Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
Vom Netzwerk:
weißes Aufblitzen innen an ihrem Handgelenk, und ich schaue auf die Uhr, die über der Tür hängt. Ist meine Stunde wirklich so schnell vergangen? Kaye klappt bereits ihr Notizbuch zu und schlägt vor, dass wir einen weiteren Termin für nächste Woche ausmachen, wenn das okay ist.
    Ich nicke und stemme mich auf die Füße.
    »Wenn du das Gefühl hast, dass häufigere Termine besser wären, können wir das auch arrangieren.«
    Ich erkläre ihr, dass einmal pro Woche in Ordnung ist.
    »Sprich beim Rausgehen mit Jennifer und sie wird dir einen festen Termin zuweisen.« Kayes Haut ist warm und trocken, als sie meine Hand ergreift, und die Stärke ihres Händedrucks ist unerwartet. »Wir können dich da durchbringen, Alex. Das verspreche ich.«
    Ich bin immer noch nicht überzeugt, nicht ganz, aber als ich die zwei Blocks zu meinem Auto gehe, fühle ich mich tatsächlich etwas besser. Besser, weil ich mich über meine Ängste ausheulen durfte und jemand mir gesagt hat, dass es okay ist, dass alles geregelt werden kann – geregelt werden wird. Irgendwann. Fast empfinde ich eine gewisse Vorfreude auf nächste Woche.
    Der Nachmittag ist grau und feucht, und der Schlüssel hakt im Fahrerschloss, wie es bei diesem Wetter immer der Fall ist. Es ist wirklich Zeit, mich darum zu kümmern, ich hätte wirklich …
    wir kommen nicht hierher zurück
    Nein, nicht jetzt, nicht hier. Ich reiße am Türgriff, bis die Tür sich mit einem Quietschen öffnet, dann gleite ich ins Auto. Mir ist ein wenig schwindlig und sehr, sehr kalt. Ich umklammere das Lenkrad, als könnte es mir Halt geben, bis meine Finger weiß werden.
    hast du mich gehört?
    Diese Stimme ist nicht real. Sie ist es nicht, es ist nicht Madigan, es ist nur irgendein neurologischer Kurzschluss und ich muss …
    … atmen. In meinem Mund steckt etwas Unförmiges, ganz hinten, fast schon in der Kehle, und ich würge und huste, während meine Finger das zu fassen versuchen, was mir die Luft abschneidet.
    Ein Ball aus zerknülltem Papier, klebrig vor Spucke, glänzend und bunt. Das Design ist mir vertraut, als ich den Zettel auf meinem Schoß glatt streiche: eine Seite aus dem Straßenatlas, der jetzt aufgeschlagen neben mir auf dem Sitz liegt.
    Mir bricht der Schweiß aus. Noch ein Blackout? Wie lang war es diesmal? Dreißig Sekunden, fünf Minuten, eine Stunde? Auf jeden Fall lang genug, um den Atlas unter dem Sitz hervorzuziehen, eine Seite herauszureißen und …
    Gott, o Gott. Nicht nur irgendeine Seite, sondern die Karte von Toorak. Und direkt in der Mitte, genau an dem Ort, an dem das Sargood-Anwesen stehen würde, ist ein Stück herausgerissen, in der Größe eines Fingernagels, wie ein Einschussloch. Wie eine leere Augenhöhle, die zu mir aufstarrt.
    ∞
    Ruth dreht die Seite aus dem Atlas ein paarmal um, als suche sie nach einem Geheimcode. »Das bedeutet gar nichts, oder zumindest sagt es uns nichts Neues.«
    Ich setze mich neben sie auf die Couch. »Es steckte in meiner Kehle, Ruth. Ich hätte ersticken können.«
    »Sicher, es ist ernst, das habe ich ja gesagt. Aber du hattest wieder einen Blackout, richtig? Es ist nicht so, als wäre … ich meine, es war niemand bei dir im Auto.«
    »Es war ihre Stimme, das habe ich dir doch gesagt.«
    »Ja, ich weiß.« Sie seufzt. »Warum hast du mir davon vorher nichts erzählt?«
    Sie klingt verletzt, aber ich bin schließlich nicht der Einzige, der hier Geheimnisse hat. »Wahrscheinlich aus demselben Grund, aus dem du nicht erwähnt hast, dass du auch zu Kaye Allen gehst.«
    Ruth ignoriert mich und starrt weiter auf die Seite in ihren Händen. »Ich nehme an, du brauchst jetzt einen neuen Straßenatlas.«
    »Warum gehst du zu ihr, Ruth? Gehst du zu ihr?« Ich knuffe sie sanft in den Arm, um die Spannung herauszunehmen. »Ich hätte niemals geglaubt, dass ausgerechnet du einen Seelenklempner brauchst.«
    »Es ist persönlich, Alex.« In ihrer Stimme liegt ein warnender Ton: Bedräng mich nicht, so nahe sind wir uns noch nicht. »Ich gehe schon seit ein paar Jahren zu Kaye und für mich war es gut. Um einiges aufzuarbeiten. Ich dachte, sie könnte dir vielleicht auch helfen.« Sie gibt mir die Seite zurück und verschränkt die Arme. »Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht zu dem Schluss gekommen ist, dass du vom rachsüchtigen Geist deiner Exfreundin heimgesucht wirst.«
    »Sie hat es als metaphorischen Geist bezeichnet.«
    Ruth schnaubt. »Versuch es, Alex. Kaye ist wirklich gut bei solchen Sachen.«
    »Was?

Weitere Kostenlose Bücher