Young Jedi Knights 03 - Die Verlorenen
ist eine Tatsache«, stimmte Tenel Ka ihm zu.
11
Nach einer, wie ihm schien, halben Ewigkeit fand Zekk langsam den Weg ins Bewußtsein wieder. Er fühlte sich, als seien eine Million Volt durch seinen Körper gejagt, hätten die Hälfte seiner Nerven kurzgeschlossen und nichts als zitternde und zuckende Muskeln zurückgelassen.
Sein Kopf dröhnte. Der blanke Metallboden, auf dem er lag strömte eine grausame Kälte aus und das grelle weiße Licht schmerzte in seinen Augen.
Als Zekk sich aufrichtete, tanzten funkelnde farbige Punkte vor seinen Augen. Als er wieder etwas sehen konnte, stellte er fest, daß es nichts zu sehen gab – nur nackte, weißgraue Wände. Er entdeckte ein schmales Lautsprechergitter und eine Belüftungsklappe, aber das war auch schon alles. Nicht einmal eine Tür konnte er ausmachen.
Zekk wußte allerdings, daß er sich in einer Art Zelle befand. Er erinnerte sich an den Kampf mit den teuflischen Gestalten, die ihn in den unteren Regionen der Stadt überfallen hatten – eine schwarzhaarige Frau mit violetten Augen, die einen seltsamen Abtaster benutzt hatte, und ein dunkler junger Mann, der ihn betäubt hatte.
»He!«, schrie er. Seine Stimme klang rau und heiser.
»He! Wo hin ich hier?« Er stand auf und torkelte benommen auf die Wand zu, hämmerte gegen die Metallplatten und schrie, um auf sich aufmerksam zu machen. Er tastete sich an der Wand entlang, fand aber auch so keine Tür. Schließlich wankte er zu der Sprechanlage und rief hinein: »Warum sagt mir niemand, was hier vorgeht? Ihr habt kein Recht, mich gefangen zu halten!«
Doch trotz seiner tapferen Worte wußte Zekk etwas, das Jaina und Jacen, die unter dem Schutz des Gesetzes und den wachsamen Augen von Sicherheitskräften aufgewachsen waren, nie erfahren hatten. Zekk wußte, daß seine Rechte nicht geschützt waren, sobald nur jemand die Dreistigkeit und die Macht besaß, sie ihm fortzunehmen. Niemand würde für ihn kämpfen. Niemand würde Militärverbände schicken, um ihn zu retten. Wenn Zekk verschwand, gäbe es keinen Aufschrei der Öffentlichkeit. Es würde ja nur ganz wenigen überhaupt auffallen.
»He!«, brüllte er noch einmal und trat gegen die Wand. »Wieso werde ich hier festgehalten? Was wollt ihr von… mir?«
Er wirbelte herum, als er ein zischendes Geräusch hinter sich hörte. Eine Tür glitt zur Seite und gab den Blick auf einen beeindruckend aussehenden Mann frei, der von Sturmtrupplern flankiert wurde. Der Mann war groß und trug einen silbernen Umhang. Sein Haar war blond und akkurat gescheitelt, sein Gesicht freundlich und verständnisvoll. Seine ausgesprochen schönen Gesichtszüge sahen aus wie gemeißelt. Die bloße Gegenwart dieses Mann erzeugte ein Gefühl von Ruhe und Vertrauen.
»Reagierst du nicht ein wenig heftig?«, fragte der Mann. Seine volltönende Stimme war voller Energie und charismatischer Kraft. »Als wir merkten, daß du wach bist, sind wir sofort gekommen. Du hättest dich verletzen können, so hart, wie du gegen die Wände geschlagen hast.«
Zekk hatte nicht vor, sich einlullen zu lassen. »Ich will wissen, warum ich hier bin«, sagte er. »Laßt mich gehen. Meine Freunde suchen bestimmt schon nach mir.«
»Nein, das tun sie nicht.« Der Mann schüttelte den Kopf. »Wir haben genug Informationen über dich, um das zu wissen. Aber mach dir keine Sorgen.«
»Keine Sorgen machen?«, stotterte Zekk. »Wie können Sie behaupten –« Er brach mitten im Satz ab, als die Worte des Mannes ihn erreichten. Nein, seine Freunde würden in der Tat nicht nach ihm suchen. Er zweifelte sogar daran, daß Jaina und Jacen ihn nach dem Debakel auf dem diplomatischen Empfang jemals wiedersehen wollten. »Was meinen Sie?«, fragte er mit leiser Stimme.
Der Mann in der silbernen Robe machte eine Geste zu den Sturmtrupplern. Sie warteten draußen, während der Mann die Zelle allein betrat und die Tür hinter sich versiegelte. »Wie ich sehe, hat man dich in eines unserer… einfachsten Quartiere gesteckt.« Er seufzte. »Wir werden dir so schnell wie möglich eine komfortablere Unterkunft besorgen.«
»Wer sind Sie?«, fragte Zekk und nahm sich vor, auch weiterhin auf der Hut zu bleiben. »Warum habt ihr mich gestunnt?«
»Mein Name ist Brakiss, und ich möchte mich für den Übereifer meiner Kollegin Tamith Kai entschuldigen. Allerdings glaube ich, daß sie nur deshalb Gewalt angewandt hat, weil du ihr keine andere Wahl gelassen hast. Hättest du dich nicht so vehement zur Wehr gesetzt,
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