Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)
und Anna suchen nach einem Zuhause für sie und so lange werden wir sie in Maureens Haus versorgen.«
»Was habe ich vorher gesagt?«, fragte Ron und sah zu Jörg. »Die Lady braucht einen neuen Hund. Dann ist sie nicht mehr alleine und hat einen dankbaren Abnehmer für den Schinken.«
»Wenn sie einen wollte, dann hätte sie doch schon längst einen, oder etwa nicht?«, wandte Lena ein.
»Sie will ja auch gar keinen«, sagte Jörg. »Aber wenn wir ihr den kleinen Kerl vor die Nase halten, dann wird sie sicherlich anders reagieren.«
»Du meinst, so wie du?«, fragte Ron.
Lena zog fragend die Augenbrauen nach oben, während Jörg eine Grimasse zog.
»Gib es doch zu! Nur weil kein Hund in deine Designerwohnung kacken soll, hast du keinen. Doch kaum siehst du einen auf der Straße, saugt sich dein Blick daran fest wie an einem knackigen Männerhintern.« Ron lachte und griff nach der Cocktailkarte.
Jörg nahm sie ihm weg und verschanzte sich dahinter.
»Siehst du?«, wandte er sich an Lena. »Ich habe recht. Jetzt versteckt er sich sogar, um keine Antwort geben zu müssen.«
»Am Montag hole ich die Welpen ab. Seid ihr da noch hier?«, fragte Lena, die gar nicht wusste, wie lange die beiden bleiben wollten.
»Am Mittwoch fliegen wir zurück. Wir könnten die Schinkenlady am Montagabend nochmals einladen, und dann bringst du die Hunde mit.« Rons Augen funkelten vergnügt. »Ich kann sie anschließend ja wieder zu Maureen zurückbringen. Was denkst du?«
Damit war es beschlossene Sache. Lena war schon gespannt, was aus dieser Idee werden würde und hoffte, bald ein gutes Zuhause für die beiden Tiere zu finden.
15
Lena schaltete den Fernseher ein. Nach dem amüsanten Abend mit Ron und Jörg fühlte sie sich noch aufgekratzt und zappte durch die Kanäle, um sich abzulenken. Peter hatte sich immer noch nicht bei ihr gemeldet.
Die Filme, die gezeigt wurden, liefen schon lange und sie blieb bei einem Live-Style-Programm hängen. Sie schenkte sich ein Glas Wasser ein, trank einen Schluck und wollte gerade ins Badezimmer gehen, als die Moderatorin einen Beitrag von Marcel Rogan ankündigte und davon sprach, dass er gerade in Hamburg weilte, um dort einen Film zu drehen. Lena blieb im Türrahmen stehen und sah auf den Bildschirm.
Um was es in dem Beitrag ging, vermochte sie nicht zu sagen, denn sie hörte gar nicht mehr hin. An Peters Arm hing eine junge, langbeinige Blondine, die seine Hand hielt und verliebt zu ihm aufblickte. Er selbst lächelte in die Kamera, winkte und schickte sich an, mit dieser Frau ein teuer aussehendes Restaurant zu betreten. Jemand vom Fernsehteam fragte ihn, ob dies seine neue Freundin sei: Peter schüttelte den Kopf und meinte, es sei nur eine Kollegin und er sei in keiner Beziehung, da er sich voll und ganz auf seine Karriere konzentrieren wolle.
Lena setzte sich im Türrahmen auf den Boden und starrte auf den Bildschirm. »Arschloch«, knurrte sie, bevor sie ihre Schuhe auszog und einen davon an die Wand warf.
Obwohl längst ein anderer Beitrag gesendet wurde, starrte Lena noch auf den Bildschirm. Warum hatte sie sich nur mit ihm eingelassen? Warum hatte sie nicht auf ihr erstes Gefühl gehört? Sie hatte ihn als arrogantes Scheusal eingeschätzt und hätte dabei bleiben sollen! Wie konnte dieser Kerl nur zwei so unterschiedliche Gesichter haben und das hässliche so erfolgreich vor ihr verbergen? Sie war ihm gleichgültig. Er hatte mir ihr gespielt, und sie hatte sich das nicht nur gefallen lassen, sondern sich auch noch in ihn verliebt. Wütend über sich selbst sprang sie auf die Beine, zog sich aus und stieg in die Dusche, um sich eiskalt abzubrausen. Je mehr das kalte Wasser ihren Körper herunterkühlte, desto mehr festigte sich ihr Entschluss. Die Kerle konnten ihr durchweg gestohlen bleiben. Ihre mangelnde Fähigkeit Männer einzuschätzen, hatte sie mal wieder eine falsche Wahl treffen lassen. Sie hatte nicht gemerkt, dass Ron auf Männer stand, und bei Peter hatte sie ihre vorgefertigte Meinung beiseitegeschoben, nur weil er auch nett sein konnte. Dabei sollte sie es besser wissen. Wie sagte ihre Cousine Alex immer? Nett ist der kleine Bruder von Scheiße.
Lena stellte das Wasser ab, rubbelte sich trocken, schlüpfte in eine Unterhose und zog sich ihr Schlaf-T-Shirt an. Als sie bemerkte, wie ihr die Tränen kamen, wischte sie sich energisch über die Augen und blickte zur Decke, um die nachdrängenden Tränen zurückzuhalten. Diesem Kerl wollte sie keine Träne
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