Young Jedi Knights 03 - Die Verlorenen
stimmte. Als Tenel Ka sein Zögern bemerkte, trat sie vor. »Ich bin dran, als erster zu gehen. Du kannst hier warten, wenn du willst.«
»Im Leben nicht«, entgegnete Jacen. »Ich muß dicht bei dir bleiben – für den Fall, daß ich dich wieder retten muß.«
»Ah«, sagte sie und hob skeptisch die Augenbrauen. »Aha.« Sie betrat das Shuttle. Noch ehe Jacen ihr hinterhereilen konnte, gab sie bereits Entwarnung: »Alles in Ordnung. Hier ist niemand.«
Jacen folgte ihr ins Innere des Raumschiffs. Wenn es jetzt auch leer war, so mußte doch vor kurzem jemand hier gewesen sein und es nach brauchbaren Teilen durchsucht haben. Komplett verhedderte Drähte und Kabel hingen von den staubigen Abdeckplatten herunter. Abgezogene Bolzen und zerbrochene Verbindungsklemmen lagen überall herum. Mehrere Konsolen waren aufgebrochen und ihre gähnende Leere zeigte an, daß jemand die wichtigsten Bestandteile des Shuttles entfernt hatte.
»Es sieht so aus, als sei Zekk doch hierher gekommen«, meinte Jacen. »Das ist ein gutes Zeichen.«
»Vielleicht«, sagte Tenel Ka und deutete mit dem Finger auf ein bedrückend vertrautes Symbol, das mit groben Strichen in eine der Konsolen geritzt worden war. »Vielleicht auch nicht.«
Jacen betrachtete die Kratzer, die ein Dreieck zeigten, das ein Fadenkreuz umschloß – das bedrohliche Zeichen der Gang der Verlorenen. Er mußte schlucken.
»Nun«, sagte er. »Dann wissen wir ja, wo wir als Nächstes suchen müssen.«
16
Noch immer tief besorgt über Zekks Verbleib steuerte der alte Peckhum sein altes zerbeultes Frachtschiff, die Lightning Rod, aus dem geschützten Hangar hinaus. Die Neue Republik hätte ihn auch auf bequemere und schnellere Weise hinaufbefördert, aber er zog es vor, mit seiner eigenen Maschine zu fliegen, auch wenn sie selbst an ihren besten Tagen weit hinter der Verläßlichkeit des Millennium Falke zurückblieb. Und sie war beileibe nicht dafür konstruiert worden, so viele Passagiere zu befördern, wie sie es im Augenblick tat.
Lowie hatte sich im hinteren Teil des Cockpits neben Jaina gezwängt. Er hatte seinen rotbraun befellten Körper in einen Sitz quetschen müssen, der für jemanden gebaut worden war, der nur halb so groß war wie er, und seine Beine waren steif und schmerzten. Lowie wünschte sich, er hätte seinen T-23 Skyhopper hier gehabt, den ihm sein Onkel Chewbacca an dem Tag geschenkt hatte, als er sein Studium an der Jedi-Akademie begann, doch er hatte das kleine Schiff auf Yavin 4 gelassen.
Peckhum hatte die Werkzeuge und die Kisten mit allem möglichen Schrott aus dem Cockpit der Lightning Rod entfernt – normalerweise flog er immer allein –, so daß Chewbacca den Sitz des Kopiloten einnehmen konnte. Chewbacca hatte seinen eigenen Werkzeugkasten dabei, der Hydroschraubenschlüssel und Diagnosegeräte enthielt, die er für gewöhnlich benötigte, um mit Han Solo zusammen den Millennium Falke in Betrieb zu halten… wenn auch nur so eben.
Nachdem die Lightning Rod von der Raumfahrtkontrolle Coruscants die Starterlaubnis erhalten hatte, stieg Peckhum mit hoher Geschwindigkeit durch die nebligen Wolken auf, bis die hell leuchtende Atmosphäre allmählich der Schwärze des Weltraums wich. Lowie beugte sich vor, um aus dem vorderen Sichtfenster schauen zu können, während Peckhum das Schiff in einen hohen und stabilen Orbit brachte. Die riesigen Solarspiegel streckten sich aus wie ein silberner See und breiteten eine riesige Decke aus Sonnenlicht über die nördlichen und südlichen Regionen des Hauptstadtplaneten.
Auch wenn es wegen des eingetretenen Notfalls im Augenblick wichtigere Dinge gab, so konnten die komplizierten Solarspiegel doch nicht unbeaufsichtigt bleiben. Peckhum war zu einer Sonderschicht verdonnert worden und er mußte seine Zeit ableisten, egal, ob Zekk nun von zu Hause weggelaufen war oder nicht.
Peckhum dockte die Lightning Rod an der verrosteten alten Station an, die als winziger Fleck unter den kilometerbreiten Spiegeln hing. Chewbacca und Lowie schwatzten in Wookiee-Sprache miteinander und gaben ihrer Bewunderung für die beeindruckenden Orbitalen Spiegel Ausdruck.
Die dünne silberne Oberfläche, die nur den Bruchteil eines Millimeters dick war, glänzte wie ein Ozean. In der Nähe der coruscantischen Atmosphäre wäre sie sofort in Fetzen gerissen, aber hier oben in der Stille des Raums hielt das Material. Raumingenieure hatten sie über Dutzende von Fiberkabeln mit der baumelnden Überwachungsstation
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