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You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
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milchige Zeug, das du immer trinkst« –, eile ins Schlafzimmer und stopfe den Umschlag, den Bailey mir gegeben hat, ganz hinten in meine Unterwäscheschublade. Soweit es mich angeht, kann das Geld für immer dort bleiben. Im Moment will ich nicht mal daran denken.
    Wieder in der Küche finde ich Kate, die Metallkiste in den Händen, eine Tasse der letzten Stunde dampfend neben sich. »Du, ich glaube, ich habe den Schlüssel dazu.«
    »Was? Woher zur Hölle weißt du überhaupt davon?«
    Sie erklärt, dass Madigan ihr den Schlüssel erst vor ein paar Wochen gegeben hat. Sie ist mitten in einem Gewitter vor Kates Tür aufgetaucht, um ihr den Schlüssel in die Hand zu drücken, die Finger des Mädchens um das scharfe Metall zu schließen und fest zuzudrücken. Stell sicher, dass Lexi ihn bekommt , ihre Anweisung hervorgepresst zwischen klappernden Zähnen, du wirst wissen, wann die Zeit gekommen ist . Keine Erklärungen, nur Katie, du bist die Einzige, auf die ich mich verlassen kann , und dann rannte sie schon zurück zum Auto, den Mantel über dem Kopf, um den Regen abzuhalten.
    Das war das letzte Mal, dass Kate sie gesehen hat, vielleicht das letzte Mal, dass irgendwer außerhalb ihrer Familie sie gesehen hat. Eine letzte, verzweifelte Mission, die sie aus ihrem Versteck herauszwang – aber wofür? Ein Kurier hätte den Schlüssel ausliefern können, und das ohne die Schuldgefühle, die Kate so offensichtlich zu verstecken sucht. Oder vielleicht ging es ebendarum.
    Das Mädchen gräbt in ihrer Tasche herum, um den Schlüssel zu finden, und runzelt die Stirn, als sie ihn über den Tisch schiebt. »Ich schwöre, Alex, ich wusste nichts. Ich dachte, vielleicht solle ich ihn dir geben, wenn …« Sie schüttelt den Kopf, und ich frage nicht nach. Der Schlüssel ist klein und silbern, mit einem roten Band daran, an dem eine weiße Karte hängt. Die Handschrift darauf ist mir nur zu vertraut.
    Für meinen Lexi, meine tiefste Liebe.
    Ein zwei Wochen abgestandenes Gefühl. Wieder denke ich darüber nach, die Kiste einfach direkt in den Müll zu werfen, mit Schlüssel und allem, aber Kate starrt mich mit diesen fahl-traurigen Augen an und so … und so.
    Ich öffne die Whiskyflasche, gieße mir einen Schuss ein und kippe ihn mir hinter die Binde. »Ich nehme an, wir sollten es tun.«
    Kate nickt. »Soll ich gehen?«
    »Nein, Katie, du kannst bleiben.« Bitte, Katie, bleib.
    Ein leises Klicken erklingt, als der Schlüssel sich im Schloss dreht. Langsam und vorsichtig hebe ich den Deckel, als könnte etwas mich anspringen, aber natürlich geschieht nichts in der Art. Ich finde nur ein gefaltetes Stück Papier, hellblau wie Taubeneier. Aber als ich es hochhebe, rutscht unerwartet ein Gewicht heraus und fällt mit einem blechernen Scheppern zu Boden.
    Ein Schlüssel, ein weiterer verdammter Schlüssel, den Kate schnell aufhebt und mit einem Ausdruck von vagem Erkennen im Blick zwischen uns in die Höhe hält. Er ist größer als derjenige, der ihn freigelegt hat, und auf seine angelaufene, silberne Oberfläche sind Nummern gestanzt. Zwei. Acht. Fünf. Sieben. Die Kombination sagt mir nichts.
    »Mein Spindschlüssel sieht ähnlich aus«, bietet Kate an. »In der Schule.«
    Widerwillig entfalte ich das Papier. Es ist ein Brief, und dieselbe schwungvolle Handschrift füllt die Seite – Lieber Lexi, ein paar Worte, um all das zu erklären. Ich falte ihn wieder und stopfe ihn tief in meine Hosentasche, um ihn später zu lesen, nachdem Kate gegangen ist. Ein Brief von Madigan, der letzte aller Briefe, mein privates Gift, das ich mit niemandem teilen will. Besonders nicht mit dem Mädchen, das jetzt neben mir steht und wieder die Stirn runzelt, als ich mehr Whisky in mein Glas kippe.
    »Glaubst du nicht, dass du schon genug getrunken hast?« Eine unverfrorene Diplomatin, die kaum zusammenzuckt, als ich für einen Moment meine Zähne aufblitzen lasse.
    »Ich glaube, es ist niemals genug.«
    »Du klingst wie mein Vater.«
    »Dein Vater?« Ich trinke mit einem großen Schluck die Hälfte des Whiskys.
    »Er ist ein professionelles Arschloch«, sagt sie. »Und das, wenn er nicht betrunken ist.«
    Aber ich grinse immer noch und wünsche mir, das Mädchen würde sich zur Abwechslung mal etwas entspannen. »Also das bin ich? Ein professionelles Arschloch?«
    »Nein, du spielst noch in der Amateurklasse«, sagt sie. »Für den Moment.«
    Und in ihrer Stimme liegt genug Schmerz, dass mein Grinsen sich auflöst und ich alle Versuche aufgebe,

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