Young Jedi Knights 03 - Die Verlorenen
daß Tenel Ka diesen anderen Ausrutscher gerade noch verhindern konnte. Trotzdem haben wir wahrscheinlich immer noch einen schrecklichen Eindruck auf die Botschafterin gemacht.«
»Ich glaube, so schlimm war es gar nicht«, meinte Anakin, der auf einem großen Kissen nahe der Tür saß. »Mom wird’s schon irgendwie hinbiegen. Ihr werdet sehen.«
Jaina stöhnte auf. »Zekk fühlt sich sicherlich furchtbar.«
»Wir sehen ihn ja morgen«, sagte Jacen. »Wenn wir ihm helfen, nach dem zentralen Multitaskingsystem zu suchen. Dann können wir ihm sagen, wie leid es uns tut.«
Die Tür glitt auf und Leia betrat mit einem versonnenen Gesichtsausdruck das Zimmer. Nach einem Augenblick angespannter Sülle fingen alle drei Kinder gleichzeitig an zu sprechen.
»Es tut mir leid, Mom, es ist alles meine Schuld«, platzte Jaina heraus.
»War die Botschafterin sehr böse?«, fragte Jacen.
»Wo ist Dad?«, fragte Anakin.
Die Fragen, die auf sie niederprasselten, rissen Leia aus ihren Gedanken. »Es gibt nichts, was dir leid tun muß«, sagte sie und nahm ihre Tochter in den Arm. »Die Botschafterin sagt, ich hätte drei wunderbare Kinder mit sehr charmanten Freunden.« Sie bückte sich und strich Anakins schwarzes Haar glatt. »Und um deine Frage zu beantworten – dein Vater hatte bereits begonnen, mit der Botschafterin über mögliche Handelsrouten durch den Hyperraum zu sprechen, doch dann hat er beschlossen, sich vorher einer Sache zu widmen, die ihm noch wichtiger schien.«
Jaina blinzelte überrascht und wunderte sich über die unerwartete Wendung, die die Dinge genommen hatten. Sie setzte sich auf das eine Ende eines langen, weichen Repulsorsitzes. Leia nahm neben ihr Platz und Jacen setzte sich am anderen Ende des Sitzes neben seine Mutter. Leia stellte die Kontrollen des Repulsorsitzes auf ein sanftes Schaukeln ein. Anakin holte sein Sitzkissen und ließ sich darauf nieder, ruhig und aufmerksam.
Leia lächelte ihren Kindern zu. »Die Botschafterin war zunächst einmal sehr beeindruckt davon, wie viele junge Leute wir zu dem Empfang eingeladen hatten. Sie sagte auch, daß jeder Erwachsene, der bereit sei, seine eigenen sozialen Traditionen hintanzustellen, um ein Kind nicht schlecht dastehen zu lassen, kein Problem haben sollte, mit Karnak Alpha eine Allianz einzugehen. Ich bin froh, daß ihr hier wart und nicht auf der Jedi-Akademie.«
»Das ist ja großartig, Mom«, sagte Jaina und kuschelte sich noch tiefer in die Kissen.
»Ich habe heute Abend etwas sehr Wichtiges über mich selbst erfahren«, fuhr Leia fort. »Als euer Vater und ich die Botschafterin und ihre Kinder zu ihren Gemächern begleiteten, wurde mir klar, daß meine Kinder mir wichtiger sind als jeder Politiker. Als wir vor ihren Räumen standen, sagte die Botschafterin, daß sie am liebsten sofort mit mir über eine Allianz ihres Planeten mit der Neuen Republik sprechen würde. Meine Antwort hat mich selbst überrascht. Ich sagte ihr, daß ich morgen früh gern für weitere Gespräche zur Verfügung stünde – aber jetzt müsse ich mich erst einmal um meine Kinder kümmern.«
Jaina pfiff leise. Ihre Mutter ging für gewöhnlich in ihrer Rolle als Staatsministerin so sehr auf, daß eine solche Antwort fast unvorstellbar erschien. »Hast du nicht!«
Leia lachte. »Doch, habe ich, und wißt ihr, was sie gesagt hat?« Sie klang noch immer verblüfft. »Sie sagte, daß sie nun überhaupt keine Zweifel mehr habe, daß wir eine Allianz miteinander eingehen könnten. Alles sei bereit.«
»Und warum ist Dad dann nicht mit dir zurückgekommen?«, fragte Anakin. »Was gab es sonst noch Wichtiges?«
»Er bot an, noch etwas zu bleiben«, antwortete Leia mit hochgezogenen Augenbrauen, »um den Kindern der Botschafterin eine eurer Lieblings-Gutenachtgeschichten zu erzählen. Ratet mal, welche!«
Jacen, Jaina und Anakin murmelten im Chor: »Das kleine verlorene Bantha-Lämmchen.«
»Dann mußt du uns aber auch eine Geschichte erzählen, Mom«, sagte Anakin mit schläfriger Stimme.
Und das tat sie.
10
Als sie am nächsten Morgen durch die Straßen gingen, spürte Jacen ein unangenehmes Kribbeln im Nacken, als krieche ein Zug von Mermyns über seine Haut. Irgendwas stimmte nicht, aber er konnte es nicht genau benennen. »Tausend Blasterblitze!«, murmelte er.
Aus irgendeinem Grund schienen heute alle ein wenig nervös. Jaina hatte die Führung übernommen, da sie den Weg zu Zekks Quartier am besten kannte. Jacen verlief sich dauernd. Tenel Ka folgte
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