Yogabasics
braucht oder den ruhigen Atem. Nimm es als Erfahrung, dass Du Dich beispielsweise in Trikonasana, dem Dreieck, an einem Tag besonders wohl fühlst, an einem anderen Tag aber überhaupt nicht. Du wirst merken, dass alles sich immer verändert, auch Du, auch Deine Yogapraxis.
Wenn Du regelmäßig zu Hause praktizierst, wird es auch nützlich sein, dies nicht als großes Geheimnis zu bewerten, sondern sich auch unter Freunden oder mit anderen Yoga-Praktizierenden auszutauschen. Eventuell kommst Du auch an einen Punkt, an dem Du nicht weiter weißt oder Fragen hast. Du kannst jederzeit Yogalehrer konsultieren, sie freuen sich, wenn sie ihr Wissen weitergeben dürfen. Willst Du für Dein Yoga später professionelle Anleitung, wäre auch eine individuelle Betreuung möglich. Viele Yogalehrer bieten Einzelstunden an und können Dich so auf Deinem Weg begleiten und Dir dabei helfen, Deine Bedürfnisse zielgerichteter umzusetzen.
Den Fokus für Deine Übungen kannst Du Dir bereits vor der Stunde setzen: Mach von allem etwas oder stelle Dir ein spezielles Thema. Das kann ein körperliches Thema sein, wie etwa die Rückbeuge oder die Stärkung von Schultern oder Oberschenkeln. Es kann aber auch ein mentales Thema sein, wie die Ausbildung von Gegenwärtigkeit, das Zur-Ruhe-Kommen, innere Stärke oder ähnliches. Hier wirst Du bereits in den Grund-Āsanas des Yoga viel Inspiration finden.
Wie kann eine Yoga-Einheit zu Hause konkret aussehen?
Es kann passieren, dass Du an manchen Tagen Deine Stunde gar nicht planen möchtest, weil ohnehin der ganze Tag durchorganisiert ist. Trotzdem ist es wichtig, dass Deine Yogastunde ihren festen Platz im Tagesablauf hat, dass sie zu einer bestimmten Zeit beginnt und endet. Am Anfang des Übens soll die Ruhe stehen, um vom Alltag in den „Yoga-Modus“ umzuschalten. Diese wirst Du erreichen, wenn Du die Aufmerksamkeit z.B. auf deinen Atem, deinen inneren Raum oder Deine innere Stille richtest – probiere ruhig verschiedene Möglichkeiten aus, Du wirst Deine eigene finden. Nimm Dir unbedingt die Zeit für Beginn in der Ruhe, auch wenn Du für die ganze Yogapraxis nur eine halbe Stunde reservierst.
Wärme Dich dann mit einfachen Übungen, z.B. Katzenbuckel-Pferderücken, auf und steigere langsam die Intensität der Āsanas oder Sequenzen. Stelle eine bewusste Verbindung zu Deinem Atem her. Versuche eine ausgewogene Mischung aus Positionen im Sitzen, Stehen und Liegen zu entwickeln. Zur Stärkung des ganzen Körpers kannst Du auch Sonnengrüße verwenden. Sie können Hauptinhalt der Praxis sein oder bereiten Dich auf weitere Übungen vor. Lade Dir nicht zu viel auf: Auch wenn Du nur ein paar Sonnengrüße oder eine einzelne Sequenz geübt hast, wirst Du eine Veränderung in Körper und Geist wahrnehmen. Beende die Praxis in der Ruhe. Egal wie kurz oder lang Du geübt hast, Du wirst spüren, dass Dir Savasana, die Entspannungsphase am Ende, guttut. Wir können darin unserer Praxis nachspüren und finden einen ruhigen Übergang zurück in unseren Alltag.
Es ist auch natürlich, unseren Alltag, unsere Befindlichkeit in die Yogapraxis zu integrieren. Du wirst herausfinden, dass Du anders übst, wenn Du gerade einen Konflikt in Deinem Leben bewältigen willst – stell Dir Dein Thema, denn in Deiner Yogapraxis zu Hause bist Du Dein bester Lehrer. Yogalehrer Mark Whitwell beschreibt dies so: „Yoga zu Hause zu üben ist grundlegend anders als unter der Anleitung eines Lehrers in der Klasse. Wenn Du das Yoga eines anderen übst, übst Du nicht Dein eigenes Yoga. Es ist ein riesiger evolutionärer Schritt, zu lernen wie man für sich selbst übt.“
Abschnitt 4
„Auf die Matte fertig los“
Den Übergang finden
Erwärme Dich für Deine Yogapraxis
Auf die Matte, fertig, los! Ich bin völlig entspannt, atme tief und frei, fühle meine innere Mitte und bin total bei mir selbst. Direkt aus dem Alltag zu einer solch wonnevollen Yogapraxis zu finden, ist manchmal leider nicht ganz so einfach. Um sich auf die eigene Yoga-Zeit einzulassen, braucht es besonders in der Lebensmitte, auch genannt die „Rush Hour“ des Lebens, schon etwas mehr Zeit.
Bevor man dazu kommt, auch nur an die Yoga-Matte zu denken, hat man meist schon im Tagesverlauf sein Talent zum Multi-Tasking unter Beweis gestellt: Nach einem Tag voller Termine, Aufgaben und Herausforderungen war man bis gerade eben im Feierabendverkehr unterwegs, um kurz vor Ladenschluss noch etwas zu essen, für die Familie einzukaufen. Oder, im
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