Young Jedi Knights 03 - Die Verlorenen
können wir uns an die Sicherheitskräfte wenden«, sagte Jacen.
Peckhum sah hoch. »Nein, nicht die Sicherheitskräfte. Damit wäre Zekk nicht einverstanden.«
»Aber er ist verschwunden«, sagte Jaina. »Wir müssen nach ihm suchen.«
Überrascht sah Jacen, wie sich die Augen seiner Schwester mit Tränen füllten.
»Sicher«, stimmte Peckhum zu. »Aber zwischen Zekk und dem Sicherheitsdienst gab es schon ein paar… nun, wie soll ich sagen… ein paar kleine ›Mißverständnisse‹, und er wäre uns, schätze ich, nicht sonderlich dankbar, wenn wir sie hinzuziehen würden. Aber macht euch keine Sorgen – ich kenne eine Menge Orte, an denen ihr niemals suchen würdet, weil ihr sie ganz einfach nicht kennt.«
»Also gut«, sagte Jacen zögernd. »Das bedeutet, daß wir auf eigene Faust weitersuchen müssen. Du wirst uns allerdings eine große Hilfe sein, Peckhum. Jetzt liegt wohl wirklich alles bei uns.«
»Zekk ist ein zäher Bursche«, meinte Peckhum mit aufgesetztem Optimismus. »Er hat schon einiges durchgemacht und er kann auf sich selbst aufpassen.« Dann sackte seine Stimme ab. »Ich hoffe, ihm ist nichts passiert.«
14
Zekk erwachte in seinem neuen gemütlichen Raum in der Schatten-Akademie und fühlte sich erstaunlich munter und ausgeruht. Er hatte tief und fest geschlafen, so als hätten seine Batterien dringend eine Aufladung benötigt. Er fragte sich, ob Brakiss irgendeine Droge in sein Essen gemischt hatte. Aber selbst wenn, dachte er, so hatte es sich gelohnt, denn er hatte sich noch nie so lebendig und aktiv gefühlt.
Er bemühte sich, diesen allzu nachsichtigen Gedanken zu verdrängen, versuchte sich zu verdeutlichen, daß er schließlich entführt und auf die imperiale Station verschleppt worden war.
Doch bei all seinem Zorn mußte Zekk zugeben, daß er noch nie in seinem Leben so respektvoll behandelt worden war. Er sah das Zimmer, in dem er saß, schon nicht mehr als Zelle an.
Er duschte so lange, bis sein Körper vor Wärme und Reinheit nur so kribbelte, und auch danach ließ er sich viel Zeit. Aber warum auch nicht? Sollte Brakiss ruhig warten. Er hatte es nicht anders verdient. Schließlich war Zekk nicht freiwillig hier, egal, wie sehr ihn der Leiter der Schatten-Akademie hofierte.
Er dachte an den alten Peckhum und an seine Freunde, die sich sicherlich große Sorgen um ihn machten. Er war ziemlich sicher, daß Jacen und Jaina bereits Alarm geschlagen hatten. Aber Zekk ging davon aus, daß Brakiss wußte, wie er mit diesem Problem fertig werden konnte. Zekk mußte einfach auf Zeit spielen, jedenfalls solange ihm nichts Besseres einfiel.
Während er geduscht hatte, hatte jemand seine verschmutzte Kleidung mitgenommen und durch einen neuen wattierten Anzug und eine glänzende Lederrüstung ersetzt, eine eng sitzende dunkle Uniform, die ziemlich schmuck aussah. Er sah sich nach seinem alten Anzug um. Er wollte von der Gastfreundschaft des Zweiten Imperiums nur so viel wie nötig in Anspruch nehmen, aber da er nichts anderes anzuziehen fand…
Die neuen Sachen paßten wie angegossen.
Zekk versuchte die Tür zu öffnen, auch wenn er überzeugt war, sie verschlossen zu finden. Zu seiner Überraschung glitt die Tür auf seinen Befehl hin auf. Er trat hinaus auf den Flur. Brakiss wartete bereits auf ihn. Die silberne Robe des ruhigen Mannes schwebte um ihn herum, als sei sie aus glänzenden Schatten gewebt.
Ein Lächeln tauchte auf Brakiss’ perfekt gemeißeltem Gesicht auf. »Ah, mein lieber Zekk – bist du bereit, mit dem Training zu beginnen?«
»Eigentlich nicht«, murmelte Zekk. »Aber ich schätze, das macht keinen großen Unterschied.«
»Es macht allerdings einen Unterschied«, sagte Brakiss. »Denn es bedeutet, daß ich dir nicht ausreichend erklärt habe, was ich für dich tun kann. Aber wenn du die Tür deines Widerstandes nur einen Spalt breit öffnest – nur um zuzuhören – dann wirst du dich vielleicht überzeugen lassen.« Brakiss sah ihn eindringlich an.
»Und wenn ich mich nicht überzeugen lasse?«, sagte Zekk trotziger, als er es eigentlich wollte.
Brakiss zuckte mit den Schultern. »Dann habe ich versagt. Was kann ich dazu noch sagen?«
Zekk ging nicht weiter darauf ein, aber er fragte sich, ob man ihn töten würde, wenn er sich den Plänen des Zweiten Imperiums widersetzte.
»Komm in mein Büro«, sagte Brakiss und führte den Jungen den sich windenden Flur mit seinen glatten Wänden hinunter. Sie schienen allein zu sein, aber Zekk bemerkte die
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