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Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht

Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht

Titel: Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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prüfte die scharf geschliffenen Widerhaken des Wurfgeräts.
    »Wir klettern die Mauer hoch, steigen durch das Fenster und seilen uns auf der anderen Seite zur Außentreppe ab«, erläuterte sie, während sie das Werkzeug so kraftvoll kreisen ließ, dass die Muskeln an ihren Armen hervortraten. Sie passte den perfekten Moment ab und ließ los.
    Jacen und Jaina unterstützten den Flug des Hakens mit ihrer Macht und lenkten ihn so, dass er optimalen Halt auf dem moosbewachsenen Fenstersims fand. Die scharfen Zacken aus gehärtetem Stahl gruben sich in einen Spalt zwischen den Steinquadern und verkanteten sich.
    Tenel Ka ergriff das Seil mit beiden Händen und begann, daran hochzuklettern. Mit den Spitzen ihrer Schuhe tastete sie immer wieder die relativ glatte Oberfläche der Wand nach kleinsten Unebenheiten ab, die ihr etwas Halt gaben. Auf diese Weise kam sie gut voran.
    Noch während Tenel Ka die Wand wie eine Eidechse einen sonnigen Felsen erklomm, nahm Jacen das lose Ende des Stricks und versuchte, es ihr gleichzutun. Bereits nach wenigen Metern schmerzten ihm die Arme. Wo es nötig wurde, weil seine Füße den Halt verloren, wandte er die Macht an. Aber lieber wäre es ihm gewesen, er hätte es aus eigenem Geschick heraus geschafft, zumal Tenel Ka ihn beobachtete.
    Schließlich hatte er das Dach des Großen Tempels erreicht und schob seinen drahtigen Körper auf den breiten Sims der von ihren Erbauern hinterlassenen Mauern.
    Jacen beugte sich nach hinten, bekam den Arm seiner Schwester zu fassen und zog sie zu sich hoch. Die schwüle Dschungelluft lag schwer über der Pyramidenspitze. Die stickige Hitze stand im krassen Gegensatz zu der beständig muffigen Kühle, die im Innern des Tempels herrschte.
    Noch ehe sie richtig verschnaufen konnten, hatte Tenel Ka bereits das Faserseil hochgezogen und bahnte sich einen Weg entlang des schmalen Vorsprungs. Stein bröckelte unter ihren Sohlen, aber sie schien sich nicht die geringsten Sorgen darüber zu machen, dass sie abstürzen könnte.
    »Schnell auf die andere Seite«, sagte sie, ohne ein erkennbares Anzeichen von Erschöpfung, »dort ist der Abstieg leichter!«
    Tenel Ka verschwand leichten Schrittes um die Ecke. Dort blieb sie stehen und blickte zur Piste hinab, auf der sich Ankunft und Abflug sämtlicher Schiffe abspielten.
    Sie verhielt sich mucksmäuschenstill, wie eine Kriegerin, die einem Respekt einflößenden Gegner gegenübersteht.
    Endlich hatten Jacen und Jaina sie eingeholt. Mit Staunen und Entsetzen schauten sie auf das, was unten vor dem Tempel sichtbar wurde.
    Ein ziemlich überaltertes Fährschiff, die Lightning Rod, war auf der Dschungellichtung niedergegangen, und ihr üblicher Versorger und Nachrichtenübermittler – das langhaarige Unikum Peckhum – stand wie versteinert neben der offenen Frachtraumschleuse.
    Der alte Peckhum sah aus wie jemand, der sich heiser gebrüllt hatte und nun zu keinem weiteren, noch so leisen Laut mehr fähig war. Sein Blick haftete an einem widernatürlich erscheinenden Koloss, der ihn aus dem Dschungel heraus anstarrte und dabei bedrohlich fauchende und knurrende Laute von sich gab. Zweifellos würde das Monstrum bei der ersten falschen Bewegung des Fährmanns zum Angriff übergehen.
    »Was ist das für eine Bestie?«, fragte Jaina ihren Bruder, als wäre es selbstverständlich, dass er eine Antwort darauf wusste.
    Jacen schielte auf das Ungetüm mit dem eckigen Körper, der die Größe eines Shuttles hatte, und in dessen zottigem, verfilztem Haar sich primitive Moose und Flechten verfangen hatten. Der Koloss stand auf sechs Beinen, die an uralte Baumstämme erinnerten, und sein massiger dreieckiger Schädel, aus dem mehrere dicke, gekrümmte Fühler ragten, die in jeweils einem runden, starr blickenden Auge endeten, thronte wie ein Sternzerstörer auf dem Rumpf. Aus dem Maul schoben sich grauenvolle, gebogene Reißzähne, die vermutlich selbst einen Sandkriecher zu durchbohren vermochten.
    »So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen«, stöhnte Jacen.
    Tenel Ka spähte mit finsterer Miene zu dem Monster hinunter. »Gemeinsam können wir es stoppen«, stieß sie hervor.
    »Folgt mir!« Sie hastete die großen steinernen Stufen an der Außenseite des hochragenden Tempels hinab.
    Das Gebrüll des Monsters klang herausfordernd, so grauenhaft laut, dass es den Anschein hatte, als würden selbst die uralten Mauern erzittern. Während die drei jungen Jedi-Ritter abwärts eilten, achteten sie darauf,

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