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Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht

Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht

Titel: Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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hatte einen tiefen Makel, umgeben von wunderschönem äußeren Schein. Aber anstatt ihn auf der Stelle zurückzuweisen, entschied ich mich dafür, ihn hier zu behalten, um ihm andere Wege zu zeigen als die, die er bisher beschritten hatte. Ich wollte ihn heilen. Ich war der Ansicht, dass, wenn es sogar etwas Gutes im Herzen meines Vaters Darth Vader hatte geben können, auch Gutes in jemandem stecken müsste, der noch so ungeschliffen und jung wie Brakiss war.«
    Lukes Blick wanderte kurz zur Decke, ehe er ihn wieder auf seine Zuhörer richtete.
    »Er blieb für viele Monate hier, und ich gab mir alle Mühe, ihn persönlich zu unterrichten, ihn zu leiten, ihn auf jede nur erdenkliche Weise auf die helle Seite der Macht zu führen. Er schien sich auch tatsächlich zu ändern, irgendwie sanfter zu werden. Aber in Wahrheit war Brakiss nur noch gerissener, als ich es jemals vermutet hätte. Während einer Lektion gab ich ihm eine fingierte Aufgabe, die ihm unverfänglich erscheinen musste; ein Test, bei dem er sich selbst erkennen sollte. Brakiss musste in sich gehen – sein Innerstes betrachten, wie kein anderer es vermochte. Ich hatte gehofft, dass dieser Versuch ihn heilen würde, doch Brakiss verlor diese Schlacht. Vielleicht war er einfach nicht darauf vorbereitet, sich mit dem auseinander zu setzen, was er in seinem Inneren fand. Er zerbrach daran und floh vom Dschungelmond. Ich glaube, dass er direkt ins Imperium zurückkehrte – und alles mitnahm, was ich ihm an Jedi-Kunst beigebracht hatte.«
    Viele der Studenten im Vorlesungssaal schnappten hörbar nach Luft. Jaina sah ihren Zwillingsbruder erschrocken an. Von diesen Geschehnissen hatte sie noch nie zuvor gehört.
    Raynar hob erneut die Hand, doch diesmal sah Luke ihn so voller Macht an, dass der eingebildete Student den Arm eingeschüchtert wieder herunternahm.
    »Ich weiß, was ihr denkt«, fuhr Luke fort. »Dass ich bei dem Versuch, Brakiss zurück auf die helle Seite zu ziehen, versagt habe. Aber – wie ich vorhin gesagt habe – ich musste herausfinden, ob ich damit Erfolg haben könnte. Ja, ich habe Brakiss mein Mitgefühl gezeigt. Ich habe ihn die Geheimnisse der hellen Seite gelehrt, unabhängig davon, was er bereits vorher erlernt hatte. Und ich habe ihn sich selbst betrachten lassen, um zu erkennen, wie gebrochen er war. Als ich all dies erreicht hatte, lag es nicht länger an mir. Die letzte Entscheidung lag bei Brakiss selbst. Und sie steht immer noch aus…«
    Luke hob den Kopf und ließ seinen Blick über die versammelten Jedi schweifen. Jaina fühlte einen elektrisierenden Schauer, als wäre sie von einer unsichtbaren Hand berührt worden.
    »Um ein Jedi zu werden«, sagte Luke, »muss man vielen Entscheidungen ins Gesicht sehen. Manche mögen einfach, wenn auch lästig sein, andere sind wirkliche Feuerproben. Hier an meiner Jedi-Akademie kann ich euch die Grundlagen vermitteln, solche Entscheidungen richtig zu treffen. Erfolg oder Misserfolg hängen jedoch von euch selbst ab.«
    Ehe Luke fortfahren konnte, ertönte ein schriller Alarm. Offenbar gab es irgendwo ein ernstes Problem.
    R2-D2, der kleine Droide an Lukes Seite, sauste in den Saal und stieß eine Reihe lauter, unverständlicher Pfiffe und zwitschernder Töne aus. Luke schien sie zu verstehen und sprang von der Bühne herab.
    »Ärger auf der Landepiste!«, rief er und preschte los in Richtung Turbolift. Vom Tuch seines Gewandes umflattert, wandte er sich im Laufen noch einmal an seine Studenten:
    »Denkt darüber nach, was ich euch gesagt habe, und übt eure Fähigkeiten in der Praxis!«
    Die Studenten blieben verwirrt zurück und wussten nicht, was sie tun sollten.
    Jacen, Jaina und Tenel Ka blickten einander an und fanden bestätigt, dass sie alle drei dasselbe dachten: Lasst uns nachsehen, was passiert ist!
     

3
    Jacen sah, dass sich auch andere Jedi-Studenten zu den Wendeltreppen des Innenbereichs aufmachten oder sich in die Turbolifte drängelten. Offenbar hatten sie dieselbe Idee gehabt. Tenel Ka sprang auf, ergriff Jacens Arm und zog ihn von der steinernen Sitzbank. »Wenn wir es auf meine Weise versuchen, sind wir schneller! Jaina, komm mit!«
    Tenel Ka eilte zurück zur Wand, über der die Fensteröffnungen des Daches lagen. Dabei bahnte sie sich den Weg zwischen zwei echsenhaften Mitschülern hindurch, die sich sichtlich aufgeregt in verschrecktem Tonfall miteinander unterhielten. Tenel Ka hatte bereits das strapazierfähige Faserseil von ihrem Gürtel gelöst und

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