Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)
Mühe, seinen Schritten zu folgen. »Ich dachte, du kannst nicht tanzen?«
»Ich sagte nur, ich bin nicht John Travolta.« Sven lächelte sie an und drehte sie weiter. »Als ich dich im Hoteleingang sah, wusste ich, der Tag kann nur schön werden.«
»Danke«, erwiderte Lena. Sie genoss Svens Begleitung, wenn sie es auch nicht über sich brachte, auf seine Flirtversuche einzugehen. Aus diesem Grund drehte sie ihren Kopf, damit sie ihm nicht weiter in die Augen sehen musste. Aus den Augenwinkeln sah sie Alex, die versuchte, sie wild gestikulierend auf etwas aufmerksam zu machen. Sie formte Worte, die für Lena jedoch keinen Sinn ergaben. Alex schien an ihrer Reaktion zu merken, dass sie nichts verstand, und probierte es erneut, bis Lena die Augen aufriss und sich die Hand vor den Mund schlug.
Im selben Moment stoppte Sven den Tanz. Lena blickte auf und sah in Peters Gesicht. Sie blieb stocksteif stehen, unfähig zu reagieren und starrte ihn an. »Ich habe drei Tänze abgewartet und würde nun gerne übernehmen.«
Sven blickte überrascht von Lena zu Peter und übergab Lena wortlos ihrem neuen Tanzpartner. Peter nahm ihre Hand und legte seine rechte an ihre Taille. Lena ließ es automatisch geschehen. Sie ließ sich von ihm führen, obwohl sie die Musik überhaupt nicht wahrnahm. Peter beugte sich zu ihr vor. »Sag diesen einen Tanz lang nichts und lass uns anschließend reden, einverstanden?«, flüsterte er ihr ins Ohr.
Lena schwieg. Sie hätte ohnehin nichts sagen können, denn ihr Kopf war wie leer gefegt.
Irgendwann drehten sie sich nicht mehr um sich selbst. Peter hielt ihre Hand und führte sie aus dem Festsaal.
Langsam kroch in Lena die Wut hoch. Sie war froh, dass Peter sie aus dem Saal brachte, denn sie wollte keinesfalls für eine Szene auf Sabinas Hochzeit sorgen. Kurz bevor sie aus der Tür traten, blitzte ein Blitzlicht auf, das Lena blendete. Irgendjemand musste sie fotografiert haben.
Peter zog sie in die Bar, setzte sie an einen Tisch und zog einen der Stühle neben ihren. »Sag nichts, okay? Hör mir einfach nur zu.«
»Was zum Teufel willst du hier?«, presste sie hervor.
Peter legte ihr den Zeigefinger auf die Lippen und sah sie an. »Dass du mir zuhörst.«
Lena verschränkte gereizt ihre Arme vor der Brust und lehnte sich zurück, um etwas mehr Abstand zwischen sich und Peter zu bringen.
»Du bist sturer als ein Esel«, begann Peter und hob abwehrend die Hand, als Lena dazu ansetzte, ihm entgegenzuschleudern, was sie von ihm hielt.
»Kaum als ich in Hamburg angekommen war, ist mir mein Handy ins Waschbecken gerutscht. Ich hatte es auf dem Beckenrand liegen, für den Fall, dass du anrufst, während ich mich rasiere. Damit war es hinüber.« Peter atmete tief ein und aus. »Es dauerte einige Tage, bis sie wenigstens den Chip mit den Telefonnummern retten konnten. Ich bekam das Handy erst abends zurück und hatte dann noch einige Termine. Ich wollte dich in Ruhe anrufen. Eine SMS zwischen zwei Meetings zu schreiben, fand ich daneben. Außerdem wollte ich deine Stimme hören.«
»Nachts um drei«, murrte Lena.
»Ja, nachts um drei. Wir mussten mehrere Szenen nachdrehen und ich kam erst spät ins Hotel zurück.«
Lena kniff die Augen zusammen. »Was bist du nur für ein Lügner. Ich habe dich gesehen. Im Fernsehen. Mit einer Blondine am Arm.«
»Ja, das weiß ich von Ron und Jörg. Die Aufnahmen stammen aber vom Tag zuvor. Da war ich mit meiner Filmpartnerin bei verschiedenen Presseterminen, und wir sind anschließend essen gegangen. Sie hat eine schwierige Trennung hinter sich und wollte keine weiteren Fragen zu ihrer Beziehung beantworten. Also haben wir so getan, als könnte sich zwischen uns etwas anbahnen, um ihr ein bisschen Ruhe zu verschaffen. Und wärst du ans Telefon gegangen, hätte ich dir das auch erklären können. Und ich habe ihr diesen Gefallen getan, obwohl sie eine arrogante Zicke ist.«
Lena starrte auf den Teppichboden zu ihren Füßen und überlegte. »Was haben Ron und Jörg damit zu tun?«
»Nachdem du meine Anrufe geblockt hast, habe ich bei Maureen angerufen. Dort habe ich erfahren, dass du nicht mehr auf Mallorca bist, sondern irgendwo in Deutschland. Das war das Einzige, was mir Maureen sagte ... naja, und dass ich dich in Ruhe lassen soll.«
Das hörte sich ganz nach Maureen an. Bisher klang es ganz plausibel. »Und was sollten deine Sprüche, als du nach einer Freundin gefragt wurdest?«
»Erinnerst du dich, was du zu mir gesagt hast? Ein so
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