Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
Vom Netzwerk:
am anderen Ende der Galerie aufgestellt waren. Zum Teufel mit ihrem Rotwein und zum Teufel mit ihnen . Ich bestellte ein Glas für mich selbst und leerte es in drei schnellen Schlucken, bevor ich das nächste verlangte. Das Barmädchen mit den purpurnen Haaren zog eine Augenbraue hoch, als sie die letzten verbliebenen Tropfen aus der Flasche laufen ließ. Auch mit ihr zum Teufel.
    Eine schwere Messingkette war über die Treppe gezogen. Ich duckte mich darunter durch und setzte mich ein paar Stufen weiter oben hin. Der Wein war lauwarm und billig und ich nippte zögerlich daran, nur um das Gesicht zu verziehen, als er einen Geschmack wie frischer Lack auf meiner Zunge hinterließ. Ich schloss die Augen, lehnte mich gegen die Wand und wünschte mir, ich hätte mir die Mühe zu kommen gespart.
    »Hey.« Jemand tippte mich aufs Knie. Dante, der mich mit in die Hüften gestemmten Händen böse anstarrte, während sein blondgefärbter Bürstenhaarschnitt im Oberlicht leuchtete. »Hier oben ist Privatbereich. Hast du die Kette nicht gesehen?«
    Ich nickte müde. »Ich wollte mich nur eine Weile hinsetzen, okay?«
    »Also der erste Stock ist tabu.«
    »Ach ja? Bewahrst du dort die echte Kunst auf?«
    Er kniff die Augen zusammen und beugte sich vor, um gutgeformte Unterarme auf das schmiedeeiserne Geländer der Treppe zu lehnen. »Ein Ratschlag, Junge. Sag deiner Freundin, dass sie aufpassen soll, mit wem sie sich unterhält. Wer mit Hunden schläft, wacht mit Flöhen auf, richtig?«
    »Entschuldigung?«
    »Morgan Hartley ist ein talentloser Schmierfink und außerdem vollkommen durchgeknallt. Keine Galerie im ganzen Land packt ihre schlechten kleinen Schnappschüsse auch nur mit einer Stange an; deine Freundin passt besser mal auf, dass das nicht ansteckend ist.« Er feixte und stiefelte anscheinend befriedigt davon.
    Deine Freundin.
    Das Wort klang fremd, seltsam, wie ein dümmlicher Kosename für händchenhaltende Teenager, und mir ging auf, dass ich Madigan nie so gesehen hatte. Meine Freundin. Nein, sie war viel mehr als nur das. Meine Geliebte, mein Partner, meine Seelenverwandte? All diese Worte waren so abgedroschen, so klischeehaft. Ich schüttelte den Kopf.
    Sie war einfach.
    Warum also war ich vor Dante und seinen lächerlichen, aufgeblasenen Drohungen nicht für sie eingetreten? Und warum riss ich sie im Moment nicht von dem Morgan-Monster los? Ich kippte die letzten Reste meines Weines herunter, kehrte zur Bar zurück und hob zwei Finger vor Miss Purpurhaar. Morgan konnte sich ihren eigenen verdammten Wein besorgen. »Noch mal rot, danke.«
    Das Mädchen rümpfte die Nase. »Einer nach dem anderen wäre vielleicht zivilisierter.«
    »Wenn du so freundlich wärst, mir zu zeigen, wo es hier in die Zivilisation geht, werde ich gerne daran denken.«
    Aber Madigan war allein, als ich sie schließlich fand. Sie stand mit einem beunruhigten Gesichtsausdruck vor ihren Bildern und trommelte mit vier Fingern einen gedämpften Rhythmus auf ihren Oberschenkel. Sie wollte den Wein nicht, also stellte ich das Glas auf den Boden, direkt an die Wand, wo nur die unvorsichtigsten Füße ihn umwerfen konnten.
    »Morgan wollte wissen, ob ich für sie posieren würde.«
    »Oh?«
    »Sie ist Fotografin. Anscheinend hat mein Gesicht einen gewissen Zauber.«
    Meine Nackenhaare stellten sich auf, weil ich mich nur so genau an den hungrigen, kalkulierenden Blick erinnerte, mit dem die andere Frau Madigan betrachtet hatte. Sicher, und vielleicht war das Morgan-Monster auch nicht nur an Fotos interessiert. Für einen Moment dachte ich darüber nach, die bösartige Charakterbeschreibung zu wiederholen, die Dante mir geliefert hatte. Aber das wäre ein dummer Zug, denn so würde Madigans Neugier eher angeregt als gedämpft.
    Außerdem verwarf sie die Idee bereits mit einem Schulterzucken. »Ich werde ihr Joaquin schicken, wenn sie so dringend ein Modell braucht. Oder David – er würde wirklich darauf abfahren, den ganzen Tag vor einer Kamera zu posieren.«
    »Du bist also nicht interessiert?«
    »Eigentlich nicht. Sie hat etwas Seltsames an sich. Sie ist sehr intensiv, sehr … konzentriert. Ich glaube nicht, dass es allzu gesund wäre, zu viel Zeit in ihrer Umgebung zu verbringen.«
    »Als würde man in die Sonne starren, ja?«
    »Eher, als sähe man in einen Spiegel.«
    Eine unerwartete, fast scherzhafte Analogie und bevor ich auch nur die Chance hatte, darüber nachzudenken, wechselte sie schon das Thema. Sie grummelte darüber, wie

Weitere Kostenlose Bücher