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You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
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tritt er zurück und deutet mit der Hand auf den Flur. »Komm ins Arbeitszimmer, Alex. Wir müssen uns unterhalten.«
    Es war einmal der Wintergarten – Katherines Wintergarten – und es entsetzt mich zu sehen, wie er sich verändert hat: ordentliche vertikale Jalousien, wo früher luftige Spitze hing; Ledersessel und ein Schreibtisch aus dunklem Holz statt der gemütlichen Couch mit Blumenmuster, auf der Katherine gewöhnlich saß, um zu lesen oder zu nähen oder auch einfach nur verträumt ins Nichts zu starren, während das Sonnenlicht ihre nackten Beine beschien. Und, am allerschlimmsten, ein grauer Teppich, der sich von Wand zu Wand zieht, ohne Erinnerungen an den psychedelischen Flokati zu beschwören, auf dem Madigan und ich an regnerischen Nachmittagen lagen und in der Kakophonie aus Farben und Formen Monster, Engel und namenlose, wilde Kreaturen jagten.
    »Setz dich, Alex.« Bailey deutet auf einen Stuhl, dann setzt er sich selbst hinter die weite Fläche des Schreibtischs. Er verschränkt die Finger zur klassischen Anwaltspose.
    »Worum geht es hier?« Mein Tonfall ist unfreiwillig abwehrend; mein Lächeln kommt zu spät und ist zu schwach, um das wettzumachen.
    »Nur ein paar offene Fragen«, blafft Bailey. »Es sollte dich nicht lange aufhalten.«
    »Tut mir leid, ich habe nicht … Es tut mir leid, okay? Fangen wir neu an?«
    »Fangen wir neu an …« Nur für eine Sekunde sinken seine Schultern genauso nach unten wie seine Lider und ich erhasche einen Blick auf das, was sich hinter der Maske versteckt, hinter dieser Fassade von ruhiger, fähiger Distanz. Schmerz und Trauer, zu tiefsitzend, um angesprochen zu werden; allein die Tatsache, dass ich es gesehen habe, ist uns beiden peinlich, wie die Beichte eines Betrunkenen, an die man sich im hellen Licht der Nüchternheit erinnert.
    »Wie hält sich dein Dad?«, frage ich.
    »Ganz gut, er ist oben und ruht sich aus. Es war sehr schwer für ihn, aber er ist stärker, als er aussieht. Er wird darüber hinwegkommen.«
    »Da bin ich mir sicher.«
    »Ja.« Er wirft mir einen harten, prüfenden Blick zu und trommelt mit den Fingernägeln auf das Holz des Schreibtisches. »Wir müssen uns über Madigan unterhalten.« Seine Hand gleitet unter der Tischplatte außer Sicht und ich höre das trockene Kratzen einer Schublade. Instinktiv wird mir flau im Magen. Was für eine neue, hässliche Enthüllung erwartet mich? Aber letztendlich ist es nichts allzu Dramatisches, nur eine eckige Metallkiste, silbern und so klein wie ein Puppensarg. Das windige Schloss daran wird durch ein übergroßes, starkes Vorhängeschloss verstärkt.
    »Meine Schwester hat kein Testament hinterlassen, kein richtiges«, sagt Bailey. »Nur eine Notiz, sehr kurz und knapp – keine Entschuldigungen, keine Erklärungen, nur eine Liste von … Forderungen, letzten Wünschen, so was in der Art. Dad möchte, dass sie geehrt werden.«
    »Oh.«
    Er greift in sein Jackett, zieht einen dicken weißen Umschlag heraus und legt ihn vor mir auf den Tisch. »Da drin sind etwas unter 5000 Dollar, die Summe auf ihrem persönlichen Bankkonto. Es gehört dir.«
    »Fünftausend …« Ich starre ihn entgeistert an, die Hände in meinem Schoß verschränkt. »Du machst Witze, oder? Das kann ich nicht annehmen.«
    »Dann spende es für wohltätige Zwecke oder verbrenn es, mir ist es egal. Madigan wollte, dass du es bekommst, jetzt will Dad, dass du es bekommst – also nimm einfach das verdammte Geld, okay?«
    Seine Augen glühen und in seiner Stimme liegt mehr als nur Frustration, mehr als nur Verärgerung. Er gibt mir die Schuld. Dieser Gedanke schießt heiß und plötzlich durch meinen Kopf wie das Blut in meine Wangen. Er macht mich dafür verantwortlich. Der Umschlag liegt warm und schwer in meiner Hand und ich stopfe ihn so schnell wie möglich tief in meine Manteltasche.
    Blutgeld.
    Der Drang, die Hand an meinen Jeans abzuwischen, ist fast unwiderstehlich.
    »Das hier ist auch noch da.« Er schiebt mir über den Tisch hinweg die Metallkiste zu. »Wir konnten keinen Schlüssel finden und Dad hat darauf bestanden, dass es dir unversehrt überreicht wird, also weiß Gott allein, was sich darin befindet.« Ein bitteres Lächeln begleitet seine Worte. »Gott und meine Schwester.«
    Lass sie verschwinden , will ich ihm sagen. Wirf sie weg.
    Stattdessen hebe ich die Kiste hoch und drehe sie in meinen Händen. Es überrascht mich ein wenig, wie wenig sie wiegt. So leicht, fast als – für einen Moment drängt

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