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You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
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kanntest sie am besten«, erklärt Mr. Sargood. »Du kanntest die Leute, mit denen sie sich getroffen hat, die Leute, die ihr nahestanden, diejenigen, denen sie sich vielleicht anvertraut hat. Wir brauchen das, Alex, wir alle, wir müssen wissen, warum. Sicherlich kannst du das verstehen?«
    Nur zu gut.
    vorsichtig, Lexi, lass dich jetzt nicht einfangen
    Ich kann die Falle vor mir sehen, als Köder versehen mit gemeinschaftlichem Kummer und Schuldgefühlen. Sie werden mich niemals gehen lassen, diese Leute, genauso wie sie sie niemals gehen lassen können, und es tut mir leid, so sehr leid, aber ich kann das nicht mehr tun.
    »Ich kann Ihnen nicht helfen«, erkläre ich ihnen. »Ich kenne so gut wie keinen ihrer Freunde.«
    »Du kennst mehr von ihnen als wir«, sagt Bailey.
    geh, Lexi, geh einfach
    Mr. Sargood macht einen Schritt nach vorne. »Kannst du es rausfinden?«
    Lexi, geh!
    Erwarten sie jetzt von mir, dass ich den Detektiv spiele? Mit einem Hut auf dem Kopf losstiefle, um mit – was? – zurückzukehren? Einer schön verpackten Erklärung oder vielleicht einem Schuldigen, dessen Kopf man auf das Schafott drücken kann?
    Meine Nackenhaare stellen sich auf.
    Madigan hat zu viele Geister zurückgelassen, und ich bin kein Exorzist.
    Meine Finger schließen sich wieder um das Einhorn aus Glas. Fest, fester, sodass Hufe und Horn sich in mein Fleisch bohren, aber ich kann nicht aufhören zu drücken, denn nicht ich tue das. Es bin nicht ich , es ist nicht meine Hand. Ruhig wie ein Beobachter stehe ich darüber daneben dahinter – irgendwo anders – und beobachte, wie die Hand eines anderen sich zur Faust ballt, höre, wie Glas klirrt und bricht. Und fühle, auf entfernte, gedämpfte Weise, die Scherben im Fleisch und warmes Blut.
    »Jesus, Alex!«
    Bailey packt meine Hand und öffnet langsam die Finger.
    Jetzt wieder meine Hand. Meine Finger. Und, o Scheiße, Scheiße, Scheiße, mein Schmerz.
    ja, Geliebter, alles dein
    »Scheiße!« Heiße Nägel in meinem Fleisch, rote Flüssigkeit fließt auf den Boden.
    Dann zieht er mich ins benachbarte Bad, auf dessen glänzend weißen Fliesen das Blut – mein Blut – entsetzlich rot wirkt. Mr. Sargood schwebt mit grauem Gesicht im Hintergrund, während Bailey meine Hand unter den Hahn hält, Wasser darüber fließen lässt, das so kalt ist, dass es brennt, brennt, brennt und jemand keucht und saugt die Luft in seine Lungen, als wäre es sein letzter Atemzug …
    »Sei still jetzt, das muss gesäubert werden.«
    … und in meinem Geist hallt Lachen wider, weich und ein wenig mädchenhaft und so über alle Maßen amüsiert.

Kapitel 7

    Kate sitzt auf meiner Türschwelle, jetzt wieder psychedelisch gekleidet und mit einem Buch auf den Knien. Irgendein Wälzer, über dessen Umschlag Drachen tanzen, ihre Schuppen so grell wie das rosaorangefarbene Hemd, das Kate lose um die Schultern fällt. Mit ausdruckslosem Gesicht steht sie auf, um mich zu begrüßen.
    Ich will nicht damit konfrontiert werden, was auch immer es ist; will mich mit nichts beschäftigen außer der Flasche Johnnie Walker, die ich unter dem Arm trage. In meinem Magen schwappen bereits ein paar Bier, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der Eckkneipe, aber jetzt bin ich bereit, mich mit etwas Handfesterem niederzulassen. Allein.
    Ich nicke Kate zu, als ich die Stufen hochsteige. »Ich dachte, du wärst inzwischen auf dem Friedhof.«
    Sie rümpft die Nase und zuckt mit den Achseln. Eine dumme Idee, sagt sie, kindische Spiele, und sie will daran keinen Anteil haben. David hat sogar darüber geredet, ein Hexenbrett mitzunehmen, ob ich mir das vorstellen könnte?
    Das fällt mir nicht schwer, antworte ich.
    Die Eingangstür zu öffnen ist ein Kampf, weil meine im halbbetrunkenen Zustand bereits ungeschickte Hand noch zusätzlich von dem Baumwollverband behindert wird, den Bailey darumgewickelt hat. Ich hatte es strikt abgelehnt, mich ins Krankenhaus bringen zu lassen, hatte sogar abgelehnt, den Hausarzt der Familie zu rufen. Sieht schlimmer aus, als es ist , log ich durch zusammengebissene Zähne, also musste antibiotische Salbe und Pflaster für die schlimmsten Schnitte ausreichen, und das Ganze wurde fest eingewickelt wie ein selbstgemachter Kokon.
    »Hier.« Kate nimmt mir den Schlüssel ab und schließt mühelos die Tür auf. »Was ist mit dir passiert?«
    »Nichts. Ein Unfall.«
    Ich lasse sie mit Mr. Walker und der Madigan-Geheimnis-Kiste in der Küche zurück – »Mach dir einen Tee, ja? Dieses

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