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Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Titel: Yoga ist auch keine Lösung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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Zimmer zu verlassen. »In einer Stunde bin ich zurück. Und bitte schminken Sie sich nicht.«
    Lenas Mutter lächelte zufrieden. »Ist so ein Service nicht wunderbar? Ich konnte einfach nicht widerstehen, als ich in der Hotelinformation von diesem Service las. Papa wird der Schlag treffen, wenn er die Rechnung bekommt.«
     
    ***
     
    Steffi zwirbelte die letzten Locken zurecht, und Lena kam sich mit dieser eleganten Frisur etwas fremd vor. Ihr Haar war kunstvoll aufgetürmt, und um ihrem Gesicht zu schmeicheln, hatte die Stylistin einzelne Strähnen herausgelöst. Die Augen hatte sie nur mit zartem Lidschatten versehen und die Wimpern kräftig getuscht. Ein zarter Hauch Rouge lag auf ihren Wangen und selbst die dunklen Augenringe waren unter dem Make-up verschwunden, ohne dass Lena zugespachtelt aussah. Mit einem Pinsel trug Steffi gerade ein rosafarbenes Lipgloss auf, als Lenas Mutter nach einem kurzen Anklopfen durch die Tür schlüpfte.
    »So kannst du also auch aussehen«, neckte sie Lena.
    Lena betrachtete ihre Mutter. Ihr kurz geschnittenes Haar war leicht mit Gel in Form gebracht und verlieh ihr mit dem dezenten Make-up ein viel jüngeres Erscheinungsbild. Das dunkelgrüne Abendkleid betonte das Grün ihrer Augen. »Dasselbe kann ich von dir sagen. Könntest du Papa davon überzeugen, Steffi zu engagieren? Dafür würde ich sogar wieder nach Hause ziehen.«
    Lenas Mutter lachte laut los, schüttelte den Kopf und ging im Zimmer auf und ab. »Das würde dir so einfallen.«
    Etwas am Verhalten ihrer Mutter kam ihr an diesem Tag fremd vor. Lena hatte es schon gespürt, als sie sich heute Morgen das erste Mal gesehen hatten. Ihre Mutter wirkte nervös und auch leicht überdreht. »Du kommst mir vor, als wärst du die Brautmutter. Was ist denn los?«
    »Nichts Kindchen. Ich geh mal nach Papa sehen, damit er für uns bei der Rezeption ein Taxi zur Kirche bestellt.« Damit flatterte Lenas Mutter wieder aus dem Zimmer.
    Steffi besprühte Lenas Haar nochmals kräftig mit Haarspray und nickte zufrieden. »Sie sehen umwerfend aus. Darf ich ein Foto machen?«
    Lena erhob sich und sah an sich herunter. Nur in Unterwäsche gekleidet wollte sie sich sicherlich nicht ablichten lassen. Aus Angst, das Kleid zu ruinieren, hatte sie es vorgezogen, es ganz zum Schluss anzuziehen. Sie ging auf den Schrank zu, zog die Spaghettiträger vom Kleiderbügel und stieg in das Kleid. »Wenn Sie mir den Reißverschluss hochziehen, gerne.«
    Anschließend schlüpfte sie in ihre hochhackigen Schuhe, griff nach ihrer Handtasche und stellte sich in Position. Nachdem Steffi das Foto geschossen hatte, verabschiedete sie sich und ließ Lena alleine zurück. Lena trat zum Fenster und blickte auf die Türme der Frauenkirche. Ein Seufzer entrang ihrer Kehle. Nun würde also auch Sabina heiraten. Um nicht noch sentimentaler zu werden, beschloss sie, nach unten zu gehen und auf ihre Eltern zu warten. Vielleicht träfe sie Alex im Foyer und sie könnten sich noch ein wenig unterhalten.
    Als Lena aus dem Aufzug stieg und links zu den Sesseln im Wartebereich schlenderte, spürte sie, wie sie jemand beobachtete. Instinktiv drehte sie sich herum und entdeckte einen jungen Mann, der mit einem Kaffee in der Hand aus dem Barbereich auf sie zukam. Er trug einen anthrazitfarbenen Anzug, ein weißes Hemd und eine pinkfarbene Krawatte, die seinem Outfit etwas Modernes verlieh. Sein dunkelbraunes Haar fiel ihm in Locken auf die Schultern. Normalerweise gefielen ihr langhaarige Männer nicht, doch an ihm wirkte es irgendwie verwegen, was jedoch auch an seinen blitzenden Augen liegen konnte. »Freundin der Braut oder des Bräutigams?«, fragte er und nippte an seinem Kaffee.
    »Cousine der Braut«, antwortete Lena und reichte ihm die Hand. »Lena.«
    »Ich bin Sven und ein guter Freund von Simón«, stellte er sich vor und drückte ihr die Hand. »Eigentlich mag ich ja keine Hochzeiten, aber das könnte sich heute ändern«, flirtete er sie an.
    Lena lächelte und setzte sich. Vielleicht hatte er recht. Er schien einen netten Eindruck zu machen, war attraktiv und in seiner Begleitung würde sie sich nicht so verloren vorkommen. Die Vorstellung, den ganzen Tag am Tisch ihrer Eltern zu verbringen und ihnen beim Tanzen zuzusehen, hatte sie schon etwas frustriert. Im Normalfall tauchten auf Hochzeiten immer Pärchen auf. Einen weiteren Leidensgenossen, der alleine angereist war, an ihrer Seite zu wissen, hellte ihre Stimmung deutlich auf. »Du bist alleine hier?«
    Er

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