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You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
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dass ich anfange, alles zu werfen, was ich in die Finger bekomme. Ich zerstöre den Raum – und warum auch nicht? Es ist schließlich mein Zimmer. War es immer.
    Aber dann öffnen sich die ersten Risse.
    Zuerst bricht die Tür genau in der Mitte durch, gefolgt von den Wänden, der Decke, selbst dem Boden – die hölzernen Bodendielen splittern, als die Leere von unten dagegen drückt. Das langsame Einsickern des absoluten Nichts ist unmöglich zu ertragen, und ich wende mich auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit dem Fenster zu, aber auch dort sind schon Risse.
    Draußen bricht der Himmel selbst auseinander.
    »Madigan, hör auf damit!«
    Ich schließe die Augen, drücke mir die Hände über die Ohren und verzehre mich danach, aufzuwachen. Wach einfach auf, um Himmels willen, es ist nur ein Albtraum. Bitte, lass das nur einen Albtraum sein.
    Und dann zieht etwas an mir, ein sanftes, beständiges Ziehen, und jemand ruft meinen Namen, erst weit entfernt, aber dann immer lauter und befehlender. Nicht Madigan, sondern eine völlig andere Stimme, fremd und unbekannt. Vielleicht ist es die Stimme des Nichts, das droht, mich in Stücke zu reißen, mich aufzulösen. Ich öffne den Mund, um zu schreien, um meine Existenz bis zum letzten Moment zu verkünden –
    – und etwas Nasses, Eiskaltes trifft mich, ein so plötzlicher Schock, dass ich die Augen öffne.
    Ein fremdes Mädchen steht über mir. Aus der Kanne in ihren Händen tropft immer noch Wasser und hinter ihr steht mit weit aufgerissenem Mund Ruth, o Ruth, danke Gott, Gott sei Dank.
    »Ruhig jetzt.« Das Mädchen zieht an meinen Armen. Sie ist erstaunlich stark und zieht mich zitternd aus dem Bett. Meine Zähne klappern unkontrolliert und ich habe Gänsehaut am gesamten Körper. Mir ist so kalt, dass es fast schon wieder brennt.
    »Ruth, lass ein heißes Bad ein, ja?« Sie legt sich meinen Arm über die Schulter und zerrt mich Richtung Schlafzimmertür. »Komm schon, Cowboy, das Letzte, das wir wollen, ist, dass du uns eine Lungenentzündung bekommst.«
    Wer ist sie, versuche ich zu fragen, was macht sie hier?
    »Es ist egal, lass uns erst mal versuchen, dich wieder aufzutauen.«
    Ich kann meine Beine nicht spüren und stolpere. Fast hätte ich das Mädchen mit mir zu Boden gerissen, als ich auf den Teppich falle. Vielleicht, wenn ich einfach eine Sekunde hier liegen bleiben kann, nur eine Sekunde …
    »Hey, Alex?« Fingerschnippen vor meinem Gesicht, der Schlag einer warmen Hand auf meiner Wange. »Bleib bei mir, hörst du? Geh nicht zu ihr zurück.«
    Zu spät: Das Nichts hat mich wiedergefunden und reißt sein riesiges, farbloses Maul auf. Ich stöhne, zu verängstigt, zu erschöpft, um noch länger zu kämpfen, und kneife die Augen zu, als es sich langsam über mich schiebt, um mich in einem Stück zu verschlingen.

Teil III: Firmung

Kapitel 15

    Flüssige Wärme umgibt mich, sanfte Hände streicheln meine Stirn und meine Wangen. Ich will diesen Ort nie verlassen, diesen Traum, was auch immer es ist. Ich will mich nur in der Wärme zusammenrollen und hier für immer schlafen.
    »O nein, das tust du nicht.« Die Hände, die mich zurückziehen, sind stark. »Komm schon: Guten Morgen, liebe Sorgen …«
    Das dumme Lied fällt so aus dem Rahmen, dass ich meine Augen aufzwinge. Ein rundes Mädchengesicht lächelt auf mich herunter. Ich kenne sie nicht, aber trotzdem ist sie mir irgendwie vertraut. Sie schiebt sich mit dem Handrücken blonde Haare aus dem Gesicht, und das Licht ist so seltsam. Es umspült ihren Kopf sanft und golden wie ein Heiligenschein, also weiß ich, dass ich noch träumen muss.
    »Alex, geht es dir gut?« Ruth ist neben mir und drückt mit einer Hand meine Schulter. »Weißt du, wo du bist?«
    Ich schlucke und sehe mich um, nur um festzustellen, dass ich in der Badewanne liege, mit nichts an außer meinem nassen, klebrigen T -Shirt. Wasser schwappt über den Rand, als ich mich nach oben kämpfe und den unteren Saum über meinen lächerlichen, verschrumpelten Penis ziehe. Überall im Raum stehen Kerzen, die mit hohen, dünnen Flammen brennen. Das ist doch alles nur ein Traum, richtig? Nur einer dieser nervösen, schrecklichen Albträume, in denen man nackt in die Arbeit geht.
    Oder?
    »Hey, ganz ruhig, Cowboy!« Das unbekannte Mädchen wuschelt mir durch die Haare. »Nichts, was wir noch nicht gesehen hätten. Na ja, nicht unbedingt deinen, natürlich. Außer Ruth vielleicht, für sie kann ich nicht sprechen, also …«
    »Erin!«,

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