Young Jedi Knights 03 - Die Verlorenen
sogenannten Freunde nicht an sie glauben. Du hast deine Chance, hier und jetzt. Wenn du nicht daran interessiert bist voranzukommen, wenn du nicht einmal den Versuch wagst, dann hast du versagt, noch ehe du begonnen hast.« Die Worte klangen scharf und anklagend, und sie fanden ihren Weg.
»Also gut, ich versuche es«, sagte Zekk. »Aber erwarten Sie nicht zuviel.«
Er kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich auf die Flamme. Ohne zu wissen, was er eigentlich tat, probierte er herum, experimentierte, mit verschiedenen Arten zu denken. Er starrte die Flamme direkt an, beobachtete sie dann aus den Augenwinkeln. Er versuchte sich vorzustellen, sie zu bewegen, sie mit den unsichtbaren Händen seiner Vorstellungskraft zu manipulieren. Er wußte weder, wie er es gemacht hatte, noch hatte er Worte dafür – aber die Flamme zuckte!
»Gut«, sagte Brakiss. »Versuch es noch einmal.«
Zekk konzentrierte sich, versuchte den mentalen Pfad zurückzuverfolgen, den er zuvor eingeschlagen hatte, und fand ihn ohne viel Mühe wieder. Die Flamme flackerte auf, bog sich auf eine Seite, sprang wieder hoch und streckte sich in die andere Richtung aus. »Ich kann es!«
Brakiss langte über den Tisch und steckte den Leuchtstab abrupt wieder zusammen. Die Flamme erlosch. Augenblicklich spürte Zekk eine tiefe Enttäuschung. »Warten Sie! Lassen Sie es mich noch einmal versuchen!«
»Nein«, sagte Brakiss mit einem Lächeln, das nicht unfreundlich war. »Nicht zuviel auf einmal. Komm jetzt mit mir zur Andockbucht. Ich möchte dir etwas zeigen.«
Zekk fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er verspürte einen regelrechten Hunger, mit der Flamme weiterzuarbeiten. Während er Brakiss folgte, mußte er seine Ungeduld zügeln. Sein Appetit war geweckt worden – und tief im Inneren ahnte er, daß es genau das war, was der Leiter der Schatten-Akademie beabsichtigt hatte…
In der Hangarbucht waren Qorl und ein Regiment Sturmtruppler damit beschäftigt, die wertvolle Fracht auszuladen, die sie mitsamt dem Rebellenkreuzer Adamant gestohlen hatten. Brakiss ging Zekk voraus, der die Schiffsflotte, die in der Schatten-Akademie stationiert war, ungläubig betrachtete.
»Ich wünschte, ich könnte dir das Beste unserer kleinen Schiffe zeigen, die Shadow Chaser«, sagte Brakiss bedauernd, »aber leider hat es sich Luke Skywalker unter den Nagel gerissen, als er hier eingedrungen ist, um unsere Schüler Jacen, Jaina und Lowbacca zu entführen.«
Zekk murrte leise, unterließ es aber, Brakiss darauf hinzuweisen, daß es der Schatten-Akademie nur recht geschehen war, da schließlich sie es war, die die drei jungen Jedi entführt hatte. Er wandte seinen Blick ab.
In dem Kontrollraum, von dem aus man die riesige höhlenartige Andockstation überblicken konnte, stand Tamith Kai und beobachtete die Vorgänge mit zusammengekniffenen, violetten Augen. Neben ihr standen ihre beiden finsteren Gefährten von Dathomir, Vilas und Garowyn. Als Zekk die drei entdeckte, die ihn gestürmt und aus Imperial City entführt hatten, zuckte er zusammen und verzog zornig das Gesicht.
»Achte nicht auf sie«, sagte Brakiss. »Sie sind eifersüchtig, weil ich mich so viel um dich kümmere.«
Zekk spürte, wie ihn ein Gefühl von Wärme durchströmte, fragte sich aber, ob Brakiss die Wahrheit gesagt hatte oder ihm nur das Gefühl geben wollte, etwas Besonderes zu sein.
Einer der Sturmtruppler kam auf sie zu und salutierte. »Ich habe neue Informationen«, meldete er Brakiss. »Die Reparaturarbeiten am oberen Kontrollturm sind fast abgeschlossen. In zwei Tagen dürfte er wieder voll funktionsfähig zu sein…«
»Gut«, sagte Brakiss erleichtert. Er sah Zekk an. »Ich kann es immer noch nicht glauben, daß ein Frachtschiff der Rebellen es geschafft hat, genau gegen den Kontrollturm der getarnten Schatten-Akademie zu prallen! Diese Rebellen richten nichts als Schaden an, selbst wenn sie es gar nicht wollen.«
Qorl nahm einen der kleinen Hyperantriebskerne aus einer versiegelten Kiste. An den geschmolzenen, schwarzen Kratern um die Kontrolleinheit herum erkannte Zekk, daß die Sturmtruppler die Cyberschlösser mit Blastern aufgebrochen hatten. Der Antriebskern war lang und zylindrisch. Gelbe und orangefarbene Strahlen pulsierten durch transparente Röhren, in denen hochwertiges kondensiertes Tibannagas aufgeladen worden war, um die Antriebe mit Energie zu versorgen.
»Ganz hervorragende Modelle, Lord Brakiss«, sagte der alte TIE-Pilot. »Damit sind wir in
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