um acht vor der Tür?«
»Prima.« Lena wandte sich ab. »Und
Weitere Kostenlose Bücher