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Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht

Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht

Titel: Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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wie der eigenwillige und außergewöhnliche Jedi-Meister von Exar Kun, einem seiner Studenten, der sich der dunklen Seite zugewandt hatte, vernichtet worden war. Master Vodo hatte die anderen Jedi-Meister angefleht, keine Schlacht gegen Exar Kun zu führen, und versucht, ihn auf seine Weise zu bekehren – doch alle seine frommen Hoffnungen hatten in einer Tragödie geendet.
    Als Tionnes Gesang verstummte, herrschte völlige Stille. Jacen fühlte sich von einer Fülle neuer Einsichten durchströmt, und er begriff, dass diese Jedi mehr als nur eine wunderbare, zuhörenswerte Stimme besaß.
    Tionne erhob sich von ihrem Stuhl. Ein bedauerndes Aufseufzen ging durch den Saal. Keiner der Zuhörer wollte wahrhaben, dass die aufregende Reise in die Vergangenheit ihres Ordens schon vorbei war. Auch Jacen hatte kaum gemerkt, dass er mehr als einmal den Atem angehalten hatte.
    »Ich hoffe, dass meine erste Lektion nicht allzu schmerzvoll für euch gewesen ist«, sagte sie mit fröhlichem Augenzwinkern. »Morgen nach dem Frühstück sehen wir uns wieder.«
    Damit endete die abendliche Zusammenkunft. Einige Zuhörer verharrten noch eine Zeit lang wie gebannt auf ihren Sitzen, als wollten sie versuchen, die letzten Takte der noch im Raum schwebenden Ballade einzufangen. Andere dagegen drängten – allein oder in kleineren Gruppen – bereits nach vorne, um mit Tionne zu reden.
    Auch Jacen, Jaina, Tenel Ka und Lowbacca fühlten sich erst nach einer ganzen Weile in der Lage, ihre Unterhaltung wieder aufzunehmen. Verschwörerisch drängten sie sich aneinander und diskutierten Lowies Entdeckung. MTD – der seine Stimme diesmal mit Bedacht auf eine dem Geheimnis angemessene Lautstärke gedrosselt hatte – kümmerte sich um die Verständigung und ließ zur Abwechslung mal keine Missverständnisse aufkommen.
    Wild wurde über die Bedeutung des mysteriösen, reflektierenden Objekts spekuliert, das Lowbacca im Dschungel gesichtet hatte. Aber der einzige Schluss, zu dem sie gelangten, war, dass sie auf diese Weise nicht weiter kamen. Wollten sie das Rätsel wirklich lösen, würden sie sich bei der nächstbietenden Gelegenheit zur Fundstelle begeben müssen, um präzisere Nachforschungen anzustellen.
     
    Tionnes Morgenballade wurde von einem feinen, glitzernden Nebel verklärt und flößte den Zuhörern Ehrfurcht vor den Ereignissen vergangener Tage ein. Jacen saß in der zweiten Reihe, hatte die brandyfarbenen Augen geschlossen und strengte sich an, nichts von dem zu verpassen, was Gesang und Musik ihn lehrten. Nicht zuletzt hatte er seine Augen deshalb zugemacht, weil seine Sicht nach vorn von Raynars farbenfroher, massiger Gestalt behindert wurde, der in eine seiner kostbarsten Roben geschlüpft war.
    Kaum waren die letzten Töne verklungen, öffnete Jacen wieder die Augen und stellte verärgert fest, dass ihn seine Schwester in stiller Erheiterung musterte. Lowbacca und Tenel Ka, die ebenfalls neben ihm Platz genommen hatten, gaben hingegen durch nichts zu erkennen, dass sie Jacens völlige Versunkenheit in die Musik bemerkt hatten. Dann ergriff Tionne das Wort und lenkte Jacens Aufmerksamkeit zurück auf die erhöhte Plattform.
    »Die Macht eines Jedi ist unabhängig von seiner körperlichen Stärke oder Statur«, sagte sie, »sie resultiert allein aus dem Verständnis der Macht – aus dem Vertrauen in sie. Teil eurer Jedi-Ausbildung wird es deshalb sein, eure Zuversicht und euren Glauben zu stärken. Ohne dieses Fundament könnte sich die Macht uns vielleicht einmal verweigern, gerade wenn wir sie am nötigsten brauchen. Doch manchmal reichen Zuversicht und Glaube allein nicht aus. Dies gilt für alle Lebensbereiche. Hört euch dazu eine Geschichte an:
    Einst lebte ein junges Mädchen an einem See. Sie war davon überzeugt, dass es ihr gelingen würde, durch das bloße Beobachten anderer das Schwimmen zu erlernen. Als dann eines Tages ihre Familie sehr beschäftigt war, wagte sie den Sprung ins tiefe Wasser. Doch obwohl sie ihre Arme und Beine genau so bewegte, wie sie es bei den Schwimmern gesehen hatte, vermochte sie ihren Kopf nicht über Wasser zu halten. Glücklicherweise sprang ihr eine Fischersfrau hinterher und errettete sie. Die Frau, eine sehr geübte Schwimmerin, brauchte keine Sekunde darüber nachzudenken, wie man schwimmt. Das Mädchen aber, das sein Wissen durch bloßes Zusehen erlangt hatte, war nicht einmal dazu in der Lage, sich einfach nur über der Oberfläche zu halten … Nachdem sie wieder sicher an Land

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