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You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
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schon seit Monaten nicht mehr im Haus.«
    Madigan schnaubte. »Warum nur.«
    »Sie haben mich auch eingeladen, also musst du nicht alleine gehen. Komm schon, Madigan, es ist sein Geburtstag, da ist es das Mindeste, was du tun kannst, doch …«
    »Halt’s Maul!«, zischte sie und rammte das Messer so fest in das hölzerne Schneidebrett, dass es dort stehen blieb, selbst als sie die Hand wieder zurückgezogen hatte. »Ich gehe nicht, Lexi. Was daran versteht ihr alle nicht?«
    Aber einmal blieb ich hartnäckig. In den nächsten Tagen startete ich eine Reihe von Attacken mit sofortigem Rückzug, die darauf ausgelegt waren, ihre Entschlossenheit zu unterminieren, ohne dabei ihre Sturheit zu aktivieren, die, wie ich wusste, das Ende bedeutet hätte. Ich hatte ständig die prachtvolle Vision im Kopf, wie Madigan sich mit ihrem Vater versöhnt – Umarmungen und Küsse und Entschuldigungen auf beiden Seiten. Ich liebte Madigan und mehr als alles andere wollte ich sie wieder glücklich sehen, ruhiger, mehr im Frieden mit sich selbst. Bailey ging es ebenso, oder zumindest hatte er das behauptet, um mich davon zu überzeugen, dass die Heilung der Beziehung zwischen Vater und Tochter ein guter Anfang wäre, weil sie im Moment ihre Familie mehr als jemals zuvor brauchte.
    Sie liebt ihn, Alex. Es muss sie innerlich zerreißen, ihn gleichzeitig auch zu hassen.
    Also blieb ich sanft an ihr dran, bis sie schließlich nachgab, verzweifelt von der Couch aufsprang und sich so der Schultermassage entzog, die ich ihr gerade angedeihen ließ.
    »Man könnte denken, er wäre dein Vater!«
    Aber auf ihren Lippen lag ein leises Lächeln, das sich irgendwo zwischen Verärgerung und widerwilligem Amüsement bewegte, und am nächsten Abend standen wir gemeinsam auf den Stufen ihres ehemaligen Zuhauses und lauschten darauf, wie die Türglocke hinter der schweren Holztür verklang.
    »Hast du keinen Schlüssel?«, fragte ich.
    Madigan nickte. »Aber ich mache es lieber so.« Sie drückte ein kleines, in Blau verpacktes Päckchen eng an die Brust.
    Bailey öffnete mit einem Lächeln die Tür. »Seit wann musst du klingeln, Madigan?«
    Ein Schulterzucken und ein kurzer Kuss auf seine Wange, als sie an ihm vorbei in den Flur trat. »Schön, dich zu sehen, Bay. Ich nehme an, Vater ist auch irgendwo in der Gegend?«
    Mr. Sargood war im Wohnzimmer und saß in einem gemütlichen Sessel am Kamin. Die Lederpolsterung knirschte, als er sich auf die Beine stemmte. Er lächelte breit und streckte die Arme nach seiner Tochter aus.
    »Maddy-Püppchen, Liebes, ich bin so glücklich.«
    Das war ein Spitzname, den Madigan immer gehasst hatte, und sie zog eine Grimasse, als er sich vorbeugte, um ihre Stirn zu küssen. Er besaß immer noch die eindrucksvolle Körpergröße, die mir als Kind solche Angst eingejagt hatte, aber er schien dünner zu sein, fast hager. Die Linien in seinem Gesicht hatten sich vertieft und sein mitternachtsschwarzes Haar war von grauen Strähnen durchzogen. Ich realisierte, dass Mr. Sargood ein alter Mann war, viel älter als mein eigener Dad. Ich hatte Mitleid mit ihm, weil er alleine in diesem riesigen, leeren Haus lebte.
    »Happy Birthday«, sagte Madigan und übergab ihm das Geschenk.
    »Nicht nötig, nicht nötig.« Er legte es ungeöffnet auf den Kaminsims. »Es ist mehr als genug, dich hier zu haben. Du siehst so gut aus, wirklich sehr gut .«
    Ihr Lächeln erstarrte. »Du auch, du siehst … gut aus.«
    Er verwarf den Kommentar mit einer Geste und bestand darauf, dass sie sich drehte und noch mal drehte, während er kommentierte, wie schön sie war, wie sehr sie inzwischen ihrer Mutter ähnelte.
    »Sie hatte dieselbe Ausstrahlung wie du, als würde sie von innen leuchten.«
    »Vater, fang gar nicht erst an.«
    Aber er hatte recht. Mit ihrem neuen Kleid, das sich in burgunderfarbenem Samt luxuriös und weich an die Kurve ihrer Hüfte schmiegte, und mit den offenen Haaren, die ihr über den Rücken flossen, konnte man es einfach nicht anders ausdrücken: Madigan strahlte. Als wir uns alle vier hinsetzten und uns unterhielten, Höflichkeiten austauschten und uns artig über die neuesten Entwicklungen informierten, glitten meine Augen immer wieder zu ihr und sogen die Rundung ihrer Unterschenkel, die schnellen Bewegungen ihrer Hände, wenn sie sprach, und das Heben und Senken ihrer Augenlider in sich auf.
    Später, als wir ins Esszimmer gingen, hielt ich ihren Ellbogen fest und drückte meinen Mund an ihr Ohr. »Du bist wirklich

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