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You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
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Ich reiße den Mund auf, schließe ihn, keuche und schmecke etwas Scharfes, Saures. Wie Blut, aber dicker, süßer; alter Wein dreimal verdickt.
    du willst dein Leben zurück, Lexi? willst es so sehr?
    Schmerzen. Sie heben sich hinter meinen Lidern, kriechen durch meinen Körper. Reiner Schmerz. Ich lasse mich in ihn fallen, weigere mich, weiterzukämpfen, weigere mich, Madigan diese letzte Genugtuung zu geben, während ihre Stimme sich zu einem Kreischen hebt, mit einer derart hohen Frequenz, dass ich erwarte zu spüren, wie meine Trommelfelle platzen und bluten.
    dann wach auf
    ∞
    Ich falle und meine panischen Finger finden verschwitzte Bettlaken und noch verschwitztere Haut. Nicht meine, denn sie zuckt und weicht zurück, und eine Stimme blökt protestierend – hey, vorsichtig – in mein Ohr.
    Ich öffne die Augen.
    Mein Schlafzimmer, mein Bett und ein dunkelhaariger Junge, der gähnend neben mir liegt. Als er sich katzengleich streckt, spannt sich die Haut über seinen Rippen. Alles ist so hell, jedes Gefühl so unglaublich intensiv, nachdem ich so lange von all dem entfernt war. Meine erste Reaktion ist es, mich zurückzuziehen, wie eine Schnecke in mein kleines Haus zu kriechen, aber ich kann nicht. Madigan hat mich diesmal ganz nach draußen gestoßen, hat irgendwie die Rückzugswege verschlossen. Ich kämpfe umsonst, bin unfähig, aus dieser nur allzu körperlichen Welt zu verschwinden. Die Sonne brennt durch die halb geschlossenen Vorhänge, die Decke gleitet wie Schmirgelpapier über meine Haut, und als dieser Junge mich berührt, löst sein Finger ganze Schichten von meinem Arm. Ich schreie auf und dränge mich gegen das Kopfende.
    »Hey, Kumpel, bist du okay?«
    Es ist nur Joaquin. Er runzelt die Stirn, als er sich vorlehnt, die Hand ausstreckt, um mir die Haare aus dem Gesicht zu streichen. Ich schlage seine Hand zur Seite und versuche, mich zu langsamen, tiefen Atemzügen zu zwingen. Reiß dich zusammen, Alex, das ist dein Körper. Erinnerst du dich, wie er sich anfühlt?
    »Albtraum?« Joaquin lächelt, seine Vorderzähne sind schief und ein wenig überlappend, am Zahnfleisch gelb vom Nikotin.
    Alles, ich kann alles sehen: die Poren seiner Haut, die verklebte Tusche an seinen Wimpern, das rote Netzwerk von Adern in seinen Augenwinkeln; zu viel, viel zu viel. Ich verschränke die Arme vor dem Gesicht, aber ich kann ihn immer noch hören – irgendein sinnloses Gelaber über Albträume und wie sehr sie stinken, und wie seine in letzter Zeit fast vollkommen aufgehört haben, oder er sich zumindest nicht mehr an sie erinnert und dass es so oder so cool ist – die weinerliche Stimme ist einfach zu schwer zu ertragen.
    »Joaquin?« Ich spähe hinter meinen Ellbogen hervor. »Warum bist du hier?«
    Er grinst und nickt bedeutungsvoll in Richtung meines Schrittes. »Frühstück im Bett?«
    Und jetzt ist es mir nur zu klar. Der Junge trägt nichts außer seinen Silberringen und die vielen schwarzen Bänder, die sich um seine Handgelenke winden. Die Laken sind um seine Hüften zusammengeschoben und ich sitze neben ihm, genauso nackt.
    Madigan, du hinterhältiges Flittchen, wie lang geht das schon so?
    »Fühlst du dich besser?« Joaquin berührt meine Wange, lehnt sich zu mir – um mich zu küssen, realisiere ich. Ich werfe mich zur Seite und falle fast hin, als ich aus dem Bett springe. Ich schaffe es gerade so, auf den Beinen zu bleiben, stehe jetzt splitternackt unter dem anzüglichen Blick des Jungen, und mein Penis, mein verräterischer Penis ist in einer Morgenlatte halb steif.
    »Komm nicht auf dumme Gedanken«, knurre ich, reiße die Decke vom Bett und wickle sie mir um die Hüfte.
    Joaquin bleibt einfach nur liegen, auf einen dürren Ellbogen gestützt. Sein eigener Penis ruht stolz an seinem Bauch. Unbeschnitten, und Gott, warum schaue ich überhaupt hin? Ich werfe die Decke wieder über ihn – deck dich zu, sei so freundlich –, bevor ich mich umdrehe, um den Boden nach etwas zum Anziehen abzusuchen. In einer Ecke liegen zusammengeknüllte Jeans, perfekt. Ich ziehe sie mir über die Hüften und schließe sorgfältig den Reißverschluss.
    »Was ist los, Alex?«
    »Du, du bist los. Geh einfach, zieh dich an und verschwinde.«
    Joaquin schüttelt den Kopf und rollt sich auf den Rücken. »Und es fängt wieder an.«
    »Was fängt wieder an?«, blaffe ich und ziehe eine Schublade auf, um dort all meine T -Shirts gefaltet und in sorgfältigen Stapeln zu finden. Madigans Werk. Ich schnappe mir

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