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You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
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aber es spielt keine Rolle, weil ich ihn bereits gesehen habe, den Schlüssel, der überhaupt nicht versteckt ist, so offensichtlich, dass ich nicht anders kann, als zu lachen, als ich von der Bresche weggestoßen werde, ein lautloser Taumel der Geschwindigkeit und ich falle, falle
    ins Hier und Jetzt. Das helle Schlafzimmerlicht zaubert einen Heiligenschein über Ruths Kopf, meine gramerfüllte Madonna, die einen kühlen, feuchten Waschlappen an meine Stirn drückt.
    »Hey du.« Sie lächelt. »Willkommen zurück in der Welt.«
    »Ruth.« Ich packe ihre Hand. »Mein Schlüsselbund, Ruth, er war die ganze verdammte Zeit an meinem Schlüsselbund.«

Kapitel 18

    »Aber warum sollte sie ihn hier aufbewahren, so vollkommen offensichtlich?« Ruth zieht mit den Fingernägeln den Metallring auseinander und lässt den Schlüssel in meine ausgestreckte Hand fallen. »Wenn er so wichtig ist, warum ist er nirgendwo versteckt?«
    »Weil sie es nicht für nötig hielt.« Ich fahre mit dem Finger wieder die Nummern nach, zwei-acht-fünf-sieben. Die Nummer des Lagerschranks. »Madigan dachte einfach nicht, dass ich genauso in ihren Teil unseres Geistes eindringen kann wie sie in meinen. Wenn ich nicht wusste, wofür der Schlüssel war, warum sich die Mühe machen, ihn zu verstecken?«
    Ruth kaut auf ihrer Unterlippe herum. Sagt nichts.
    »Was?«, frage ich. »Was stört dich?«
    »Seitdem du aufgewacht bist, sagst du Dinge wie ›wir‹ und ›unser Geist‹, und ich habe das Gefühl, dass du es nicht mal merkst. Es macht mir Angst.«
    »Tut mir leid. Wahrscheinlich sehe ich die Dinge inzwischen einfach so. Und weißt du, ich fühle mich damit besser. Ich weiß, wo ich stehe, ich weiß, dass ich nicht verrückt bin. Es gibt mir das Gefühl, endlich ein wenig Kontrolle zurückgewonnen zu haben.«
    »Und was jetzt? Was wirst du mit all dieser Kontrolle anfangen?«
    »Ich muss an Madigans Lager heran. Ich muss herausfinden, was sie dort aufbewahrt, und es muss jetzt sofort sein, bevor sie genug von ihrer Stärke zurückgewinnt, um mich aufzuhalten.« Ich will vom Bett aufstehen, aber der Schwindel ist zu stark. Ich schwanke und wanke, bevor Ruth mich zurück auf die Matratze stößt.
    »Ich glaube, du musst ein wenig von deiner Stärke zurückgewinnen, bevor du dich zu irgendwelchen Exkursionen aufmachst«, erklärt sie. »Das ist das erste Mal, dass du in den letzten zwei Tagen halbwegs ansprechbar bist. Übertreib es nicht.«
    »Okay, okay, aber nur, wenn du stattdessen gehst. Bitte Ruth. Es ist wichtig, ich weiß, dass du das auch glaubst.«
    »Jetzt?« Sie wirft einen Blick auf die Uhr. »Es ist nach zehn Uhr abends, haben die so spät überhaupt noch offen?«
    Zehn Uhr abends? In meinem Delirium ist so viel Zeit verstrichen, dass ich nicht einmal weiß, welcher Tag heute ist, und mich, ehrlich gesagt, nicht mal dazu bringen kann, mich dafür zu interessieren. Aber ja, erkläre ich ihr, geh jetzt. Dieses Lager ist 24 Stunden am Tag zugänglich, und wir können nicht mal eine Minute darauf verschwenden, darüber zu diskutieren.
    Ruth zögert noch immer. »Ich will dich nicht allein lassen, nicht so. Nicht nach allem, was passiert ist.«
    Erin kann bei mir bleiben, schlage ich vor, aber Ruth schüttelt den Kopf; Erin ist weg, sie wird nicht zurückkommen, Ruth hat sie weggeschickt. Warum, verlange ich zu wissen, ein Anflug von Wut in meiner Stimme, warum sollte sie die einzige Person loswerden, die scheinbar eine Ahnung von dieser ganzen Scheiße hat, warum sollte sie …
    »Weil sie dich vergiftet hat! Dieses Zeug, das sie dir in den Hals gekippt hat – es hat alles nur schlimmer gemacht, hat dich unten gehalten. Und sie hat es absichtlich getan, einfach um zu sehen, wie weit du gehen kannst.« Sie kneift die Augen zusammen. »Als mir das klar wurde, wollte ich ihr den Hals umdrehen.«
    »Du weißt nicht, ob sie das wirklich getan hat, vielleicht hat sie versucht zu helfen.«
    »Nein, sie …« Ruth bricht ab. »Schau, ich wollte dir das nicht gleich erzählen. Ich wollte dir erst Zeit geben, um dich zu erholen.«
    »Spuck es einfach aus, Ruth, ich bin mir nicht sicher, wie viel Zeit wir noch haben.«
    Sie senkt den Blick. »Es war Serge, wenn du es unbedingt wissen willst. Er hat etwas zu Erin gesagt und dann hatten sie diesen Riesenstreit …«
    » Serge war hier?«
    Noch während ich die Frage ausspreche, noch während Ruth nickt, erinnere ich mich. Ja, er war hier, hat an die Haustür gehämmert, hat verlangt,

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