Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht
orangefarbenen Scheibe des Planeten Yavin über ihren Köpfen.
»Er hat uns gebeten, ihm bei den notwendigen Vorbereitungen zu helfen.«
»Oh, verdammt«, Jacen schnippte mit den Fingern, »das wäre meine zweite Vermutung gewesen.«
Abermals drang aus dem Millennium Falken lautes Wookiee-Gebrüll. Chewbacca drehte sich um und trottete auf die Rampe zurück.
»Was war das?«, wollte Jaina wissen.
»Oh, ich vergaß ganz zu erwähnen«, entschuldigte sich Han. »Als Luke erfuhr, dass wir ohnehin hierher kämen, bat er uns, einen Zwischenstopp auf Chewies Heimatplaneten Kashyyyk einzulegen, um einen weiteren Jedi-Kandidaten aufzunehmen. Ihr bekommt einen neuen Mitschüler!«
Noch während Han sprach, stiefelte Chewbacca bereits wieder die Rampe herunter, gefolgt von einem kleineren Wookiee, der Jacen oder Jaina allerdings immer noch um einiges überragte. Im Fell dieses jungen Wookiees zeichneten sich dichte hellrote Wirbel ab; knapp oberhalb seines linken Auges begann ein auffälliger, sich kräuselnder schwarzer Streifen, der sich über den Kopf bis etwa zur Mitte des Rückens fortsetzte und ungefähr die Breite von Jainas Hand hatte. Ansonsten trug der Neuankömmling nur einen gewebten Gürtel aus glänzenden Fasern, deren Beschaffenheit Jaina nicht genau bestimmen konnte.
»Ich möchte, dass ihr Chewies Neffen Lowbacca kennenlernt. – Lowbacca, meine Kinder Jacen und Jaina…«
Lowbacca wackelte mit dem Kopf und knurrte eine Wookiee-Begrüßung. Selbst für seine Spezies war er auffallend schlaksig, mit dünnen, fellbedeckten Armen und Beinen. Der junge Wookiee war sichtlich nervös. Chewbacca bellte Han eine Frage zu und winkte mit dem Arm in Richtung Tempel.
»Sicher«, sagte Han, »geh ruhig voraus und führ ihn zu Luke. Die Kinder können sich auch später noch richtig kennen lernen.«
Während sich die beiden Wookiees aufmachten, um Luke zu finden, sagte Han: »Wartet kurz hier, ich habe noch etwas für euch.« Hastig eilte er in den Falken zurück. Als er nach einigen Sekunden wieder auftauchte, waren seine Arme voll beladen mit seltsamem Päckchen und Grünzeug.
»Fangen wir«, sagte er und überreichte ihnen einige Nachrichtendisks, »mit den Holobriefen an, die eure Mutter für euch aufgenommen hat. Da ist auch einer von eurem Bruder Anakin darunter. Er kann es kaum erwarten, selbst hierher zu dürfen.«
Erwartungsfroh betrachtete Jaina die funkelnden Nachrichtendisks. Sie war begierig darauf, sie abzuspielen, ließ sie aber zunächst in eine Tasche ihres Overalls gleiten.
»Und nun…« Han hielt einen großen Strauß aus grünem Farn hoch, der mit sternförmigen purpurroten und weißen Blüten besetzt war, und wedelte damit grinsend in der Luft.
»Oh, Dad, du hast daran gedacht…!« Jacen sprang entzückt vor. »Die Lieblingsspeise meiner Stumpf-Eidechsen!« Freudig nahm er den blättrigen Strauß entgegen. »Ich werde sie sofort füttern gehen. Bis später, Dad.« Mit diesen Worten machte er sich in Richtung des Großen Tempels davon.
Jaina stand nun allein bei ihrem Vater und blickte erwartungsvoll auf das verbliebene sperrige Paket, das er noch in den Armen hielt. Er setzte es auf dem unkrautüberwucherten Boden der Lichtung ab und trat zurück, sodass Jaina die Dekorationen entfernen konnte.
»Toll verpackt, Dad«, sagte sie lächelnd.
»Man tut, was man kann.« Han breitete seine Hände aus. Als sie die letzte Hülle entfernt hatte, schnappte Jaina hörbar nach Luft. Sie schaute zu ihrem Vater auf, der breit grinsend neben ihr stand und lässig mit den Achseln zuckte.
»Eine Hyperantriebseinheit!«, jauchzte sie.
»Aber nicht funktionsfähig, wenn du das meinst«, wiegelte er ab. »Und außerdem ziemlich veraltet. Ich habe sie aus einem imperialen Shuttle der Delta-Klasse geborgen, das auf Coruscant demontiert worden ist.«
Jaina dachte voller Liebe an die Zeiten, als sie ihrem Vater dabei helfen durfte, die Subsysteme des Falken zusammenzuflicken, um ihn wieder in Höchstform zu bringen – das Ergebnis konnte sich jedenfalls sehen lassen.
»Oh, Dad, du hättest mir kein schöneres Geschenk machen können!« Sie sprang an ihm hoch, schlang ihre Arme um seine dunkle Weste und umarmte ihn fest.
Ihr Vater ließ sich ihre Begeisterung gern gefallen, auch wenn er ein bisschen verlegen schien. Dann hob er eine Braue und fasste sie scharf ins Auge. »Vielleicht sollte ich dir sagen, dass es noch ein paar andere Teile an Bord gibt, die dich interessieren werden. Wenn du mir hilfst,
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