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Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht

Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht

Titel: Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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waren, nahm die Frau das Mädchen bei der Hand und sagte: ›Folge mir ins seichte Wasser, Kind, dort werde ich dir das Schwimmen beibringen.‹«
    Tionne legte wie gedankenverloren eine Pause ein. Ihre Augen funkelten wie Perlen.
    »Genauso verhält es sich auch mit der Macht«, sagte sie schließlich. »Wenn wir das, was wir lernen, nicht immer wieder praktisch anwenden oder nie darin geprüft werden, können wir niemals völlig sicher sein, dass uns die Macht in jeder Situation beisteht. Deshalb wird diese Schule der Jedi auch Praxeum genannt – ein Ort, an dem wir nicht nur lernen, sondern das Gelernte auch praktisch anwenden. Es ist wie mit dem Schwimmen: Je mehr wir üben, desto mehr Vertrauen gewinnen wir in unsere Fähigkeiten, die uns schließlich zu einer Art zweiter Natur werden! – In den nächsten paar Tagen möchte ich, dass sich Anfänger wie Fortgeschrittene in einer der elementarsten Grundfertigkeiten üben: Wir wollen lernen, wie man die Macht einsetzt, um etwas anzuheben! Versucht es zunächst mit etwas Kleinem, Leichtem – ein Blatt vielleicht.«
    Raynar unterbrach sie prahlerisch: »Wie könnt Ihr erwarten, dass wir unsere Fähigkeiten stärken, wenn wir uns mit solch einem Kinderkram abgeben sollen?«
    Jacen rollte mit den Augen, beschämt über Raynars Unhöflichkeit. Doch insgeheim musste er zugeben, dass er sich gerade dasselbe gesagt hatte.
    Tionne lächelte Raynar ohne ein Zeichen von Verärgerung zu. »Eine wirklich berechtigte Frage. Lass es mich dir an einem Beispiel erklären: Um deine Armmuskeln zu kräftigen, kannst du entweder mehrere Steine wenige Male oder einen Stein viele Male hochstemmen. Ähnlich verhält es sich mit euren Jedi-Fertigkeiten. Beschränkt eure Übungen für den Anfang nur auf das, worum ich euch gebeten habe. Ich behaupte nicht, dass es der einzige Weg ist, um eure Macht zu stärken, aber ganz gewiss ist es ein Weg. Ich garantiere euch, dass ihr am Ende weit mehr könnt als nur ein Blatt hochheben!«
    Damit entließ Tionne ihre Schüler. Später, als sie aus dem Vorlesungssaal gingen und die abgewetzten Steinstufen hinabstiegen, nahm Jaina ihre drei Freunde beiseite. In den Augen des Mädchens tanzten Funken. »Denkt ihr dasselbe wie ich?«, fragte sie nur.
    Obwohl Jacen keine genaue Vorstellung von dem hatte, was im Kopf seiner Schwester herumspukte, fiel es ihm nicht schwer, die Ursache ihrer ungewöhnlichen Erregung zu erraten. Auch er war begierig darauf, mehr über Lowies geheimnisvolle Entdeckung in Erfahrung zu bringen.
    Um Jainas Lippen zitterte ein Lächeln, als sie fragte:
    »Könnte es einen besseren Ort geben, um sich an Blättern zu versuchen, als den Dschungel?«
     

8
    »Und du weißt bestimmt, dass dieser Platz sicher ist?«, fragte Jacen, während er sich in den Stauraum hinter dem Passagiersitz des T-23 quetschte.
    »Natürlich ist er das«, fuhr ihn seine Schwester an, als sie vorne hineinkletterte. »Sonst bist du doch ganz versessen darauf, in enge Höhlen zu kriechen.«
    »Nur, wenn es darum geht, Käfer zu fangen«, brummte er. »Hier hinten gibt es nicht einmal eine Polsterung!«
    Der Stauraum wäre um einiges zu klein gewesen, um Tenel Ka aufzunehmen. Sie war größer und viel kräftiger gebaut als die Zwillinge. Jacen stand vor der Wahl, sich entweder hinten hineinzuquetschen oder zurückzubleiben. Es war verabredet, dass seine Schwester auf dem Rückflug mit ihm tauschen würde. Deshalb nahm er die Tortur schließlich auf sich, und bald darauf starteten die Antriebsmotoren mit Getöse.
    Lowie bellte seine Kommandos über die dröhnenden Repulsortriebwerke hinweg, und MTD übersetzte in gewohnt manierierter Weise: »Master Lowbacca ersucht Sie, sicherzustellen, dass Ihre Gurte gestrafft sind. Er ist an Ihrer größtmöglichen Sicherheit interessiert, und jeden Moment heben wir ab.« Lowbacca gab ein neuerliches Gebrüll von sich, worauf der Droide sich eingeschüchtert korrigierte: »Da Master Lowbacca auf einer profaneren Wortwahl besteht, zitiere ich: ›Alle Mann festhalten! Es geht los!‹«
    »Kann mir vielleicht irgendjemand erklären, wie, um alles in der Welt, ich mich anschnallen soll, wenn es nirgends eine entsprechende Vorrichtung gibt?«, protestierte Jacen, während er zusah, wie Jaina und Tenel Ka vorne ihre Sicherheitsgurte stramm zogen.
    Der T-23 hob mit einem leichten Ruck vom Boden ab. Als sie an Höhe und Geschwindigkeit zulegten, ließ der brausende Fahrtwind die Fensterscheiben erbeben. Trotz dieser

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